Nach der Räumung des linken Stadteilzentrums Gaztetxea Kukutza III in Bilbo (spanisch: Bilbao) hat das Arbeiter_innenviertel Errekalde noch nichts aufgegeben. Die äusserst brutale Räumung sowie das Vorgehen der baskischen Polizei in den Strassen ums Kukutza bringt jeden Tag mehr Menschen auf die Strasse und sorgt dafür, dass der Stadtteil zusammensteht und mit vereinten Kräften das Kukutza zurückerobern will.
Am Mittwoch
den 21. September um 04:40 ertönten die Sirenen auf dem Dach des seit
13 Jahren besetzten Stadteilzentrums Gaztetxea Kukutza III in
Errekalde. Wachposten an allen Zugängen zum Viertel hatten die
anrückenden Wannen und Räumpanzer der Ertzaintza (baskische Polizei)
gesichtet. Neben den Sirenen, die von den Besetzer_innen im Vorfeld
angebracht worden waren, wurde immer wieder Feuerwerk gezündet um die
Nachbar_innen zu alarmieren. Anwohner_innen standen an ihren Fenstern
versuchten, mit allen möglichen Kochutensilien Lärm zu machen und
weiter Menschen zu wecken, andere fuhren hupend durch die Strassen.
Innerhalb kürzester Zeit war das Viertel bzw. die Stadt auf den Beinen,
und während die Bullen sich langsam ums Kukutza rum in Position
brachten, strömten immer mehr Menschen auf die Strasse.
Gegen
6 Uhr hatte sich eine grössere Menschenmenge ums Kukutza rum versammelt
um ihre Unterstützung für die 60 Menschen im Haus kundzutun.
Der erste Versuch der Bullen, das Haus mit einer Hebebühne übers Dach zu stürmen, scheiterte am entschlossenen Widerstand der Besetzer_innen. Noch während die um die 20 Bullen sich auf der Hebebühne formierten, flogen vom Dach aus Zementsäcke, Farbe, Wasser, Eisenstangen, Feuerlöscher und vieles mehr auf die sichtlich überforderten Cops. Als sie dann doch ansetzten, die Hebebühne hochzufahren, ragten auf einmal aus ungefähr 30 Fenstern lange Eisenstangen. Auf Höhe des dritten Stockwerks wurden die Bullen dann so massiv mit diesen Eisenstangen traktiert, dass sie abbrechen mussten. Erster Versuch gescheitert, massiver Jubel der Unterstützer_innen auf der Strasse.
Ein Unterstützer wagte es sogar das Polizei-Absperrband anzufassen und wurde daraufhin aus ungefähr 2 Metern Entfernung von einem billardkugelgrossen Gummigeschoss am Fuss getroffen und verletzt. Dann rasten auf einmal 2 Wannen der Riotcops durch die aufgebrachte Menschenmenge und blieben, offensichtlich provozierend vor den Polizeiketten stehen. Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten, und die Wannen wurden mit Steinen und Fusstritten angegriffen. Auf einmal hagelt es Schüsse auf der Strasse. Die Menschen flüchteten erstmal, fingen dann an zum Schutz vor den Gummigeschossen Müllcontainer in die Strasse zu schieben und dahinter in Deckung zu gehen. Bürgerkriegsähnliche Szenen spielten sich ab: Vermummte und behelmte Polizist_innen mit Waffen, Schüsse, fliehende Menschen, noch mehr Schüsse auf die fliehenden Menschen, Getroffene, die zu Boden fallen und von anderen Fliehenden mitgeschleppt werden. Das ganze wiederholte sich immer wieder, und doch waren die Leute so entschlossen, sich immer wieder bis direkt vor die Bullen reihen vorzuwagen und stehenzubleiben. Eine unglaubliche Solidarität lag in der Luft, auch ältere Menschen, Kinder, Familien waren auf der Strasse und wurden genau so wie alle anderen beschossen. Es gab schon zu dem Zeitpunkt viele Verletzte.
Beim Haus hatten die Cops währenddessen mit einem Räumpanzer das grosse Eingangstor eingerammt, und die Bullen strömten ins Haus. Der Weg zum ersten Stock war nicht so massiv gesichert wie die anderen Stockwerke und somit konnten sie schnell bis zur nächsten Etage vorrücken. Dort hatten sie über 2 Stunden an der massiv verbarrikadierten Tür zu schaffen, die sie letztendlich nur mit einer "kontrollierten" Sprengung aufbekommen haben. Von draussen wurde auf die Fenster im zweiten Stock geschossen, ein Besetzer wurde dabei schwer am Kopf verletzt. Als die Polizisten es schliesslich geschafft hatten, in den zweiten Stock einzudringen, wo bereits an die 30 Brigadistas mit erhobenen Armen auf sie warteten, ging die Gewaltorgie weiter. Ein Mensch wurde durch den Raum geknüppelt, die anderen gezwungen, kniend, mit den Händen am Hinterkopf zu Boden zu kucken, während sie immer wieder von hinten Schläge auf den Hinterkopf bekamen und mit dem Lauf der Gummischrotgewehre an der Schläfe bedroht wurden. Die Cops zerschlugen mit ihren Teleskopschlagstöcken jedes einzelne Fenster, und zwar so, dass sie Festgenommenen die Scherben abbekamen. Während die Leute abgeführt wurden, mussten sie mit ansehen, wie die Schweine sich einen Spass daraus machten, die komplette Einrichtung des Hauses zu zerlegen. Einige Menschen wurden nach Identitätsfeststellung freigelassen, andere in Gewahrsam genommen.
Auf der Strasse gab es zu dem Zeitpunkt Auseinandersetzungen, "wie zu den krassesten Zeiten der "kale borroka"" (Zitat von einem Polizeiveteranen, als "kale borroka", zu deutsch Strassenkampf, werden die äusserst brutalen Auseinandersetzungen militanter baskischer Jugendlicher mit der Polizei, vor allem zu Zeiten des franquistischen Regimes, aber auch in den 80ern und 90ern bezeichnet). Die Gewalt ging ganz klar von den Polizist_innen aus, es gab unzählige Verletzte. Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen auf einer Anhöhe, von der aus mensch die Besetzer_innen auf dem Dach sehen konnte, um jene zu unterstützen. Gleichzeitig versuchte von einem anderen Berg aus eine andere Gruppe von Unterstützer_innen mit CD's einen gerade anrückenden Hubschrauber zu blenden, was anscheinend auch gelang, da der Polizeihubschrauber anfing, die Gruppe zu jagen, sehr dicht an sie ranflog, während aus offener Tür ein Polizist mit Gummischrotgewehr anlegte. Letztendlich fielen wahrscheinlich wegen Strommasten in der Situation jedoch keine Schüsse.
Um 11:30 schliesslich gelang es den Schweinen, mit weitern Sprengungen aufs Dach des Hauses vorzudringen. Die Aktivist_innen auf dem Dach wurden wieder mit vorgehaltenen Waffen von Spezialeinheiten festgenommen, mit Schlägen traktiert, abgeführt und einzeln rausgebracht. Sie wurden draussen mit Applaus von den Unterstützer_innen begrüsst. Als klar war, dass die Räumung durchgesetzt wurde, war die Stimmung auf der Strasse sehr gedämpft, blieb aber weiterhin kämpferisch. Den ganzen Nachmittag über gab es kleinere Aktionen, Sitzblockaden in der Strasse, viele Sprühereien, und vieles mehr.
Für abends wurde eine Spontandemo angesetzt, zu der dann auch zwischen 5000 und 8000 Menschen erschienen. Die Demo war riesig, entschlossen und wütend, immer wieder gab es Parolen wie "Azkuna Faxista" (Azkuna ist der Bürgermeister von Bilbo), "Menos Policia, mas Cultura" (Weniger Polizei, mehr Kultur), "Kukutzatik, ez dira pasako" (Kukutza bleibt, sie werden nicht durchkommen).
Im Anschluss an die Demo versuchten einige hundert Menschen, zum Kukutza zu gelangen, was von den Bullen mit weiteren Gummigeschossen abgewehrt wurde. Daraufhin wurden die Cops von Jugendlichen mit Steinen und Flaschen angegriffen, und es gab immer wieder Scharmützel zwischen grösseren Gruppen von Jugendlichen und der Polizei. Währenddessen fand auf der "Plaza de Errekalde", dem zentralen Platz in Errekalde, ein Soli-Konzert statt. Einige Müllcontainer wurden parallel dazu in Brand gesteckt und ein Immobilienladen entglast. Daraufhin rückten die Cops vor, und fingen an, die Menschen in den Strassen zu beschiessen. Als das Konzert gegen 22 Uhr zu Ende war, dauerte es keine 2 Minuten, bis die Polizei anfing, die Konzertbesucher_innen mit Gummischrot zu beschiessen und auseinanderzutreiben. Die Menschen flüchteten in Seitenstrassen, wo Zivis sich in Hauseingängen versteckt hatten, um flüchtende Menschen abzufangen.
Bei der Gelegenheit wurden auch zwei Genossen aus Hamburg von Zivis brutal festgenommen. Ihnen wurde im Nachhinein Brandstiftung an einem Müllcontainer vorgeworfen, ihre Ausweispapiere wurden ihnen von den Bullen abgenommen, um sie "zur Identifizierung" länger drin behalten zu können. Heute Freitag wurden die beiden vor einen Haftrichter gebracht und bleiben in U-Haft, weil sie keinen festen Wohnsitz auf spanischem Territorium haben. Der Anwalt des Kukutza ist an ihnen dran. Die beiden sind die einzigen, die noch einsitzen. Dazu werden später mehr Infos folgen.
Die Presse, egal welcher politischer Couleur, war sich einig darüber, dass der Polizeieinsatz alles andere als verhältnismässig war und dass die Gewalt von der Ertzaintza ausging.
Am Tag nach der Räumung wurde plötzlich der Abrissbefehl für das Haus ausgesetzt, um ihn vor Gericht neu zu verhandeln. Daraufhin gab es eine Kundgebung vor dem Gericht, die friedlich verlief. Danach bildete sich eine Spontandemo in Richtung Kukutza, die von den Bullen wieder mit absoluter Brutalität und unter Einsatz von Gummischrot und Knüppeln auseinandergetrieben wurde. Abends dann wieder eine Grossdemo, an der sich anfangs 3000 Leute beteiligten und die dann im Laufe der Demo auf 8000 Teilnehmer_innen anwuchs. Die Demo verlief friedlich, aber die Entschlossenheit und die Wut der Menschen über den Einsatz der Polizei war spürbar, es gab Parolen wie "Errekalde vergisst nicht, Errekalde vergibt nicht". Bei der Endkundgebung wurde in Redebeiträgen dazu aufgerufen, für den Fall, dass der Abrissbefehl wieder in Kraft treten sollte, das Kukutza neu zu besetzen. Zitat: "Dieses Viertel, hat sich alles, was es hat, erkämpft. Wenn morgen entschieden wird, dass das Haus abgerissen werden soll, wird sich Errekalde mit all seiner Kraft und allen nötigen Mitteln dieses Haus zurückholen."
Heute hat das Gericht entschieden, dass das Kukutza am Samstag abgerissen werden soll. Weitere Infos zu einer eventuellen Neubesetzung werden folgen.
Organisiert euch in euren Städten, plant weitere Soli-Aktionen, achtet auf Ankündigungen und News, was die beiden inhaftierten Genossen angeht! Die Menschen hier freuen sich über jede Aktion!
Es ist immer ein Angriff auf uns alle!
Askatasuna!
interbrigadas hamburg
Der erste Versuch der Bullen, das Haus mit einer Hebebühne übers Dach zu stürmen, scheiterte am entschlossenen Widerstand der Besetzer_innen. Noch während die um die 20 Bullen sich auf der Hebebühne formierten, flogen vom Dach aus Zementsäcke, Farbe, Wasser, Eisenstangen, Feuerlöscher und vieles mehr auf die sichtlich überforderten Cops. Als sie dann doch ansetzten, die Hebebühne hochzufahren, ragten auf einmal aus ungefähr 30 Fenstern lange Eisenstangen. Auf Höhe des dritten Stockwerks wurden die Bullen dann so massiv mit diesen Eisenstangen traktiert, dass sie abbrechen mussten. Erster Versuch gescheitert, massiver Jubel der Unterstützer_innen auf der Strasse.
Ein Unterstützer wagte es sogar das Polizei-Absperrband anzufassen und wurde daraufhin aus ungefähr 2 Metern Entfernung von einem billardkugelgrossen Gummigeschoss am Fuss getroffen und verletzt. Dann rasten auf einmal 2 Wannen der Riotcops durch die aufgebrachte Menschenmenge und blieben, offensichtlich provozierend vor den Polizeiketten stehen. Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten, und die Wannen wurden mit Steinen und Fusstritten angegriffen. Auf einmal hagelt es Schüsse auf der Strasse. Die Menschen flüchteten erstmal, fingen dann an zum Schutz vor den Gummigeschossen Müllcontainer in die Strasse zu schieben und dahinter in Deckung zu gehen. Bürgerkriegsähnliche Szenen spielten sich ab: Vermummte und behelmte Polizist_innen mit Waffen, Schüsse, fliehende Menschen, noch mehr Schüsse auf die fliehenden Menschen, Getroffene, die zu Boden fallen und von anderen Fliehenden mitgeschleppt werden. Das ganze wiederholte sich immer wieder, und doch waren die Leute so entschlossen, sich immer wieder bis direkt vor die Bullen reihen vorzuwagen und stehenzubleiben. Eine unglaubliche Solidarität lag in der Luft, auch ältere Menschen, Kinder, Familien waren auf der Strasse und wurden genau so wie alle anderen beschossen. Es gab schon zu dem Zeitpunkt viele Verletzte.
Beim Haus hatten die Cops währenddessen mit einem Räumpanzer das grosse Eingangstor eingerammt, und die Bullen strömten ins Haus. Der Weg zum ersten Stock war nicht so massiv gesichert wie die anderen Stockwerke und somit konnten sie schnell bis zur nächsten Etage vorrücken. Dort hatten sie über 2 Stunden an der massiv verbarrikadierten Tür zu schaffen, die sie letztendlich nur mit einer "kontrollierten" Sprengung aufbekommen haben. Von draussen wurde auf die Fenster im zweiten Stock geschossen, ein Besetzer wurde dabei schwer am Kopf verletzt. Als die Polizisten es schliesslich geschafft hatten, in den zweiten Stock einzudringen, wo bereits an die 30 Brigadistas mit erhobenen Armen auf sie warteten, ging die Gewaltorgie weiter. Ein Mensch wurde durch den Raum geknüppelt, die anderen gezwungen, kniend, mit den Händen am Hinterkopf zu Boden zu kucken, während sie immer wieder von hinten Schläge auf den Hinterkopf bekamen und mit dem Lauf der Gummischrotgewehre an der Schläfe bedroht wurden. Die Cops zerschlugen mit ihren Teleskopschlagstöcken jedes einzelne Fenster, und zwar so, dass sie Festgenommenen die Scherben abbekamen. Während die Leute abgeführt wurden, mussten sie mit ansehen, wie die Schweine sich einen Spass daraus machten, die komplette Einrichtung des Hauses zu zerlegen. Einige Menschen wurden nach Identitätsfeststellung freigelassen, andere in Gewahrsam genommen.
Auf der Strasse gab es zu dem Zeitpunkt Auseinandersetzungen, "wie zu den krassesten Zeiten der "kale borroka"" (Zitat von einem Polizeiveteranen, als "kale borroka", zu deutsch Strassenkampf, werden die äusserst brutalen Auseinandersetzungen militanter baskischer Jugendlicher mit der Polizei, vor allem zu Zeiten des franquistischen Regimes, aber auch in den 80ern und 90ern bezeichnet). Die Gewalt ging ganz klar von den Polizist_innen aus, es gab unzählige Verletzte. Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen auf einer Anhöhe, von der aus mensch die Besetzer_innen auf dem Dach sehen konnte, um jene zu unterstützen. Gleichzeitig versuchte von einem anderen Berg aus eine andere Gruppe von Unterstützer_innen mit CD's einen gerade anrückenden Hubschrauber zu blenden, was anscheinend auch gelang, da der Polizeihubschrauber anfing, die Gruppe zu jagen, sehr dicht an sie ranflog, während aus offener Tür ein Polizist mit Gummischrotgewehr anlegte. Letztendlich fielen wahrscheinlich wegen Strommasten in der Situation jedoch keine Schüsse.
Um 11:30 schliesslich gelang es den Schweinen, mit weitern Sprengungen aufs Dach des Hauses vorzudringen. Die Aktivist_innen auf dem Dach wurden wieder mit vorgehaltenen Waffen von Spezialeinheiten festgenommen, mit Schlägen traktiert, abgeführt und einzeln rausgebracht. Sie wurden draussen mit Applaus von den Unterstützer_innen begrüsst. Als klar war, dass die Räumung durchgesetzt wurde, war die Stimmung auf der Strasse sehr gedämpft, blieb aber weiterhin kämpferisch. Den ganzen Nachmittag über gab es kleinere Aktionen, Sitzblockaden in der Strasse, viele Sprühereien, und vieles mehr.
Für abends wurde eine Spontandemo angesetzt, zu der dann auch zwischen 5000 und 8000 Menschen erschienen. Die Demo war riesig, entschlossen und wütend, immer wieder gab es Parolen wie "Azkuna Faxista" (Azkuna ist der Bürgermeister von Bilbo), "Menos Policia, mas Cultura" (Weniger Polizei, mehr Kultur), "Kukutzatik, ez dira pasako" (Kukutza bleibt, sie werden nicht durchkommen).
Im Anschluss an die Demo versuchten einige hundert Menschen, zum Kukutza zu gelangen, was von den Bullen mit weiteren Gummigeschossen abgewehrt wurde. Daraufhin wurden die Cops von Jugendlichen mit Steinen und Flaschen angegriffen, und es gab immer wieder Scharmützel zwischen grösseren Gruppen von Jugendlichen und der Polizei. Währenddessen fand auf der "Plaza de Errekalde", dem zentralen Platz in Errekalde, ein Soli-Konzert statt. Einige Müllcontainer wurden parallel dazu in Brand gesteckt und ein Immobilienladen entglast. Daraufhin rückten die Cops vor, und fingen an, die Menschen in den Strassen zu beschiessen. Als das Konzert gegen 22 Uhr zu Ende war, dauerte es keine 2 Minuten, bis die Polizei anfing, die Konzertbesucher_innen mit Gummischrot zu beschiessen und auseinanderzutreiben. Die Menschen flüchteten in Seitenstrassen, wo Zivis sich in Hauseingängen versteckt hatten, um flüchtende Menschen abzufangen.
Bei der Gelegenheit wurden auch zwei Genossen aus Hamburg von Zivis brutal festgenommen. Ihnen wurde im Nachhinein Brandstiftung an einem Müllcontainer vorgeworfen, ihre Ausweispapiere wurden ihnen von den Bullen abgenommen, um sie "zur Identifizierung" länger drin behalten zu können. Heute Freitag wurden die beiden vor einen Haftrichter gebracht und bleiben in U-Haft, weil sie keinen festen Wohnsitz auf spanischem Territorium haben. Der Anwalt des Kukutza ist an ihnen dran. Die beiden sind die einzigen, die noch einsitzen. Dazu werden später mehr Infos folgen.
Die Presse, egal welcher politischer Couleur, war sich einig darüber, dass der Polizeieinsatz alles andere als verhältnismässig war und dass die Gewalt von der Ertzaintza ausging.
Am Tag nach der Räumung wurde plötzlich der Abrissbefehl für das Haus ausgesetzt, um ihn vor Gericht neu zu verhandeln. Daraufhin gab es eine Kundgebung vor dem Gericht, die friedlich verlief. Danach bildete sich eine Spontandemo in Richtung Kukutza, die von den Bullen wieder mit absoluter Brutalität und unter Einsatz von Gummischrot und Knüppeln auseinandergetrieben wurde. Abends dann wieder eine Grossdemo, an der sich anfangs 3000 Leute beteiligten und die dann im Laufe der Demo auf 8000 Teilnehmer_innen anwuchs. Die Demo verlief friedlich, aber die Entschlossenheit und die Wut der Menschen über den Einsatz der Polizei war spürbar, es gab Parolen wie "Errekalde vergisst nicht, Errekalde vergibt nicht". Bei der Endkundgebung wurde in Redebeiträgen dazu aufgerufen, für den Fall, dass der Abrissbefehl wieder in Kraft treten sollte, das Kukutza neu zu besetzen. Zitat: "Dieses Viertel, hat sich alles, was es hat, erkämpft. Wenn morgen entschieden wird, dass das Haus abgerissen werden soll, wird sich Errekalde mit all seiner Kraft und allen nötigen Mitteln dieses Haus zurückholen."
Heute hat das Gericht entschieden, dass das Kukutza am Samstag abgerissen werden soll. Weitere Infos zu einer eventuellen Neubesetzung werden folgen.
Organisiert euch in euren Städten, plant weitere Soli-Aktionen, achtet auf Ankündigungen und News, was die beiden inhaftierten Genossen angeht! Die Menschen hier freuen sich über jede Aktion!
Es ist immer ein Angriff auf uns alle!
Askatasuna!
interbrigadas hamburg
Freiheit für Flo und Raffi
Freiheit für Flo und Raffi !
Solidarität mit den Gefangenen und Verletzten im Kampf ums Kukutza!
Am Mittwoch, dem 21.09.2011 wurden nach der Räumung des besetzten Stadtteilkulturzentrums Kukutza III Gaztetxea in Bilbo/Baskenland unsere Freunde und Genossen Flo und Raffi aus Hamburg von baskischen Zivibullen festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen an Ausschreitungen teilgenommen und im Zuge dessen Brandstiftung begangen zu haben. Dies kann und wird im Baskenland mit langjähriger Haft bestraft. Heute morgen wurden die beiden dem Haftrichter vorgeführt, welcher unter fadenscheinigen Begründungen Untersuchungshaft anordnete. Momentan sind sie die einzigen im Knast verbliebenen Gefangenen seit der Räumung des Kukutza.
Nach der heutigen Demo „Schreiber abschreiben“ (23.09.2011|20 Uhr|Südkurvenvorplatz) wollen wir im Anschluss ein erstes Zeichen der Solidarität nach Bilbo zu schicken. Kommt zahlreich, bringt Sachen mit!
Am Montag wird es eine größere Demonstration um 18:00 Uhr geben. Treffpunkt wird der Uni-Campus sein. Achtet auf weitere Ankündigungen!
Wir fordern die sofortige Freilassung unserer Freunde Flo und Raffi!