Fessenheim Abschalten

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Grenzenloser Protest gegen AKW Fessenheim - „Stilllegung würde eine enorme Stärkung der französischen Anti-Atom-Bewegung bedeuten“

Um fünf nach zwölf war für Autos kein Durchkommen mehr: 800 Menschen fanden sich zu einer symbolischen Blockade auf der Rheinbrücke zwischen Breisach und Neuf-Brisach ein und forderten lautstark die sofortige Stilllegung des AKW Fessenheim.

 

Die elsässische Organisation Stop Fessenheim und die Anti-Atom-Gruppe Freiburg riefen zu dieser Aktion auf. „Ein Super-GAU in Fessenheim würde sich katastrophal auf ganz Europa auswirken, daher kennt auch der Widerstand keine Grenzen“, so Aline Duratti, Vorsitzende von Stop Fessenheim. Die internationale Vernetzung im Protest gegen die Atomlobby wird besonders an den Landesgrenzen deutlich. So fanden an diesem Wochenende außerdem Demonstrationen gegen das französische AKW Cattenom und den belgischen Meiler Tihange statt. 

 

Das Land Baden-Württemberg ist über die EnBW an 17,5% der Kosten und Gewinne des AKW Fessenheim beteiligt. „Die Regierung hätte hier einen Hebel, um Druck auszuüben. Der hat sich jedoch bislang noch nicht bewegt“, stellt Ingo Falk von der Anti-Atom-Gruppe Freiburg fest und betont: „Wir lassen uns mit Ausstiegsversprechen und sogenannten Sicherheits-Nachbesserungen nicht ruhig stellen.“

 

André Hatz von Stop Fessenheim ermutigte die Demonstrantinnen und Demonstranten, den Protest aufrecht zu erhalten, auch wenn sich die französische Regierung scheinbar einsichtig zeige und nach Fukushima zusätzliche Sicherheitsuntersuchungen anordne. Das AKW Fessenheim spielt eine besondere Rolle in der französischen Anti-Atom-Bewegung. „Die Stilllegung von Frankreichs ältesten Meiler würde einen enormen Erfolg und eine massive Stärkung der Atomgegnerinnen und -gegner bedeuten“, so Hatz.

 

Aline Duratti rief die Protestierenden daher auf, weiterhin ihren Unmut auf die Straße zu tragen: Jeden Mittwoch um 18:30 Uhr findet in Colmar ein Atom-Protest statt. Die Montags-Atom-Proteste in Breisach (18 Uhr am Neutorplatz) und Freiburg (18 Uhr am Bertoldsbrunnen) gehen ebenfalls weiter.

 

Zeitgleich fanden auf den Rheinbrücken Gerstheim/Nonnenweier, Chalampé/Neuenburg und Konstanz symbolische Blockaden statt. In Basel traf sich der Verein Nie Wieder AKW (NWA) im Rahmen des slowUp – Aktionstages mit Anti-Atom-Fahnen und Bannern auf der Dreiländerbrücke.

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die mobilisierung war echt umfangreich, werden die 800 leute von den organisatorinnen als erfolg gewertet? müsste das nicht im jahr von fukushima mehr drin sein? und, wie spektrenübergreifend war die beteiligung wirklich? naja, schön das wenigstens etwas passiert, aber eine "neue anti-atom-bewegung", wie sie vom bund und seiner lippen-basisgruppe anti-atom-plenum propagiert wurde scheint nicht zu entstehen, schade... oder?

Liebe Freundinnen und Freunde,
am Wochenende war international viel los:
In Tihange in Belgien demonstrierten ca. 2000 Menschen gegen Atomkraft, auf der Schengen-Brücke in Perl nahe dem AKW Cattenom ca. 500 und ca. 2000 trotz schlechtem Wetter auf den Rheinbrücken bei Breisach und Neuenburg nahe dem AKW Fessenheim. In Bure am geplanten französischen Endlager gab es ein Festival und bei uns in Gronau ein Vernetzungscamp verschiedener Anti-Atom-Gruppen.


Wichtigste Ergebnisse des Vernetzungstreffens, an dem AktivistInnen aus Russland, Norddeutschland, Frankreich und dem Münsterland teilnahmen:
Die bereits vorhandenen Kontakte sollen verstärkt, und gemeinsam gegen internationale Atomtransporte (Deutschland --> Russland, Russland --> Deutschland, Deutschland --> internat...) gearbeitet werden. Wenn ihr also Interessierte Einzelpersonen oder Gruppen kennt, die z. B. nahe der Brennelementefabrik Lingen, der UAA Gronau, an der Strecke Gronau Münster, auf einem Hausboot im Hamburger Hafen oder sonst wo nahe einer bekannten Transportstrecke (A1) liegen, freuen wir uns über weitere neue Kontakte. Zudem soll umfangreicher als in der Vergangenheit grenzüberschreitend gegen den Bau neuer Atomkraftwerke in Russland vorgegangen werden.


Ebenfalls fand am Samstag ein Gespräch zwischen russischen UmweltschützerInnen und der Urenco-Geschäftsführung statt, die so ein Gespräch bislang immer abgelehnt hatte. Auf Seiten der Urenco zeigte man sich allerdings uneinsichtig: Die Verantwortung für den Gronauer Uranmüll ende am Gronauer Werkstor und werde somit erst an die Transportfirma und dann an das Empfängerland Russland bzw. neuerdings Frankreich abgegeben. Ebenso empfahl der Urenco-Chef den RussInnen sich doch erstmal um die atomaren Altlasten aus dem kalten Krieg zu kümmern...

Aber viel mehr haben wir vom Urenco-Chef (hat dabei sogar mal ne Laienpredigt über Ethik und Moral in einer Gronauer Kirche gehalten), nicht erwartet – Profitmaximierung geht halt über alles.

Ebenso hat er zugegeben, dass er sich auch erneute Transporte von abgereichertem Uran nach Russland vorstellen könnte.


Deswegen rufen wir nochmal offensiv dazu auf, Beobachtungen von Atomtransporten jeder Art möglichst genau zu notieren und an uns zu melden: info@urantransport.de[mailto:info@urantransport.de] Hinweise zu den Transportbeobachtungen findet ihr auf www.urantransport.de[http://www.urantransport.de/], aufgrund der neuen Ergebnisse des Vernetzungstreffens versuchen wir diese, demnächst noch zu aktualisieren.
Schluss mit der Geheimhaltung und dem Vertuschen der gefährlichen Atomtransporte! Stoppen wir die internationalen Atomtransporte und nehmen wir den Atomausstieg selber in die Hand.

Und zu guter letzt noch ein paar Schlagzeilen, die interessanten Artikel dazu gibt es auf www.contratom.de[http://www.contratom.de/] → Nachrichten:
Siemens will aus dem Atomgeschäft aussteigen und sich aus dem AKW-Bau zurückziehen. Zumindest was Atomtechnik angeht, konventionelle Bauteile (Turbinen usw.) will man weiterhin auch an AKW-Baustellen liefern...


Ausführlicher Artikel zum Gespräch zwischen Urenco und dem UmweltaktivistInnen

Abschaltung des schwedischen AKW Ringhals 2 (gehört Vattenfall und Eon hat Anteile), da erst nach 20 Jahren Müll von Schweißarbeiten in den Kühlleitungen entdeckt wurde


Und in England traf sich die internationale Atomlobby und beklagte sich, dass man aus Fukushima die falschen Lehren gezogen habe, eigentlich sei Atomkraft doch total toll... und man hoffe auf einen erneuten Ausstieg aus dem Ausstieg in Deutschland...

Da bleibt uns nicht viel anderes über, euch widerspenstige Grüße zu senden und euch einen aktiven Herbst gegen Atomkraft zu wünschen! Termine zum mitmachen und informieren unter www.sofa-ms.de[http://www.sofa-ms.de/]
Initiative für den sofortigen Atomausstieg Münster

In Indien widersetzt sich die lokale Bevölkerung allen neuen AKWs.

Solidarität mit diesem Widerstand ist auch hierzulande möglich.

Weitere Informationen unter

http://www.netzwerkit.de/Members/MaxMoritz/news20110918-001