Slutwalk in Frankfurt /Main

I'm Pro-Choice

Großartiger Slutwalk in Frankfurt/Main +++ Zwischenzeitlich ca. 900-1000 Leute da +++ Viel Inhaltlicher Input +++ Nazis und Störer beworfen

Am Samstag fand in Frankfurt im Rahmen des Aktionstages der erste sogenannte Slutwalk statt. Gegen 15 Uhr sammelten sich mehrere hundert Demonstran_innen gegenüber des Frankfurter HBFs. Es war eine unglaubliche Mischung aus sämtlichen Subkulturen und Personenkreisen da, Feminist_innen, queers, Antifas und Familien. Ebenso viele diverse Ausdrucksweisen waren zu finden.

 

Das Presseinteresse war enorm, ebenso die Facebookmobiliesierung. Es gab gleich zu Beginn mehrere inhaltliche Redebeiträge von diversen Gruppen, unter anderem auf Englisch. Hierbei wurde sich für sexuelle Selbstbestimmung und gegen "Viktim Blaming" und den sexistischen Normalzustand ausgesprochen. Es wurde sich klar gegen Rassist_innen und Rechtspopulisten abgekrenzt, welche unter dem Deckmantel von Frauenrechten ihre rassistischen Ideologien verbreiten.(Einige hatten ihr kommen angekündigt). Ebenso wurde ein offener Kritikbrief der Berliner Gruppe Hydra an den Berliner Slutwalk verlesen, in dem die mangelnde Auseinandersetzung mit eigenen Ausschlusskriterien wie Klasse und Hautfarbe thematisiert wurde. Nach dem etwas schleppenden Beginn startete die Demo durch das Frankfurter Bahnhofsviertel, in der Rotlichmeile wurde in einem kurzen Stopp sich auf spanisch mit den Sexarbeiter_innen soilidarisiert. So wurde die Demonstration nach anfänglicher Skepsis dann auch bei den Prostituierten possitiv aufgenommen. (Beispielsweise zeigte eine zunächst den Stinkjefinger aus dem Fenster, klatschte jedoch nach Verlesen des Redebeitrags) Am Rande sexistisch Pöpelnde wurden mit Wasserbomben beworfen. So zog die Demonstration durch die Innenstadt, wobei auf dem Willibrandtplatz und an der Konsti weitere Redebeiträge verlesen wurden, unter anderem gegen den § 218 welcher Abtreibungen immer noch unter Strafe stellt und das Selbstbvestimmungsrecht der Frauen angreift. Am Rande wurden immer mal wieder offensichtliche Nazis oder pöbelnde Prollos mit Wasserbomben beworfen. Die Demo selbst war sehr ausdrucksstark und laut. Am Frankfurter Engel wurde eine kurze Pause eingelegt, um den im Nazionalsozialismus verfolgten und ermordeten Homosexuellen zu gedenkten. Auch wurde vom Lautsprecherwagen mehrfach auf massive Misstände auch in anderen Ländern wie dem Iran hingewiesen, und die Menschen aufgefordert sich auch mit den dort Betroffenen zu solidarisieren. Auf der Entkundgebung bei der Hauptweache sprach spontan noch eine der Exiliranier_innen, welche dort gerade einen Infotisch hatten. Auch wurde sich nochmal in einem Beitrag des Ladyfest gegen den das Motto des Frankfurter CSDs ausgesprochen, welcher diese Jahr starke nationalistische Züge trug ("Einigkeit und Recht und Gleichheit") Insgesammt war es eine sehr gute und gelungene Demo, manchmal etwas schleppend und langatmig, jedoch inhaltlich stark und mit überraschend viel und vielfältiger Beteiligung.

Zum nachlesen noch die Webseite http://slutwalkfrankfurt.tumblr.com/slutwalk

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