Die Gruppe "WäglerInnen von Gegenüber" besetzte am Freitag, den 12. August, ein Gelände an der Zähringerstraße direkt neben der Haltestelle Tullastraße. Das seit zwei Jahren leerstehende ehemalige Tankstellen-Areal wurde in einem Alleingang der Bullen unter direkter Anweisung des SPD-Ordnungsamtschefs Rubsamen am selben Abend geräumt, obwohl es seitens der WäglerInnen Verhandlungen mit dem zugeneigten Eigentümer gab. Aufgrund der anhaltenden Repression und Nulltoleranz-Linie gab es am Samstag, den 13. August, eine abendliche Spontandemo durch die Freiburger Innenstadt.
Der Kampf um Wagenleben in Freiburg reisst nicht ein. Nach einer Kundgebung und einem Straßenfest am vergangenen Wochenende infolge der Räumung von Kommando-Rhino, sowie Razzien in der KTS und Gartenstraße 19, tagte am Sonntag erstmalig die Linksradikale Vollversammlung. Weitere Treffen und Plena zur Aufarbeitung der Geschehnisse und weiteren Planungen füllten den Wochenbeginn. In der Presse wurde fleißig weiter gehetzt. Einschlägig bekannte BZ-SchreiberInnen verbreiten weiterhin Lügen auf Bild-Niveau und füllen das Sommerloch mit Märchen über eine vermeintliche Räumung der besetzten Gartenstraße, messerscharfe Drahtseilfallen auf Kopfhöhe der LeserInnenschaft und "schwere Krawalle" im gesamten Stadtgebiet. Derweil organisierten sich Aktionen gegen die gegenwärtige Politik der Ausgrenzung.
Rund 70 Autonome zogen am heutigen Abend von der Adlerstraße ausgehend durch das Sedanviertel und über den Rotteckring zur Bertoldstraße. Während der gesamten Demo wurden lautstark Parolen gegen die repressive Linie von Stadtverwaltung und Polizei skandiert. Auf dem Weg über die BZ-Lokalredaktion, den Bertoldsbrunnen, den Holzmarkt und die Belfortstraße wurden mehrere hundert Flugblätter zur aktuellen Situation verteilt. Auf drei Transparenten wurde die Herausgabe der beschlagnahmten Wagen gefordert und die Badische Zeitung kritisiert, die seit zwei Wochen im Bezug auf linke Projekte ausschließlich Propaganda und Hetze verbreitet. Vereinzelt kam es zu Sprühereien "vermummter Chaoten" (BZetti - Erklärs mir - Was ist Krawall?).
Eine Zivil-Streife, die in der Innenstadt vor die Demo geriet, musste das Weite suchen, ansonsten waren nur gegen Ende der Aktion mehrere Streifen im Sedanviertel unterwegs. Es gab keine Personenkontrollen oder Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Demo dauerte eine gute halbe Stunde und endete ohne Stress im Grün. Dies wird nicht die letzte Aktion gewesen sein. Die Nulltoleranz-Schiene der herrschenden PolitikerInnen muss gebührende Antworten bekommen. Besetzt das Sommerloch!
Mehr Fotos
Mehr Fotos gibt es hier: http://www.flickr.com/photos/agfreiburg/sets/72157627301854131/
Auch in Tübingen
Auch in Tübingen gab es eine unangemeldete Solidaritäts-Sponti von etwa 50 Leuten.
Zwischennutzung
Fehler ist: die Gruppe welche sich WäglerInnen von GegenÜber nennen haben nicht besetzt. Sie haben allerhöchstens bis der Besitzer eingetroffen ist "Wild geparkt". Das Ziel war eine Zwischennutzung auszuhandeln was auch gelang, eben bis der Rubsamen vor ort war und eigenmächtig die wagen abschleppte und beschlagnahmte. Der Privatbesitzer des Grundstückes hat KEIN Strafantrag oder Räumungsbefehl unterschrieben!