Mehrere Dutzend Menschen versammelten sich am 11.August in der Wilhelmstraße in der Nähe zur britischen Botschaft zu einer kurzfristig mobilisierten Solidaritätskundgebung für die soziale Revolte in Grossbritannien. Eine grosses Polizeiaufgebot verhinderte das die Kundgebung direkt vor der britischen Botschaft stattfinden konnte und sorgte dafür das die Kundgebung an der Ecke Wilhelmstrasse/Behrenstrasse weitab jeder Öffentlichkeit abgehalten wurde. Leider hatten sich nur wenige Menschen mobilisieren lassen (oder hatten die etwas versteckte Kundgebung gefunden) so das sich 15:30 erst 60 Personen eingefunden hatten.
Vor zahlreichen Pressevertretern forderten sie Freiheit für die fast 2000 Gefangenen der Aufstände und „Blackberrys für alle – sonst gibt´s Krawalle!“. Auf Transparenten und Schildern war „Wir werden eure letze Krise sein – Berlin grüsst London“, „Great Crisis Riseup – Smash Capitalism & Get Blackberrys!“, „Generation Krise International“, „Klasse gegen Klasse“, „Pure Hate – Ganz Berlin hasst die Polizei“ und „Sie sagen kürzen – wir sagen stürzen!“ zu lesen.
Fotos: http://www.flickr.com/photos/66338914@N08/sets/72157627286242151/
Erklaerungsversuch
Die beklagte geringe Beteiligung an der Kundgebung koennte ihre Ursache darin haben, dass moeglicherweise nicht allzu viele Leute sich fuer solche Riots begeistern koennen. Der recht agressive Tenor der Transparente mag dabei auch seinen Anteil haben.
Sollen wir uns jetzt für jeden Amokfahrer einsetzen?!
Die Freiheit für sämtliche (!) Gefangene der Riots zu fordern, finde ich angesichts der Tatsache, dass zwei davon mit einem Auto bewusst in eine Menschenmenge gerast sind, auch etwas deplaziert.
Außerdem kann der Spruch "Blackberrys für alle – sonst gibt´s Krawalle!" so verstanden werden wie: "Wir sind total abhängig von eurem scheißkapitalistischen High-Tech-Spielzeug. Her damit, sonst führen wir uns auf wie Cracksüchtige auf kaltem Entzug." Das wirkt nicht sehr souverän.
Um Missverständnissen vorzubeugen,
ich meinte damit NICHT, dass es falsch sei, gegen die britische "Zero-Tolerance"-Politik zu protestieren.
Die harten Urteile gegen Jugendliche, die lediglich Sachbeschädigungen oder Eigentumsdelikte begangen haben, sind eine ganz andere Baustelle als das Einfangen von Leuten, deren Hemmschwelle, andere zu töten, gegen Null tendiert.