So schnö koanst goar ned schaun So schnö koanst goar ned schaun
Erinnert ihr euch noch. Zwei Jahre ist es bald her als Wien "gebrannt" hat. Revolutionsromantik war plötzlich wieder trendy, wenn auch nur für ca. 10 Tage der Audimaxgeschichte (sorry für den abgehalfterten Begriff), und viele fühlten sich zugehörig zum studentischen Nabel der Welt. Viele schreien jetzt BOBOKACKSCHEISSE und Sie haben recht damit. Doch ganz ehrlich: Ohne Audimax hätte wahrscheinlich keine der Aktionen an der ich und/oder FreundInnen von mir aktiv teilgenommen haben statt gefunden. Keiner der Texte wäre geschrieben worden.Und ich glaube es geht vielen so. So viele Freundeskreise, Bezugsgruppen, Diskussionsrunden, AGs, Partycrews, Liebesgeschichten und Einmachsachen haben sich damals gefunden. Wo sind sie hin. Abgehakt unter Studentenzeit oder ausgewichen auf Disgracebook? Oder vielleicht doch noch aktuell?
So oder so es ist Zeit die Bande zu aktivieren! Noch schlummert Wien, träumt dem nicht vorhandenen Sommerwetter nach. Ein paar unersättliche hüpfen von Haus zu Haus. Sonst passiert nichts. Eh klar sind ja alle weg. Aber im Herbst sind Sie wieder da und Sie werden nicht allein sein. Die Unis werden überborden, Doppeljahrgänge aus Deutschland. Ich freu mich drauf. Außerdem um mal kurz weg zu kommen vom Unizentrismus. London brennt. Spanien und Griechenland campen. Italien bricht weg. Das rechtsextreme Lager rüstet zum Volksaufstand. Die Börsen machens dem Thermometer gleich. The kacke is @ the dämpf!
Auf was ich hinaus will? Dieser Herbst wird heiß! Heißer als uns lieb ist! Wenn wir nicht bald ernsthaft anfangen zu reden. Uns auszutauschen. Wie gesagt die alten FreundInnen zusammen trommeln. Siehts eher düster aus. Die Besetzung von vor zwei Jahren wurden weg ignoriert. Lieb und so! In allen Bereichen die von uns angesprochen wurden, kam es zu Verschlechterungen. Unis, Schulen, Soziale Arbeit, AMS, Suchtkranke, Gehälter, Repression, Rassismus, Abschiebungen.... tell it! Ist das der Beweis für die Sinnlosigkeit von Protesten? Yep. Deshalb muss es heißen vom Protest zum Widerstand!
1. Klassentreffen: Rund um den 17. September soll weltweit einiges los sein. Die Wallstreet soll besetzt werden. Die Riots in Wien Ottakring jähren sich zum hundertsten Mal. Großbritannien gibt seine offiziele Auflösung bekanntUnd wir könnten uns endlich mal wieder alle treffen. Nicht zum reflektieren. Sondern zum koordinieren von Aktionen um die Uni zurück zu erobern. Um von der Uni aus in weitere Teile der Gesellschaft zu reichen. Um die bestehende Ordnung gemeinsam anzugreifen. Um dem Gespenst einer FPÖ-Regierungsbeteiligung und dem real existierenden Horror der "großen" Koalition gemeinsam zu begegnen. Wir dürfen nciht warten bis die zukünftigen Bachelorettes in der Step-Prüfungsstampede zertrampelt werden!
2. Something for da YUF! Nehmen wir doch die Neuankömmlinge ein bisschen an der Hand. Bevor sie wahllos Scheiben einschlagen, leiten wir die Aggression doch in geregelte Bahnen. Nein im Ernst: Meiner Meinung nach haben wir die Pflicht neuen Studierenden zu zeigen, dass wir immer noch da sind. Das unser Kampf nicht verloren ging, wir nur sehr viel einstecken mussten. Dadurch aber auch viel gelernt haben. Natürlich können wir auch warten, bis eine nicht hervorgesehene Dynamik entsteht. Irgendwann in ein paar Jahren. Bis dahin sind alle unsere Erfahrungen vergessen, oder verstecken sich in Diplomarbeiten. Oder wir versuchen etwas beizutragen.
3. Scheiß Bobos, schreien sie schon wieder. Unizentriertheit ist ein großes Problem. Nicht nur in diesem Artikel auch in vorhergegangenen Protesten. Trotzdem halte ich die meist privilegierte lage der StudentInnen für die vielleicht einzige Chance. Österreich kennt keine Gewerkschafen, kein Klassenbewusstsein, die Vereinzelung ist enorm. Die Medien sind in ein unglaublich platter Einheitsbrei, in welchem anderen land der Welt könnte sich der Falter als progressives Medium verkaufen? An den Unis herrscht ein im Vergleich zur Restbevölkerung einfacherer Zugang zu profunder Information. Es gibt noch einzelne Möglichkeiten zur Vernetzung auf Basisebene. Noch gibt es Räume die einladen um sich ohne Konsumzwang auszutauschen. Diese Privilegien müssen wir nutzen und aktiv daran arbeiten dass Sie bald keine mehr sind. In welcher Form werden wir zusammen rausfinden können. Und ich glaube wir haben nur eine Chance wenn wir aufhören probleme isoliert zu betrachten, weg von Familienbehilfe wieder einführen hin zu Utopien für ALLE!
Wie wir alle wissen haben wir noch ein Jahr und 4 Monate bis die Welt untergeht. Machen wir doch gemeinsam eine Strichelliste von Dingen die wir noch tun wollen!
Bitte verändert, vervielfältigt diesen Text, und vielleicht übersetzen in was auch immer. Oder schreibt einen neuen. Oder so. Aber am 17. sehen wir uns. Ort noch nicht bekannt. Ach ja und Hashtags kann mensch zu Hause lassen, Freund_Innen bitte mitbringen!
letz show some respect to an old west indian man ;-)
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