Schlagstöcke im Einsatz

Erstveröffentlicht: 
06.08.2011

Die "Grüne Alternative Freiburg" (GAF) ist der Meinung, es werde massiv versucht, mit den Geschehnissen Stimmung gegen die ehemaligen Bewohner zu machen. "Im Augenblick besteht der Verdacht, dass bewusst Falschinformationen gestreut wurden" , so Coinneach McCabe. Es stehe fest, dass bei der Räumung mehrere Menschen durch den Einsatz von Schlagstöcken und chemischen Waffen verletzt worden seien. Es sei längst Zeit, dass sich die Stadtverwaltung darauf einstelle, dass Wagenleben eine gesellschaftliche Realität sei. Die GAF vermutet, dass eine Stadtentwicklungspolitik gewollt sei, die sich am Markt und nicht an den Menschen orientiert. Sie fordert eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten sowie eine unabhängige Instanz, die polizeiliche Einsätze untersucht.

 

 

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Mehr Wagenplätze

Der Verlauf der Räumung des M1-Geländes in Vauban hat nach Ansicht der "Unabhängigen Listen" (UL) gezeigt, dass die Frage von Wagenplätzen umso dringlicher auf der Tagesordnung steht. Das Wagenkollektiv habe sich während der ganzen Räumung friedlich verhalten, dass es radikale Reaktionen auf die Räumungsankündigung des Oberbürgermeisters geben würde, war zu erwarten und wurde kommunalpolitisch in Kauf genommen, meinen die UL. Sie fordern die Ausweisung von Wagenplätzen, ob städtisch oder privat. "Scheinheilig" nennt die "Linke Liste — Solidarische Stadt" die Aufregung der Stadtverwaltung über die Gewalt bei der Räumung. Hätte diese rechtzeitig ein Gelände angeboten, hätte das deeskalierend gewirkt. Weil das Bedürfnis nach alternativen Lebensformen zunehme, müsse die Verwaltung von ihrer Linie ab, keine öffentlichen Flächen zur Verfügung zu stellen.

"Freiburg 21"

Scharf kritisiert Dirk Spöri vom Freiburger Kreisvorstand "Die Linke" die Räumung: "Damit erleben wir Freiburg 21: Die Wiederholung des Demokratiedesasters von Stuttgart 21." Stadtverwaltung und grün-schwarze Gemeinderatsmehrheit hätten die Gewalt billigend in Kauf genommen, um mit dem Bau von Hotel und Luxuswohnungen beginnen zu können. Die Polizei sei zur Durchsetzung dieses Zieles missbraucht worden.

Keine Gentrifizierung

Die "Grüne Jugend Freiburg" bedauerte den Ausgang der Proteste. "Hierbei sollte jedoch zwischen Rhinos und Krawallmachern differenziert werden" , so Vasili Franco, Sprecher der "Grünen Jugend" . Gerade in einem Stadtteil wie Vauban, das massiv von Gentrifizierung betroffen sei, seien alternative Lebens- und Wohnformen wichtig. Eva Muszar: "In einer Stadt mit einem Oberbürgermeister von Bündnis 90/Die Grünen ist eine Räumung umso bedauerlicher, da sich grüne Politik für alternative Lebensformen einsetzen sollte."