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Am 6. August 2011 soll im ostthüringischen Gera zum 9. Mal das NPD-Konzert „Rock für Deutschland“ stattfinden. Im Vorfeld machen Neonazis durch Sachbeschädigungen, Bedrohungen und brutale Übergriffe auf sich aufmerksam.

Alle Jahre wieder: „Rock für Deutschland“ in Gera

Am 6. August 2011 soll im ostthüringischen Gera zum 9. Mal das von der NPD organisierte „Rock für Deutschland“ stattfinden. Das Konzert ist eine der größten Neonazi-Veranstaltungen in Deutschland und ist für große Teile der Szene ein alljährlich wichtiger Termin. Das jährliche Nazifest ist ein wichtiges Mittel zur Verbreitung rassistischer Ideologie sowie zur Finanzierung und Vernetzung der eingebundenen Strukturen.

Im Jahr 2009 erreichte die Teilnehmerzahl mit 4000 angereisten Faschos ihren bisherigen Höhepunkt, wohingegen im vergangenen Jahr „nur“ mehrere Hundert Neonazis nach Gera kamen.

Mit dem diesjährigen Motto „Nie wieder Kommunismus – Freiheit für Deutschland“ wird versucht, ein im gesellschaftlichen Diskurs präsentes Thema aufzugreifen, um damit möglicherweise mehr Menschen zu erreichen. Neben einigen Rednern, allesamt NPD-Funktionäre, treten mehrere eindeutig neonazistische Bands auf. Näheres dazu findet ihr auf der Homepage der Faschos. 

In diesem Jahr wurde der planmäßige Beginn des Konzertes auf 12 Uhr gelegt. Wo es stattfinden wird, steht bis jetzt jedoch noch nicht endgültig fest. Die erste Anmeldung der Faschos erfolgte für die „Spielwiese“, eine überschaubare Grünfläche außerhalb der Innenstadt. Wegen Baumaßnahmen auf diesem Platz wurde die Veranstaltung jedoch vor ca. einer Woche auf den Hofwiesenparkplatz verlegt, einen sehr gut zugänglichen Platz im kulturellen Zentrums Gera, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Entgegen aller Erwartungen wurde der Veranstaltungsort heute jedoch erneut verlegt – zurück auf die „Spielwiese“. Endgültig feststehen wird der Veranstaltungsort jedoch vermutlich erst kurz vorher – anreisende Antifaschist_innen sollten also möglichst flexibel und gut informiert bleiben.

Wegen der terminlichen Überschneidung mit dem sog. „Trauermarsch“ in Bad Nenndorf lässt sich kaum vorhersagen, wie viele Faschos nach Gera kommen werden.

(Geplante) Gegenaktionen

Antifagruppen rufen für den 6. August zu Geraer „Chaostagen“ auf – unter dem Motto „Rock für Deutschland plattmachen!“. Mehr Infos dazu findet ihr auf dem Blog.

Das bürgerliche „Aktionsbündnis Gera gegen Rechts“ hat rund um die beiden möglichen Veranstaltungsorte sog. Aktionspunkte angemeldet. Von dort aus könnte es machbar sein, Zugänge zu den Veranstaltungsorten zu blockieren. Nähere Infos dazu findet ihr auf der Homepage des Bündnisses. 

Neonazis greifen Antifaschist_innen an

Im Vorfeld des „Rock für Deutschland“ machen (mutmaßlich Geraer) Neonazis in den vergangenen Tagen auf sich aufmerksam. Zwei Jusos, de sich gegen das „Rock für Deutschland“ engagieren, wurden von Faschos überfallen und verprügelt. Mehrere Neonazis haben Teilnehmer_innen an der Geraer Montagsdemonstration, von denen einige bekanntermaßen antifaschistisch engagiert sind, mit Wassergeschossen angegriffen. In der Innenstadt wurden die Wahlkreisbüros von Grünen, SPD und Linkspartei beschädigt und mit neonazistischen Aufklebern versehen. Der bisherige Gipfel der Ereignisse war ein Vorfall am heutigen Abend. Eine Antifaschistin wurde von drei Neonazis überfallen. Die Faschos drohten ihr damit, sie umzubringen und schlugen sie brutal zusammen. Die junge Frau erlitt mehrere Verletzungen und wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert.

Vermutlich versuchen die Nazis, ihr Territorium abzustecken und Gegner_innen, wenn nötig mit Gewalt, einzuschüchtern – immer mit Blick auf das „Rock für Deutschland“ am kommenden Samstag. Die Bullen gehen doch tatsächlich von Tätern aus, die eventuell vielleicht möglicherweise doch aus der Neonazisszene stammen könnten. Wer hätte DAS gedacht!

Da hilft nur: passt auf euch auf! Kommt am 6.8. nach Gera und macht das Nazifest zum Desaster!

Antifaschistischen Selbstschutz organisieren!

„Rock für Deutschland“ plattmachen!