[Marburg] Rheinfranken Stiftungsfest gestört

Gegen Burschen

Am Samstag, den 11. Juni störten in Marburg ca. 20 Antifaschist_innen das Stiftungsfest der extrem rechten Burschenschaft Rheinfranken. Lautstark zogen die Antifaschist_innen mit Transparenten vor das Rheinfrankenhaus. Einige Burschen und Alte Herren wurden von Wasserbomben getroffen und mussten wohl ihre Anzüge wechseln. Am Samstag, den 18.6.2011 findet eine Demonstration gegen den Burschentag der Deutschen Burschenschaft in Eisenach statt.

 

Am 10. und 11. Juni feierte die Burschenschaft Rheinfranken ihr 131. Stiftungsfest in Marburg. Die Rheinfranken sind Mitglied des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“.

Rheinfranke Björn Clemens: Ein Multi-Aktivist der extremen Rechten

Immer wieder fällt die Burschenschaft Rheinfranken durch ihre Kontakte in die extrem rechte Szene auf. Ihr derzeit wohl auffälligstes Mitglied in dieser Hinsicht ist ihr Alter Herr Björn Clemens, ein Multifunktionär der extremen Rechten. Clemens war Vizevorsitzender der Republikaner und ist heute Funktionär der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland, die jährlichen den Naziaufmarsch in Dresden anmeldet. Clemens trat dort auch öfter als Redner auf. Er ist Redner bei Saalveranstaltungen und Demonstrationen des gesamten rechtspopulistischen bis extrem rechten Spektrums der Bundesrepublik auf, etwa bei der „Bürgerbewegung pro Köln“, der NPD, der DVU oder der revisionistischen „Gesellschaft für freie Publizistik“ (GfP).

 

Informationen zu Björn Clemens

Schnittstelle zwischen konservativen und extremen Rechten

Auf dem Haus der Rheinfranken finden jedes Semester Veranstaltungen mit Referenten der extremen Rechten statt. So gab es Vorträge von: Dietrich Gerwin, Karl-Heinz Weißmann (Institut für Staatspolitik), Dirk Bavendamm, Rigolf Hennig, Paul Latussek, Manfred Rouhs (Pro Köln), Franz Schönhuber, Franz Uhle-Wettler, Horst Mahler, Martin Hohmann, Volkmar Weiss, Lutz Weinzinger (FPÖ), Andreas Mölzer (FPÖ), Martin Graf (FPÖ), Barbara Rosenkranz (FPÖ).

Die Rheinfranken sind eine Schnittstelle der konservativen und extremen Rechten. So war z.B. der ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion Wolfgang Bosbach Redner bei den Rheinfranken. Im April 2011 wurde Wolfgang Dietrich, Sprecher des Projekts Stuttgart 21 als Redner angekündigt.

 

Demonstration am 18.6. - Burschentag in Eisenach zum Desaster machen!

Die Rheinfranken und andere eklige Verbindungen werden nächstes Wochenende in Eisenach wie in jedem Jahr ihren Burschentag begehen.Burschenschaften verschwinden häufig aus dem Blickfeld, wenn es um die extreme Rechte geht. Dabei sind sie die Kaderschmieden für NPD & Co und Schnittstelle zwischen konservativen und extremen Rechten. Bekanntestes Beispiel für Nazis bei der Deutschen Burschenschaft sind sichrlich die beiden NPD-Abgeordneten im sächsischen Landtag Jürgen Gansel und Arne Schirmer. Beide sind Mitglieder der Giessener Burschenschaft Dresdensia Rugia. Beim Burschentag treffen sich alle, von konservativen SPD-Mitgliedern bis zu Mitgliedern der NPD.

Aus ihrem reaktionären Weltbild macht die Deutsche Burschenschaft keinen Hehl. Dieses Jahr steht mal wieder Rassenlehre auf dem Programm. So gibt es einen Entwurf des DB-Rechtsausschusses, indem es heißt:.„Maßgeblich ist die Abstammung von Angehörigen des deutschen Volkes. Deutscher im Sinne der Grundsätze der Deutschen Burschenschaft ist daher nur derjenige Bewerber, dessen familiäre Wurzeln schwerpunktmäßig im deutschen Siedlungsgebiet in der Mitte Europas oder in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschlossenen deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa liegen.“
In einem anderen internen Papier heißt es, dass „Menschen mit außereuropäischer Gesichts- und Körpermorphologie“ kein Mitglied werden dürfen. Also pure NS-Rassenideologie.

Doch dieses Jahr gibt es wieder eine Gegendemonstration, damit das widerliche Treiben der Ewiggestrigen nicht wie so oft ungestört stattfinden wird.


Kommt alle nach Eisenach! Männerbünde auflösen!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert
Das die Rheinfranken während ihrem geschichtsrevisionistischen Totengedenkens (natürlich nur für die Gefallenen der Weltkriege) gestört wurden, macht die Aktion noch schöner.

Ein kurzer Auszug aus der Rede, die im letzten Jahr zum "Gedenken" gehalten wurde:
"[...]Ein Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur hat [...] einen höheren moralischen Stellenwert als das Andenken an die Soldaten, die in der Erfüllung ihrer Pflicht, für ihr Vaterland und für ihre Ideale gefallen sind. Angehörige der Wehrmacht werden als Mörder diffamiert, es waren keine Mörder [...]"

Die Totenehrung reiht sich zwar in einen Kanon aus Ekelhaftigkeiten aus dem Hause Rheinfranken ein, bildet aber dennoch eine geschichtsrevisionistische Spitze.
Deutsche Täter_innen - keine Opfer!
Gestern war nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage!
Wir sehen uns in Eisenach!

Weitere Hintergrund Infos zu der Demo in Eisenach, sowie zu Anreise gibts hier:

 

http://gegenburschentage.blogsport.de/

 

Auf gehts am 18.Juni: Burschentag der Nazi-Studenten zum Desaster machen und den deutschen Zuständen eine klare Absage erteilen!

Der reaktionärste Dachverband aller Korporationen, die „Deutsche Burschenschaft“, organisiert jedes Jahr den „Burschentag“ in Eisenach. Mit diesem Artikel veröffentlichen wir die internen Protokolle der Jahre 2005 bis 2009 und die Tagungsunterlagen 2010 & 2011.