Zum siebten Mal in Folge mobilisieren Dortmunder Neonazis in diesem Jahr für Anfang September zum "Nationalen Antikriegstag". Der Aufmarsch hat sich zu einem der zentralen Events der deutschen Neonaziszene entwickelt, wenngleich er von der Polizeiführung in den letzten beiden Jahren kurzfristig verboten und zu einer stationären Kundgebung umgewandelt wurde. Mit dieser Strategie machte die Dortmunder Polizei nicht nur den Neonazis, sondern auch den tausenden linken Gegendemonstrant_innen einen Strich durch die Rechnung. Ihr Protest verpuffte weitgehend wirkungslos fernab der Öffentlichkeit.
Da eine Wiederholung dieser Ereignisse jedoch weder zu erwarten noch in unserem Sinne ist, ruft das Dortmunder Antifa-Bündnis in diesem Jahr erneut zu Aktionen auf. Unser Ziel ist es, den Naziaufmarsch effektiv zu verhindern und der Polizei nicht die Regie zu überlassen, sondern die radikale Linke auch am Tag des Aufmarschs wieder zu einem wahrnehmbaren, eigenständigen Akteur zu machen. Daher werden wir am 3. September wie schon in den vergangenen Jahren (im S5- bzw. S4-Bündnis) wieder eine Infostruktur, diverse Anlaufpunkte, ein Convergence-Center und natürlich einen Ermittlungsausschuss bereitstellen.
Die Ereignisse der letzten Jahre haben jedoch deutlich gemacht, dass das allein nicht ausreicht, um gegenüber einer geradezu absurden Übermacht von schwerbewaffneten Polizeihundertschaften, die in der Lage sind, ganze Stadtteile hermetisch abzuriegeln, handlungsfähig zu bleiben. Benötigt werden alternative Konzepte, die es auch ortsfremden und nicht-organisierten Personen ermöglichen, sich effektiv einzubringen. Über diese Konzepte wird zurzeit noch sowohl innerhalb des Dortmunder Antifa-Bündnisses als auch mit Antifa-Gruppen aus anderen Städten diskutiert. Wir werden bei unserer Debatte natürlich auch die Überlegungen anderer lokaler Akteur_innen berücksichtigen und soweit es politisch für uns vertretbar ist, diese mit einbeziehen.
Um in diesem Jahr auch wieder verstärkt eigene Akzente zu setzen, haben wir für den 2. September eine linksradikale Vorabenddemo angemeldet, die Raum für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Neonazis und der sie hervorbringenden Gesellschaft bieten soll. Im Anschluss an die Demo ist ein Konzert geplant. Außerdem werden wir auch den "Aktionswochen" der hiesigen Neonazis im Vorfeld des Antikriegstags nicht nur mehr Beachtung schenken, sondern bereits auch hier mit eigenen Inhalten an die Öffentlichkeit treten.
Wir rufen deshalb dazu auf, sich an den Aktionen des Dortmunder Antifa-Bündnisses rund um den Antikriegstag zu beteiligen. Informiert euch unter http://dab.nadir.org/ über den aktuellen Stand ...und bringt die Crew mit!
Dortmund ist nicht Dresden
Es wurde aber auch Zeit! ;-)
Besonders gefällt uns, dass sich endlich der Problematik der von den hauptsächlich Dortmunder Neonazis initiierten "Aktionswochen" für ihren sog. "Nationalen Antikriegstag", angenommen wird.
Vielleicht ist in diesem Fall eine koordinierte Zusammenarbeit mit einem anderen lokalen Bündnis möglich ..
Neonazis sollten keine ungestörten Aktionen durchführen können. Weder an der Katharinentreppe - noch in Dorstfeld.
Flyeraktionen zumindest vor den Schulhöfen werden die Neonazis nicht durchführen können, da der 3. September in den NRW-Ferien liegt.
So kann sich auf die Innenstadt konzentriert werden.
Viel Erfolg!
Wir bringen die Crew mit! :-)
Antifas aus dem westlichen Ruhrgebiet + Rheinland
Nazi-"Rap" bei Nazidemo
Da die Nazis wahrscheinlich wieder mit einer Auflage rechnen, die kurzfristig nur eine stationäre Kundgebung zulässt, machen sie sich in sozialen Netzwerken und rechten Plattformen bereits Gedanken über das musikalische Rahmenprogramm, das im Fall der Fälle die "Kameraden" bei der Stange halten soll.
Neben den üblichen braunen Heulbojen und lokalen Bands fassen sie ein rechtextremes Rap-Projekt ins Auge. Aktuell befinden sich die Dortmunder Nazis in Gesprächen mit "n´socialist Soundsystem" - Ein Projekt süddeutscher Jungnazis, das nahezu personenidentisch mit der Rechtskrock-Formation „Häretiker“" sein dürfte.
"n´socialist Soundsystem" versuchen Jugendliche mit RAP-Musik und vermeintlich "anspruchsvollen" Lyrics zu ködern. Ob dieses Vorhaben erfolgversprechend sein wird darf bezweifelt werden, da sich der "nationale Rap" dieser Gruppe mehr durch billige early 90s-Beats und sich überschlagende Rhymes auszeichnet, als durch rap-technisches Können. Ein erster Liveauftritt von "n´socialist Soundsystem" am 21. Mai in NRW ließ zu wünschen übrig, kritisieren Nazis in einem einschlägig bekannten Forum der rechten Szene.
Nichtsdestotrotz ist der geplante Live-Auftritt zum "nationalen Antikriegstag" ein weiterer Versuch der Dortmunder Nazis, progressive und linke Themenfelder zu besetzen, um so mehr Jugendliche zu erreichen und ihre faschistische Propaganda besser unters Volk [sic!] bringen zu können.
Weiterführender Link
http://oireszene.blogsport.de/2011/02/10/nazirapprojekt-nsocialist-sound...