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Der für heute geplante Gründungsparteitag der Landessektion der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“ konnte nur mit Verzögerung und unter lautstarkem Protest von AntirassistInnen stattfinden. Eine für Sonntag Morgen angekündigte Demonstration unter dem Motto „Salute Israel Day Parade“ der islamophoben und rassistischen Bürgerbewegung Pax Europa sowie die anschließende Kundgebung wurde durch die Veranstalter nach den entschlossenen Protesten vom vergangenen Donnerstag, bereits im Vorfeld abgesagt und fand nicht statt.

Schon am Morgen versammelten sich knapp 30 AntirassistInnen in der Lautenschlagerstraße am Stuttgarter Hauptbahnhof, wo der Auftakt der geplanten rechten Demonstration sein sollte, um auf eventuelle Ersatzveranstaltungen reagieren zu können. Als offensichtlich wurde, dass keine Demonstration oder Kundgebung in der Stuttgarter Stadt stattfinden würde, setzten sie sich in Bewegung, um den Gründungsparteitag der rechtspopulistischen „Freiheit“ in Bad Cannstatt zu stören.

Nachdem der vormals geplante Veranstaltungsort, das „Abacco Hotel“ in Korntal- Münchingen, Glasbruch erlitten hatte, musste „Die Freiheit“ in die Gebäude der „SpOrt Stuttgart – Sport-, Bildungs- und Dienstleistungszentrum GbR“ in Bad Cannstatt ausweichen. Bereits am Sonntag Morgen wurden jedoch auch diese Räumlichkeiten öffentlich.

Vor dem Gebäudekomplex hielten die AktivistInnen eine antirassistische Kundgebung ab und empfingen die durch starke Polizeipräsenz geschützten Parteimitglieder mit lauten Parolen. Einige AktivistInnen nutzten die Gunst der Stunde, um Anhänger der rechten Partei in einem nahegelegenen Parkhaus handfest zu begrüßen. Auch René Stadtkewitz, seines Zeichens Bundesvorsitzender der „Freiheit“, floh fluchtartig in einem gemieteten Kleinbus mit Hamburger Kennzeichen aus dem Parkhaus.

Anwesende Zivilpolizisten nahmen diese Ereignisse zum Anlass, die Stuttgarter Einsatzhundertschaft zum Schutz der Veranstaltung hinzuzuziehen. Wie auch an vergangenen Tagen, schikanierten sie die KundgebungsteilnehmerInnen, indem sie ihnen Fahnen abnahmen und ihnen jeglichen Aufenthalt außerhalb einer kleinen, willkürlich festgelegten Fläche verboten.

Nach einiger Zeit zogen die AntirassistInnen in einem spontanen Demonstrationszug lautstark zur nächsten S-Bahn Station.

Eine Sprecherin des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region fasst zusammen: „Auch der letzte Tag des sogenannten „Islamkritischen Wochenendes“ in Stuttgart endetet für die Rassisten nicht erfolgreich. Die Demonstrationsabsage der „Bürgerbewegung Pax Europa e.V.“ in der Stuttgarter Innenstadt ist als Konsequenz der unentwegten Proteste der letzten Tage zu werten. Und auch die rechtspopulistische „Freiheit“ hat zu spüren bekommen, dass ihr geplanter Strukturaufbau hier kein leichtes Spiel sein wird. Nur durch massiven Polizeischutz konnten sie ihren Landesparteitag ungestört abhalten. Wo auch immer sie in Zukunft auftauchen – es gilt den Rassisten auch weiterhin Protest auf allen Ebenen entgegenzusetzen!“