Saarbrücken: Kraftvolles Ende der AntiRa - Woche

Nauwieser Viertel

85 Menschen demonstrierten gegen Abschiebelager und staatlichen Rassismus!
Am Nachmittag, des 14. Mai, demonstrierten 85 Menschen durch das Nauwieser Viertel und die Fußgängerzone. Die kleine, aber durchaus kraftvolle Demo stand im Rahmen der AntiRa-Woche im selbstverwalteten Philocafé und setze deren Höhepunkt. (Das gesamte Programm der Woche findet ihr hier.)

 

Bei gelegentlich einsetzendem Regen sammelten sich, ab 14.00 Uhr, einige Dutzend Menschen am Auftaktort der Demo, dem Max-Ophüls-Platz. Nach ca. einer halben Stunde startete die Demo mit einem einleitenden Redebeitrag. Im Anschluss formierte sich ein lockerer Demozug, der langsam in Richtung Johanniskirche aufbrach. Die Polizei schien sich entweder der gelegentlichen Sonne oder dem Thema zu erfreuen, denn sie beschränkte sich von Anfang an ausschließlich auf die Regelung des Verkehrs.


An der Kreuzung Dudweilerstr. / Kaiserstr. bog die Demo auf eine ausführliche Runde durch das, "alternative", Nauwieser Viertel ab, um schließlich über die Bleicherstr. zum St.Johanner Markt, dem "Innenstadtmittelpunkt" zu ziehen. Schon die ersten Meter der, durchgängig lauten, Demo in die Fußgängerzone hinein, erweckten bei zahlreichen Samstagshoppern großes Interesse.


Als letzte Etappe durchzog die Demo nun die viel bevölkerte Fußgängerzone. Hierbei waren einige nette Reaktionen zu beobachten, so fing eine Gruppe Frauen in einem Café spontan an zu klatschen und zu jubeln und ein Auto mit französischen Jugendlichen hielt beim Erblicken der Demo an, wonach die Insassen sich spontan der Demo anschlossen.Am Ende der Fußgängerzone, gegenüber der Europagalerie fand schließlich die Abschlusskundgebung statt, bei der nochmals ein Redebeitrag verlesen wurde. Im Anschluss zerstreute sich die Menge langsam.

Während der gesamten Demonstration wurden Flyer zum Thema europäische und deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik verteilt. Den Flyer findet ihr im Original hier.

 

Mehr Bilder der Demo findet ihr hier.

 

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Ehrlich gesagt, war die Demo nicht besonders:

- die üblichen Verdächtigen, wenig neue Gesichter
- keine Zusammenarbeit mit dem bürgerlichen Spektrum (der Aufruf war noch nicht mal auf der Seite der Aktion 3. Welt Saar, auch nichts vom Saarländischer Flüchtlingsrat. Von Präsenz ist gar nicht die Rede...)
- Parolen zum grössten Teil auf englisch waren (also schlecht verständlich für nicht-Kenner)
- Texte und Phrasen die für einen unpolitischen Mensch nicht zugänglich waren (was sind deutsche Zustände?)
- zu militanter Auftritt (fur'ne Antifa-Demo kein Ding, immer dabei aber hier...), die meistens Leute auf dem Rathausplatz (oder Bahnhofstr.) haben eher erschrocken als erfreut geschaut. Warum Block-Formation ? warum waren die meisten schwarz gekleidet ?
- den Nauwieser hätten wir uns sparen können, was ist an dem Viertel noch alternativ ?

Wieder so eine autonome Profilierungsaktion wo mensch sich auf die Schulter klopfen kann, die aber wenig gebracht hat.

Die Woche war ansonsten ziemlich gut (schade für den Vortrag am Mittwoch)!

Aber Ernie, das ist, wenn alle für Deutschland sind und keiner hat vorher mal richtig drüber nachgedacht.

Ernie und Bert! So geht das nicht! Deutsche Zustände sind, wenn Leute Ausländer raus brüllen. Aber man darf doch schon ein bißchen stolz auf sein Land sein. Immerhin sind wir wieder wer in der Welt. Trotz den schlimmen Dingen, die da passiert sind. Und das ist auch gut so. So haben wir gezeigt, dass wir lernfähig sind. Und wenn wir jetzt gut mitmachen, kriegen wa bestimmt sogar einen festen Platz bei der Nato. Ich finde Kriege zwar nich gut, aber wenns gegen die richtigen geht - immer feste drauf. Das sollten wir uns auch mal überlegen, wenn wir über Deutschland nachdenken.