Reclaim The Fields Camp 2011

Reclaim The Fields

Nahrung, Land, Saatgut und überliefertes Wissen sind zu wichtig um in wohlbekannter kapitalistischer Manier als Waren vermarktet oder zentralisiert zu werden. Gegenüber der Logik, Profit aus unseren Lebensweisen schlagen zu müssen, leisten wir entschieden Widerstand. Wir arbeiten an und praktizieren bereits ein konsensorientiertes (auf Einverständnis beruhendes) bäuerliches Leben, alternative und gemeinschaftliche Lebens- und Arbeitsformen. Dafür brauchen und fordern wir Land!

Warum in Rosia Montana, Rumänien?

Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen in Rosia Montana, die ihr Land seit 10 Jahren gegenüber einem Konzern vor kriminellem land grabbing - Landraub und Ausbeutung verteidigen.
Rosia Montana ist ein Dorf im Apuseni-Gebirge in Rumänien, das Gefahr läuft, durch den großflächigen Abbau von Gold, im Namen des Profits, zerstört zu werden. Es gibt derzeit viele Kämpfe um den Zugang zu Land und die Kontrolle darüber – in Europa und darüber hinaus – und damit viele Geschichten zu erzählen und Erfahrungen zu teilen.

Was erwartet mich dort?

Wenn du davon träumst ein*e Bäuer*In, Stadtgärtner*In, Fischer*In, Imker*In, Aktivist*In, ... zu sein oder bereits eine*r bist - dann schließ dich uns an und nimm teil am dritten Reclaim the Fields Camp, das von 21. bis 30. September 2011 in Rosia Montana stattfinden wird.

Wir wollen gemeinsam einen Raum für Alle aufbauen uns über Erfahrungen und Realitäten austauschen Fähigkeiten und Wissen teilen die Bewegung wachsen lassen unsere Energien bündeln lokale Bewegungen und Kämpfe stärken die gemeinsamen Berührungspunkte zu einander und zu anderen Anti-kapitalistischen und Anti-kolonialen Bewegungen finden unsere Kämpfe gemeinsam feiern!

Lasst uns die Saat des Widerstands säen und das Wachstum des Camps gemeinsam organisieren!

Während dieses Camps wird die Generalversammlung von Reclaim the Fields stattfinden, um uns über die Aktivitäten der letzten zwei Jahre auszutauschen und gemeinsam in die Zukunft der Bewegung zu blicken.
Darüber hinaus werden wir Gelegenheiten schaffen um voneinander mehr über Zugang zu Land und Ernährungssouveränität zu lernen, konkrete Pläne zu schmieden und Saatgut und Ideen auszutauschen
für direkte Aktionen, Widerstandsbewegungen, landwirtschaftliche Praxis, Geschlechter Thematiken...

Das Programm ist partizipativ und soll eine große Vielfalt an Workshops, praktischen Aktivitäten und kulturellen Veranstaltungen beinhalten und vor allem Zeit und Raum schaffen um uns kennenzulernen, uns auszutauschen und voneinander zu lernen. Wir sind auf die Beiträge von allen Teilnehmer*Innen angewiesen, also wenn du selbst einen Workshop anbieten willst, ein*e Künstler*In bist, kollekiv lebst oder wenn du andere Fähigkeiten hast, die du gerne teilen möchtest, dann meld dich bei uns und beteilige dich daran das Camp zu gestalten.
Programmvorschläge sollten bis 1. Juli bei uns einlangen.

Die Küche und Logistik sowie das ganze Camp werden gemeinschaftlich organisiert. Du ermöglichst mit deinem Beitrag, dass das Camp stattfindet.
Das Camp soll ein kinderfreundlicher Ort sein. Wir werden die Kinderbeaufsichtigung gemeinschaftlich organisieren, damit jede Person die Möglichkeit hat teilzunehmen, frei nach seinen*ihren Bedüfnissen.

Wir werden euch um finanzielle Beiträge fragen, werden aber keine*n aus finanziellen Gründen ausschließen.
Wenn es dir schwer fällt die Reisekosten selbst zu tragen, dann kontaktier uns. Wir versuchen finanzielle Unterstützung aufzutreiben um dein Kommen möglich zu machen.

Schau auf www.reclaimthefields.org für aktuellere Infos und melde dich so bald wie möglich an.

Kontakt: camp2011@reclaimthefields.org

Wenn du dich in die Vorbereitung des Camps einbringen möchtest, trage dich auf die europäische Mailingliste ein unter: http://lists.reclaimthefields.org/mailman/listinfo/european.general.list

Wir freuen uns darauf einander in Rumänien zu sehen, um den Kampf gegen Landgrabbing zu unterstützen.
Tanzen und feiern wir auf unser aller Land!

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Mich würde interessieren, inwieweit im Rahmen des Camps eine Kritik an Tierausbeutung stattfindet. Der Bewerbung nach,

"Wenn du davon träumst ein*e [...] Fischer*In, Imker*In, [...] zu sein oder bereits eine*r bist - dann schließ dich uns an und nimm teil am dritten Reclaim the Fields Camp [...]"

scheint dies nicht der Fall zu sein, wird doch u.a. für die  Ausbeutung von Fischen und Bienen geworben. Der dargestellte antikapitalistische Ansatz  einer "alternativer Lebens- und Arbeitsformen" blendet aus, dass nichtmenschliche Tiere als Waren und ausbeutbares Objekt betrachtet werden, welche der kapitalistischen Profitlogik unterworfen werden. Eine Umgestaltung der Produktionsbedingungen ändert jedoch nichts am Status der nichtmenschlichen Tiere als Ausbeutungsobjekt, noch daran, dass diese für die Nahrungsproduktion leiden und sterben müssten. Eine etwaige Abkehr von der industriellen Landwirtschaft bedeutet keineswegs eine ethisch vertrenswerte Nutzung von nichtmenschlichen Tieren. "Humanes" Töten und "artgerechte" Haltung gibt es nicht. Das Einbinden empfindsamer autonomer nichtmenschlicher Tiere in das Konzept der Nahrungsproduktion bedeutet von Beginn an das Verdinglichen: die Reduzierung der nichtmenschlichen Tiere zu minderwertigen Objekten, die allein für den Nutzen der Menschen da seien. Erst wenn ausgeblendet wird, dass z.B. der Fisch Schmerz empfindet, dass das Fangen und Töten Leid bedeutet, können diese Handlungen vollzogen werden. Der hinzugefügte Schmerz wird nicht mit der eigenen Leidensfähigkeit verknüpft und Endgültigkeit und Grausamkeit der Handlung werden nicht reflektiert.

Ist Tierausbeutung denn für die Herstellung von Nahrungsmitteln für eine gesunde Ernährung notwendig? Ein Blick auf die Vielfalt von Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte usw. dürfte genügen, um festzustellen, dass dem nicht so ist. Eine vegane Ernährung liefert alle Nährstoffe, einschließlich essentieller Fettsäuren, Aminosäuren, Vitamine (außer Vitamin B12) und Mineralien. Konzepte wie die bio-vegane Landwirtschaft ermöglichen heute schon eine leidfreie und gesunde Ernährung.

 

Reclaim your Empathy!