In der Nacht vom 27. auf den 28. März haben wir die Schulhofeinfahrt des Georgii-Gymnasiums in Esslingen mit einem antimilitaristischem Wandbild ausgestattet und verschönert. Anlass war der Besuch eines Jugendoffiziers der Bundeswehr, der zwei Unterrichtsstunden am darauf folgenden Tag für die Oberstufe gestalten sollte.
Mit der Aktion sollte verdeutlicht werden, dass Kriegspropaganda an Schulen, Bildungseinrichtungen und auch sonst nirgendwo etwas verloren hat.
Dem Besuch des Jugendoffiziers ging Protest seitens der SchülerInnen voraus. Dennoch bestanden einzelne Lehrer - u.a. vor allem der Gemeinschaftskundelehrer - darauf, dass die Veranstaltung stattfand.
Es kann nicht sein, dass Jugendoffiziere SchülerInnen mit Unterstützung von Schulen und Lehrerschaft eintrichtern sollen, wie notwendig "humanitäre" Einsätze der Bundeswehr im Kosovo, im Kongo oder in Afghanistan sind, um für „Sicherheit“ in der BRD und global zu sorgen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Situation für die Bevölkerung in allen Ländern, in welchen die Bundeswehr an Kriegen direkt oder indirekt beteiligt ist, verschlechtert, ist es ein Hohn, wenn sich die Bundeswehr erdreistet SchülerInnen was von Frieden und Gerechtigkeit erzählen zu wollen.
Diese Unterrichtseinheiten dienen ausschließlich der Rechtfertigung von Kriegen, die aus Kapitalinteressen geführt werden, um Rückhalt für diese in der Bevölkerung zu schaffen und um neue Soldaten anzuwerben.
Über die grausame Kriegsrealität der die jeweilige Bevölkerung ausgesetzt ist, wird nicht berichtet. Ebenso wenig, dass es sich bei den Kriegen nicht um Frieden und Demokratie bringende Einsätze handelt, sondern um reine Interessensicherung des westlichen Kapitals.
Veranstaltungen wie diese sind leider keine Seltenheit. In BaWü und anderen Bundesländern hat die Bundeswehr ein Kooperationsabkommen mit dem Kultusministerium abgeschlossen. Die Bundeswehr ist regelmäßig auf Bildungsmessen vertreten und wirbt in Jobcentern, Jugendzeitschriften oder Fernsehen für sich. Sie versucht mit ihrer Propaganda Jugendliche, die auf der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle sind, zu locken und verspricht ihnen bei der Bundeswehr beispielsweise ein kostenloses Studium oder die garantierte Übernahme nach der Ausbildung. Sie nutzt dabei die prekäre Situation vieler Jugendlicher aus, welche keinen Ausbildungsplatz oder eine Weiterbildungsmöglichkeit finden. Es kann nicht sein, dass die Bundeswehr die prekäre soziale und ökonomische Situation ausnutzt, um Jugendliche für einen Dienst an der Waffe zu werben und Schulen dies unterstützen!
Bundeswehr raus aus Schulen!
Hinter Krieg und Krise steht das Kapital!
Hoch die Internationale Solidarität!
Kein Werben fürs Sterben
Gute Aktion! Man kann nur hoffen das die Schüler auch verstanden haben..! Paralell sollte eine Aufklärungskampagne über den Lobyyismus bzw. Imperialismus in Deutschland stattfinden.
Die Bundeswehr ist ja nun auch '2.0' .. und fährt Ihre Geschütze auch gerne auf dem eignen Youtube-Propaganda Channel auf. Youtube/Google lässt sich für diese Onlinepromotion bezahlen und löscht auch gerne User-Videos die nicht in das imperialistische Weltbild der Konzerne und der Regierung(en) passen. Gerade Google Deutschland fällt hier als besonders aktiv auf. Mordeinsätze von freiwilligen Systemdienern werden ungeschönt geduldet und dadurch glorifiziert. Offentsichlich bezeugt auch der lausige BND interesse an der Informationsmanipulation im Internet.
Die Demontage dieser kläglichen Deutschen Demokratie ist nun schleichend so weit vorangeschritten, das man davon ausgehen kann, das sie sich in Ihren letzten Zügen befindent. Die Merkel-Clique ist, durch den stark vorangeschrittenen Lobbyismus, als handlungsfähig zu betrachten. Und das Innenpolitisch wie auch Aussenpolitisch. Man 'sollte' diesen ganzen korrupten Apparat kurz und schmerzlos ersetzen.
Schlimmer als in den 40ern!
Auch an Niedersächsischen Schulen ist das Gang und Gäbe. Nur verstehe ich nicht, weshalb die meisten Eltern das kommentarlos dulden oder sogar noch verharmlosen! Meine Kinder sind mit lediglich einer Option in Sachen Kriegsdienst aufgewachsen: Totalverweigerung! Aktiv (der "Große") und passiv (die "Kleine"). Als der "nette Herr von der BW" sein Kommen angekündigt hat, habe ich den Kindern seinerzeit jeweils volle Rückendeckung beim spontanen und demonstrativen Boykott der "Informationsveranstaltung" zugesichert, was beide aber mit der Begründung zurückwiesen: "Danke, aber wir bleiben erstmal drin und spucken dem Herrn ganz kräftig in die Suppe!" Sie haben ihm dann Fragen gestellt wie: Wie fühlt man sich, wenn man "aus Versehen" Zivilisten erschießt? Wie werden die traumatisierten Soldaten therapiert/betreut? Wieviele finden nach Kampfeinsätzen wieder ins "normale" Leben zurück? und einige mehr. Der Kerl hatte wenig Freude an seiner Veranstaltung in den beiden Jahren, und gemeldet hat sich - keiner! :))
Für mich ist es eine bodenlose Frechheit, dass z.B. die LINKE fast mit Wasserwerfern aus der Nähe jeder Schule verjagt wird, antifaschistische Ausstellungen verboten werden u.ä. - aber die Bundeswehr macht per ministerialer Verordnung WERBUNG FÜR IMPERIALISTISCHE KRIEGE anstelle sinnvollen Unterrichts!