Am Nachmittag des 11. März fand der erste Flower-Power-Action-Day in Freiburg statt, wobei eines der letzten erhaltenen Wiesen in der Innenstadt mit Bäumen, Blumen, Radieschen, Dill und Schnittlauch aufgewertet wurde.
An einem sonnigen Nachmittag fanden sich etwa 20 Personen vor dem besetzten Häuschen in der Gartenstraße 19 ein. Die Gartenguerilla zog daraufhin mit vielen Pflanzen und Samen bewaffnet los, um die Innenstadt bunter zu machen. Als Ziel wurde die Wiese vor dem KGII gewählt die dann unter anderem mit Bäumen, Blumen, Radieschen, Dill und Schnittlauch aufgewertet wurde.
Mit dieser Aktion setzen wir ein Zeichen gegen die geplante Stadtumstrukturierung in der Innenstadt, die auch den Platz der Alten Synagoge in eine graue Betonwüste verwandeln will. Anstatt mit Stein und Beton alles kaputt zu gentrifizieren können wir alle die Stadt zu einem angenehmeren Ort gestalten.
Für mehr bunt statt grau!
Mehr Bilder findet ihr hier.
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fehler im text...
ansonsten gute sache.
mal eine andere möglichkeit sich das recht auzf stadt, also auch das recht auf den platz der alten synagoge zu erkämpfen!!!
gentrifidingsbums
Ich finde die Rede von "aufgewertet" echt problematisch. Besonders, wenn mensch, die Aktion mit Gentrifizierung in Zusammenhang bringen will. Ich kenn mich recht wenig mit den Plänen der Freiburger Stadt zur Umgestaltung des Platz der Alten Synagoge aus, vielleicht ist es ein Teil einer Gentrifizierung... vielleicht ist es auch nur irgendein andrer städtebaulicher Quatsch. Nicht alles was von der Stadt städtebaulich unternommen wird, dient der Gentrifizierung, und genauso können auch "unsere" Projekte leider dazu beitragen. Wenn ein Viertel auf einmal hipp wird, wenn die "linken" alt werden, Kinder kriegen... (nichts gegen Kinder ;))... Eigentlich immer genau dann, wenn ein Viertel "aufgewertet" wird. Vielleicht auch mit so einer Aktion?
Das soll jetzt gar nicht die Aktion verteufeln. Ich finde sie auch gut. Und Wiese ist immer besser als Beton, Wiese mit leckeren Kräutern und Gemüse ist sogar supi top!
Letzlich wird so eine Aktion, denke ich, nicht wirklich dazu dienen, irgendetwas aufzuwerten - und das ist, wahrscheinlich, auch gut so. Soll nicht heißen, dass wir alle im letzten Getho leben wollen/sollen, nur dass aufwerten immer irgendwie was mit Wert zu tun und der treibt nunmal die Miete hoch.
ja also puh das klingt jetzt alles so ober Lehrerinnenhaft. Ich hoffe ihr versteht das nicht falsch, aber ich finde es sehr wichtig, dass mensch etwas überlegt ihre Sprache verwendet.
Sehr gute Aktion, aber...
Sowie das Kapital jeden Tag aufs Neue unsere Lebenszeit aus unserem Leben herausbricht und dadurch abtötet, um sie der Verwertung und kapitalistischen Aufwertung zuzuführen, wurden hier - wie zum Glück auf den Bildern dokumentiert - Wiesen- und Erdteile aus dem Wiesenkorpus herausgebrochen und dadurch ebenfalls abgetötet, um sie u.a. durch "Nutzpflanzen" zu ersetzen. Das mit den Blumen mag ja noch angehen, aber habt ihr schonmal darüber nachgedacht, dass Radieschen, Dill und Schnittlauch die Wiese strukturell in einen Acker verwandeln? Wo vorher Faulenzen angesagt war und im Einklang mit der Natur sich der Mensch mit ihr im Liegen auf der Wiese retten konnte, steht jetzt Ernte- und Pflegearbeit an. Die Arbeit durchdringt damit auch die Freizeit. Das erinnert dann doch sehr an die Arbeitsverherrlichung der Sowjetunion.
All das wird dann als Aufwertung bezeichnet. Anscheinend war den AKtivistInnen die normale Wiese nicht gut genug - sowie dem Kapital ein normales Wohnviertel nicht gut genug sein kann. Gegen die Yuppisierung unserer Naturflächen! Für mehr bunt statt grau auch in unseren Herzen!
Zustimmung!
Also ich bin schon echt ziemlich solidarisch mit dieser kraftvollen und bunten Aktion gegen die Zerbauung und gegen den Gentrifizierungswahn! Vielleicht ist meine Kritik jetzt auch etwas "zuviel des Guten", aber mensch könnte fragen, ob das nicht Natur-Rassismus ist was ihr da macht: Wiese gegen Blumen austauschen usw. Ich will euch aber gar nicht kritisieren, das soll nur so ein Denkanstoß sein, dass viele, viele bunte Menschen miteinander darüber reden.
Außerdem finde ich es echt total gut, wenn da auch Radieschen und sowas angepflanzt wird und die Knechtschaft durch Großsupermärkte aufhört! Reclaim your life!
Ortswahl???
Wenn Stadtbehörden etc. keinen Bock haben, dass irgendwo Leute abhängen, dann werden die Parkbänke abmontiert (und vielleicht in der Nähe Cafes eröffnet). Gerade große Wiesen stören da besonders das öffentliche Bild, da hier ja Menschen einfach so abhängen. Häufig kommt dann einer in der Verwaltung auf die Idee genau diese Wiesen mit großen Blumenbeeten zu "verschönern". Dann kann nur noch geschaut werden, aber eben nicht mehr abgehangen werden und alles hat seine Ordnung.
Ob Blumen oder Salat, genau das macht ihr jetzt mit Eurer Gartenaktion auch. Soll ich jetzt beim Frisbeespielen etc. auf den Schnittlauch aufpassen?? Oder den Schnittlauch aus einem Cafe beobachten? Fehlt nur noch, dass ihr einen Zaun um Euern Garten macht!
Es gibt tausend Ecken in Freiburg wo ihr Euer Zeug pflanzen könntet - wie kamt ihr denn bitte auf die Idee , die letzte echte Wiese in der Innenstadt zu nehmen??? Da wäre eine Rückeroberung der Wiese beim Dreisamcafe (just eine solche Behördenschweinerei, wo einem eine Wiese ein Dorn im Auge war) eine bspw. deutlich bessere Aktion gewesen!
bunt bleiben!
oh mein gott, ich dachte ihr verarscht einen mit dieser kritik, aber ihr meint das ja auch noch tatsächlich ernst!!!
Selber aufstehen, besser machen.
mich stört auch das wort aufwerten, aber ich geh jede wette ein, dass das bewusst gewählt wurde, ironischer weise.
das zeichen der aktion, das keiner versteht, ist, zu zeigen, dass sich da menschen um die wiese kümmern und sie einen wert hat für die menschen. das ist alles! Da braucht ihr überhaupt nichts zu ideologisieren, das ist ganz einfach.
Da gibts unbearbeitete dinge bei denen man sinnvoller seinen intelekt verpulvern kann!