Von Linken als Nazi geoutet: Student entschuldigt sich für Äußerungen

Erstveröffentlicht: 
04.03.2011

Göttingen. Der Medizinstudent, den Linksaktivisten öffentlich als Nazi geoutet haben, hat sich nun zu Wort gemeldet: Er habe die fraglichen Beiträge verfasst und schäme sich dafür, erklärt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Gegen den 31-Jährigen wird wegen des Verdachts auf Volksverhetzung ermittelt. Er soll in einem rechtsextremen Internetforum mehrfach den Holocaust geleugnet haben. Die Linksaktivisten hatten seine Aussagen mit Fotos und persönlichen Daten daraufhin veröffentlicht.

Er habe die Beiträge in einer sehr schwierigen Phase seines Lebens verfasst und sich damals von diesem Gedankengut angezogen gefühlt, erklärt er. Inzwischen habe er sich über die gesamte Thematik kundig gemacht und distanziere sich deshalb von jeglichem neonazistischen Gedankengut.

„Heute schäme ich mich dafür, diese den Tatsachen eindeutig nicht gerecht werdenden Texte verfasst zu haben.“ Es tue ihm leid, wenn er jemanden verletzt habe, insbesondere Angehörige oder Nachkommen der während der Naziherrschaft ermordeten Juden. (gör)

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Hallo,

es gehört zum journalistischen Handwerk und ist ein Gebot der Fairness, dass auch der Betroffene sich äußern darf. Was er getan haben soll, ist ja ebenfalls lang und breit bei uns nachzulesen. Zudem: Der Mann ist noch nicht verurteilt, schuldig ist er erst danach. Das ist  ein Grundsatz unseres Rechtssystems. Übrigens würde es Ihrer Kritik deutlich mehr Gewicht verleihen, wenn Sie sich nicht hinter einem Pseudonym verstecken würden.

Mit freundlichem Gruß

Göran Gehlen

HNA-Redaktion Göttingen
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