[Ka] 1. Castorblockade läuft - Heute Abend auf zur Nachttanzblockade!

Blockade heute morgen

Seit den frühen Morgenstunden blockieren mehrere Aktivistinnen und Aktivisten auf einem Container die Transportstrecke am Kernforschungszentrum in Karlsruhe. Zusätzlich haben sich mehrere Leute an den Gleisen festgekettet. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz und spricht im Moment von 11 Gewahrsamnahmen.

 

Insgesamt scheint die Aktion ein gelungener Auftakt für die weiteren Proteste des heutigen Tages und vor allem der Nacht zu sein. Ab 20 Uhr beginnen die Aktionen rund um die Nachttanzblockade. Auftakt ist um 20 Uhr an der angemeldeten Mahnwache am Festplatz Neureut, nähe Straba Haltestelle "Adolph-Ehrmann Bad". Das Freie Karlsruher Radio Querfunk wird auf 104,8 MHz live über den Castortransport berichten.

 

Infotelefon: 0160 – 983 763 04

EA: 06221 / 189147

 

www.nachttanzblockade.de

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

bis gleich....ihr seid nicht alleine und solidarität ist eine waffe

Dresdens Polizeipräsident jammert übrigens schon, dass der Transport, sollte er länger als geplant dauern, Bulleneinheiten daran hindern würde, am 19. nach DD zu kommen. Wenn das mal kein Ansporn für uns ist!

Mittlerweile sind Polizeikletterer eingetroffen und es wird an den Gleisen rumgeflext.

Laut SWR werden die Festgeketteten samt Schienen von der Polizei abtransportiert. Bis heute Nacht soll ein neues Gleis verlegt werden.

 

Karlsruhe

 

Polizei transportiert Castor-Gegner samt Gleisen ab

Greenpeace-Aktivisten haben am Morgen die Gleise für den anstehenden Castortransport in der Nähe der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) stundenlang blockiert. Zehn Atomgegner ketteten sich so an die Schienen, dass die Polizei sie nicht losschneiden konnte.

Castor-Gegner liegen auf Gleisen, Polizei dabei

Die Beamten begannen damit, die Aktivisten samt Gleisen abzutransportieren. Damit gehe man "den Weg des geringsten Widerstandes", so ein Polizeisprecher. Neue Gleise würden rechtzeitig für den noch in der kommenden Nacht geplanten Atommüll-Transport zum Zwischenlager Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) verlegt werden. Wann die Polizei die Strecke geräumt hat, sei völlig unklar. "Wir werden uns Zeit lassen, damit auch niemand zu Schaden kommt", sagte ein Sprecher. Es werde nicht damit gerechnet, dass die Greenpeace-Aktion den Abtransport des Atommülls verzögern könne.

Die Aktivisten hatten sich direkt hinter dem Zaun außerhalb des Geländes der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage WAK unter dem Gleis festgekettet. Elf Atomgegner, die sich am Morgen ans Tor der WAK-Anlage gekettet hatten, waren bereits zuvor losgeschnitten und von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.

In zwei Bäumen hatten sich je zwei Atomkraft-Gegner mit Transparenten platziert. Greenpeace setzte nach eigenen Angaben zudem einen Container mit einer ausfahrbaren Plattform auf den Gleisen ab. Auf der wackeligen Plattform sitzen drei Aktivisten. "Im Moment untersuchen Techniker der Polizei, wie sie damit umgehen. Sie wirken etwas ratlos", sagte ein Sprecher der Umweltorganisation. Das Konstrukt sei instabil und könne nicht bewegt werden, ohne die Menschen auf der Plattform zu gefährden.

Die Proteste von Greenpeace richten sich gegen den Transport von 56 Tonnen radioaktiven Abfalls aus der vor zwei Jahrzehnten stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage.
Gleis-Blockade trotz Überwachung

Castor-Gegner auf Schienen werden angeschaut

Wie die Atomgegner es trotz der Überwachung schaffen konnten, so kurz vor dem Atommüll-Transport die Gleise zu blockieren, ist unklar. Angaben zur Art der Überwachung in den Tagen zuvor und zur Anzahl der daran beteiligten Polizisten, wollte der Polizeisprecher nicht machen.

Atomkraftgegner hatten schon im Vorfeld Protestaktionen und Blockaden entlang der Strecke angekündigt, um gegen den Transport der hoch radioaktiven verglasten Flüssigabfälle zu protestieren. In Karlsruhe planen die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen eine "Nachttanzblockade" mit Mahnwachen und anderen Aktionen, die heute Abend im Stadtteil Neureut beginnen soll.

Der Atommülltransport sei "sinnlos und gefährlich", erklärte ein Sprecher der Initiativen. Die fünf Castoren enthielten 16 Kilogramm Plutonium und mehr als 500 Kilogramm Uran. Der erste Teil des Transports führe auf Straßenbahnschienen durch mehrere Wohngebiete.

 

Behörden erlassen Versammlungsverbot

Für den Raum Karlsruhe wurde entlang der Stadtbahnstrecke bis Mittwoch 24.00 Uhr eine Verbotszone mit eingeschränktem Versammlungsrecht erlassen. In einem Korridor von 50 Metern beiderseits der Gleisanlagen sind demnach keine öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel und keine Aufzüge gestattet. Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat diese demonstrationsfreie Zone an der Strecke durch die Stadt per Eilantrag abgesegnet.

Die Polizei setzt nach eigenen Angaben allerdings auf Deeskalation. Friedliche Proteste seien in Ordnung, Blockadeaktionen würden aber unterbunden, sagte ein Polizeisprecher.
Castor-Strecke führt durch Stadtgebiet

Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe vor Castortransport

Die Strecke führt von der WAK im Norden von Karlsruhe über Stadtbahngleise durch die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen und Vororte von Karlsruhe in die Stadt hinein bis zum Hauptbahnhof. Dort werden die Castoren auf die Gleise für Güterzüge umgesetzt.

Von Karlsruhe aus könnte der Atomzug nach Meinung der Anti-Atom-Initiativen entweder über Mannheim, Darmstadt, Aschaffenburg und Fulda nach Thüringen und von dort weiter bis Mecklenburg-Vorpommern führen, oder über Bietigheim-Bissingen, Heilbronn, Würzburg nach Thüringen und dann in den Norden. Am Donnerstag soll die brisante Fracht im Zwischenlager Nord nahe Lubmin bei Greifswald ankommen. Dieses wird von der bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) betrieben.

Die Karlsruher "Atomsuppe"

 

Transportiert werden fünf Castoren mit 140 Edelstahlbehältern voll mit radioaktivem Glasgemisch. Darin wurden 60.000 Liter der sogenannten Atomsuppe aus der stillgelegten Versuchsanlage gebunden. Der Atommüll entstand zwischen 1971 bis Ende 1990, als in der WAK rund 207 Tonnen abgebrannter Kernbrennstoff wiederaufgearbeitet worden waren.

 

Quelle: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=7635502/168whkw/...

sich bei diesem wetter stundenlang auf dem boden liegend an gleise zu ketten ist wirklich beeindruckend. vielen dank dafür!

 

aber eine frage habe ich: wieso wurde der zeitpunkt so gewählt, dass der transport nicht verzögert wird? war die chance, auf die gleise zu kommen, zu einem späteren zeitpunkt wegen überwachung etc. zu gering?

aber auch ganz unabhängig von dem zeitpunkt der blockade: sie hat aufwand und kosten verursacht. das ist super!

Viel Erfolg euch allen da draußen! Auf dass der Transport schön lange dauert...

 

Gibts irgendwo nen Ticker?

Twitter Seite zur Nachttanzblockade:

 

http://twitter.com/nachttanzblock