[Fr] Demo für ein AJZ und gegen die Räumung der Liebig14

Demo

Am heutigen Samstag, 5. Februar, fand eine Solidemo mit der Geräumten Liebig14 und mit der Forderung eines Autonomen Jugendzentrums in Freiburg statt. Etwa 30 Personen zogen durch die Innenstadt, sprayten Soliparolen und verteilten Flyer. Das Polizeiaufgbot war zunächst gering, als sich die Demo in der Gartenstraße auflöste, wurde das besetzte Haus jedoch von behelmten Bullen umstellt, Personen abfotografiert und Personalien aufgenommen. Später entspannte sich die Lage wieder

 

Hier der Flyer:

Unser Spass sieht anders aus!

 

Liebig14
Am vergangenen Mittwoch urde das selbstverwaltete Wohnprojekt Liebig14 in Berlin von 2500
Polizist_innen geräumt.Seit es 1990 besetzt wurde, stand das Haus für gemeinschaftliches und
solidarisches Zusammenleben von Menschen aus der ganzen Welt. Doch das Haus wurde von
Investoren aufgekauft,um es zu sanieren und in profitablen, teuren Wohnraum zu verwandeln –
gegen den Willen der Bewohner_innen, die sich die hohe Miete nicht mehr leisten können und als
Teil einer Entwicklung, die auch in Freiburg (z.B.Stühlinger,Grün)voranschreitet: Aus ganzen
Stadtteilen erden durch Schicksanierungen und Mieterhöhungern nach und nach arme
Mieter_innen an die Stadtgrenze verdrängt und aus dem Sozialleben ausgeschlossen, während
Lifestyle-Geschäfte und schicke Cafés,die sich allein die Wohlhabenden leisten können, eröffnen.
Der einzige Grund: mit Luxus lässt sich mehr Geld verdienen.

 

Ursache und Wirkung
Es sind aber nicht die einzelnen Investor_innen, gegen die ir protestieren. Es sind die Spielregeln,
nach denen sie sich richten und die weltweit extreme soziale Ungleichheit und Abhängigkeiten
erschaffen. Ob Wohnraum, Nahrungsmittel, Kleidung, Mobilität oder sogar die Freizeit, im
Kapitalismus sind all diese lebenswichtigen Dinge Waren und werden als solche gehandelt und
verkauft. Wer sie sich nicht leisten kann,hat eben Pech gehabt und muss mit dürftigen Sozialhilfen
überleben – oder eben mit gar nichts..
Freiräume erkämpfen!
Auf diese menschenverachtende Politik gibt es nur eine Antwort, und die heißt: NEIN! Wir
verweigern uns der Herrschaft kapitalistischer Verwertung und suchen nach Wegen für ein
würdiges, selbstbestimmtes Leben nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.
Selbstverwaltete Freiräume wie die Liebig14 sind weit mehr als nur Wohnraum: Sie sollen Raum
bieten, um sexistische und rassistische Diskriminierung zu bekämpfen, um nichtkommerzielle
Kultur zu gestalten und ein solidarisches Miteinander zu ermöglichen, kurz: um Herrschaft und
Unterdrückung zu überwinden.Wer einen Freiraum angreift und räumen lässt, greift damit alle an,
die für ein menschenwürdiges Leben kämpfen!
Auch in Freiburg geht der Kampf um emanzipatorische Freiräume weiter.Die Jugendinitiative
„epsilon “ wurde schon mehrmals, teils gewalttätig,aus dem ehemaligen „Z “ geräumt [siehe
Rückseite ] und der besetzte Wagenplatz „Kommando Rhino “ in der Vauban ist nach wie vor
räumungsbedroht. In der „Gartenstraße19 “ gibt es regelmäßig offene, nichtkommerzielle
Kulturveranstaltungen und einen gut besuchten Info-und Umsonstladen. Mehr Informationen gibt
es auf www.annefreiburg.blogsport.de.


---Plätze.Häuser.Alles!---


epsilon -Initiative für ein selbstverwaltetes &unkommerzielles Jugendzentrum
Die Initiative „epsilon “ ist ein offener Zusammenschluss von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen, welche das Ziel haben, im ehemaligen kommerziellen Jugendzentrum „Z “ ein
unkommerzielles & selbstverwaltetes Jugendzentrum aufzubauen. Aus diesem Grund wurde das
ehemalige Jugendzentrum „Z “,das seit Jahren leer steht, bereits dreimal besetzt. Bei der ersten
Besetzung am 29.Juli 2010 wurden die Räumlichkeiten aufgeräumt und gesäubert. Diese
Besetzung wurde nach ca.10 Stunden auf Grund enormen Drucks seitens der Stadt und Polizei
aufgelöst. Am 15.Oktober2010 wurde das „Z “ während der Freiraum-Aktionstage wieder besetzt.
Es kamen über 100 Sympathisant_innen, um das „Z “ mit Leben zu füllen und kräftig zu feiern. Auch
diese Besetzung wurde mit Hilfe eines massiven Polizeieinsatzes geräumt, doch in den Räumen
konnte die Polizei keine Personen mehr antreffen. Bei der dritten Besetzung am 17.Jannuar.2011
zeigte die Stadt Freiburg dann ihr wahres Gesicht: Die Polizei drang ohne Vorankündigung oder
Verhandlungen und unter massivem Einsatz von Schlagstöcken und körperlicher Gewalt zum
Eingang des „Z “ vor. Es gab etliche Verletzte mit Prellungen, mindestens eine Person musste mit
einer Platzwunde ins Krankenhaus gebracht werden.Die Polizei und das Jugendamt dementieren
derzeit in der Badischen Zeitung den Einsatz von Schlagstöcken gegen Jugendliche. Dies zeigt, wie
die Stadt auf das Bedürfnis der Jugendlichen nach einem unkommerziellen & selbstverwalteten
Jugendzentrum reagiert. Es ist nicht akzeptabel, dass Leerstand durch die Stadt verteidigt und die
Bedürfnisse der Jugendlichen missachtet werden.


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