Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch in Magdeburg: Kurzes Fazit

Blockieren statt ignorieren
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Am heutigen Samstag fanden zahlreiche Blockadeversuche gegen den jährlich stattfindenden neonazistischen "Trauermarsch" statt. Wie in den vergangenen Jahren wurde die Innenstadt von etwa 1000 Beamt_innen quasi besetzt. Hier eine erste Einschätzung des Koordinierungskreises "blockieren statt ignorieren".

 

Es hatten sich etwa 400 Aktivist_innen in Magdeburg eingefunden und insgesamt 6 uns bekannte Blockaden durchgeführt. An der ersten Blockade an der Otto-von-Guericke-Straße waren etwa 100, an den Blockaden auf der Bahnhofstraße weitere 70 Menschen beteiligt. Die friedlichen Blockaden wurden gewaltsam durch die Polizei geräumt. Dabei wurden zum Teil Schlagstöcke, Pfefferspray und Schmerzgriffe eingesetzt. Der Aufmarsch konnte durch die Blockaden weder verhindert, noch stark beeinträchtigt werden.

Wir hatten den Eindruck, dass für Magdeburger Verhältnisse recht viele Menschen unserem Aufruf zu blockieren gefolgt sind. Jedoch in Anbetracht der Anzahl der angereisten Nazis und der Relevanz dieses Aufmarsches innerhalb der rechten Szene kamen viel zu wenige Antifaschist_innen in die Stadt.

Die Infostruktur funktionierte unserer Ansicht nach gut und hat koordinierte Aktionen ermöglicht. Wir hatten den Eindruck dass die beteiligten Aktivist_innen gut informiert wurden. Für unsere Auswertung würden wir uns über ein Feedback der beteiligten Gruppen und Aktivist_innen in den nächsten Tagen sehr freuen.

Am Rande kam es zu einem Vorfall, bei dem eine Israelfahne entwendet wurde. Wir distanzieren uns entschieden von dieser Aktion.

In der kommenden Woche werden wir eine ausfürlichere Nachbearbeitung des Tages veröffentlichen. Unser erstes Fazit ist ein positives, da wir hoffen, mit den Blockaden einen Impuls für die nächsten Jahre gesetzt zu haben.

 

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Magdeburg wird seinem Ruf gerecht. Wenn sonst nichts geht, dann bleibt immernoch die Gewalt gegen andere Linke. Gut, dass wir dem Aufruf nicht gefolgt sind. Das bleibt auch so, solang ZK mitmobilisiert.

 

Grüße in die Zone!

"Am Rande kam es zu einem Vorfall, bei dem eine Israelfahne entwendet wurde."

 

der unzweifelhaft erfolgte Beifall der Nazis sagt wohl mehr über die Täter (und über die Verfasser des Berichtes, denen Diebstahl und - wie in sollchen Fällen üblich - wenigstens die Androhung von Gewalt nichts weiter ist denn eine Randerscheinung) als diese wahrhaben wollen.

wenn nichts anderes geht kann man immer noch linke provozieren  und mit einem blau-weißen putzlappen rum wedeln

 ... kann man immer noch Linke provozieren und angreifen.

Oder anders gesagt, wenn man schon nix gegen die Nazis machen kann, dann macht man halt etwas für sie...

Ist die Israelfahne also ein Thema, während ihr es nicht auf die Reihe bekommt, vernünftigen Protest zu organisieren. Es ist immer leicht, alles auf die Bevölkerung zu schieben und Randphänomene wie linke Szene-Streitereien in den Vordergrund zu stellen. Dieses Sektierertum schreckt einfach ab. In Baden-Württemberg fahren wir schon Jahre erfolgreiche Politik, weil wir die antideutschen Spinner vertrieben haben. Die letzte Siegerstaaten bzw. Israelfahne auf einer linken Demo ist viele Jahre her. Sowas hat in unserer Bewegung einfach nix zu suchen...fertig!

Was abschreckt sind Menschen wie du, die von einer Bewegung faseln und wie diese gleichgeschaltet zu halten ist. Schön, dass ihr in BW die Spinner "vertrieben" habt.

 

Autsch.

 

Naja, wenigstens bekommt ihr jetzt nen schönen neuen Bahnhof!

Ich muss dir leider widersprechen, in LB waren bei einer Antifa Demo noch ein paar von denen Spinner da, (ohne blau weisses klopapier) aber die werden wir (hoffentlich) auch noch los!!!

Schönen neuen Bahnhof? Merkst du nicht selbst, wie weit du von einer progressiven Theorie und Praxis entfernt bist? Wahnwitzige Szene-Mindeststandards entwickeln oder autonome Rituale aufrecht erhalten ist zumindest nichts, was die Menschheit weiterbringt. Und irgendwelche antideutschen Israelfetischisten zu Antifaschisten umzulügen macht dich mitschuldig!

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Polizeirevier Magdeburg - - Pressemitteilung Nr.: 020/11
Magdeburg, den 16. Januar 2011

Jacke erpresst

Ein 18-Jähriger aus dem Landkreis Salzwedel wurde am gestrigen Samstag Opfer einer räuberischen Erpressung.

Der Geschädigte befand sich gegen 18:30 Uhr in Begleitung zweier Zeugen im Bereich des Ulrichplatzes, als er von einer Gruppe, bestehend aus ca. 10 Personen, die augenscheinlich der linken Szene zuzuordnen waren, zunächst verfolgt und kurz darauf zur Herausgabe seiner Jacke aufgefordert wurde. Als der Geschädigte die Herausgabe verweigerte, wurde er von mehreren Personen aus der Gruppe an den Kopf geschlagen und getreten. Aus Angst vor weiteren körperlichen Misshandlungen übergab er schließlich seine Jacke an die Angreifer. Die Gruppe entfernte sich zunächst in unbekannte Richtung vom Tatort.

Nach Alarmierung der Polizei und Mitteilung des Vorgefallenen gelang es den Beamten, fünf Personen der Tätergruppierung festzustellen. Bei diesen Personen handelte es sich um vier Männer und eine Frau im Alter von 17 bis 30 Jahren, die überwiegend aus Nordrheinwestfalen stammen. Gegen die Tatverdächtigen wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung sowie der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen – die Jacke konnte seitens der Polizei dem Geschädigten zurückgegeben werden. (bro.)

Die 3. Meile der Demokratie in Magdeburg ist ein starkes Zeichen gegen den zeitgleichen Aufmarsch rechter Antidemokraten in der Stadt. Gegenüber den vergangenen Jahren haben heute mehr Magdeburgerinnen und Magdeburger als in den vergangenen Jahren, mit ihrem Besuch verdeutlicht, dass sie für Toleranz und ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Weltanschauungen in ihrer Stadt eintreten. Das Bündnis gegen Rechts Magdeburg und die Stadt Magdeburg freuen sich mit deutlich mehr als 6000 Teilnehmern ein deutliches Zeichen gegenüber Rechtsextremismus gesetzt zu haben.

Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper auf der Hauptbühne Breiter Weg/Alter Markt rollte sich das Band der Demokratie hinter dem Sax´n´Anhalt Orchester entlang der zentralen Magistrale der Stadt ab. Dieses Band und die Demokratiemeile vereinnahmen den öffentlichen Raum und verhindern den Aufmarsch der Neonazis über den zentralen Breiten Weg.
„Symbolisch haben wir damit alle Akteure verbunden und eine Bannmeile für Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit geschaffen.“ und weiter „Mit den rund 150 Vereinen, Organisationen, unter anderem 9 Schulen der Stadt, ist Magdeburg offensichtlich bunt statt braun.“ äußert sich Susanne Wiedemeyer vom Magdeburger Bündnis gegen Rechts zur diesjährigen Meile der Demokratie.

Zur breiteren Beteiligung merkt Holger Platz, Ordnungsbeigeordneter der Landeshauptstadt und Versammlungsleiter der Meile an: „Die Meile ist nicht nur erfolgreicher, sondern auch lebendiger geworden. Mit dem Engagement beider Hochschulen der Stadt, wie auch der selbstständigen Ausgestaltung des Abschnittes der Jungen Meile, durch den studentischen Kulturverein Kante e.V. konnten wir auf eine wiederum breitere Beteiligung bauen. Ich freue mich über dieses großartiges Engagement von Vereinen und Institutionen als klares Zeichen einer demokratischen Stadtgesellschaft. Zum Erfolgsprojekt Meile der Demokratie gehörten auch in diesem Jahr wieder die Landeszentrale für politische Bildung und die gemeinsame Bühne der Kirchen.“

 

https://meilederdemokratie.wordpress.com/2011/01/15/meile-der-demokratie...

Pressemitteilung des Bündnis gegen Rechts Magdeburg, 18.01.20


Am 15. Januar ist in Magdeburg auf der „Meile der Demokratie“ entlang des Breiten Weges von Unbekannten das Kunstwerk „ZARTHEIT GEGEN RECHTS“ des Fotografen und Designers HL Boehme zerstört worden. Dieser Akt des Vandalismus ereignete sich offenbar in aller Öffentlichkeit in den Nachmittagsstunden vor dem Haupteingang des Magdeburger Opernhauses. Bisher liegen keine Zeugenaussagen zu den näheren Umständen des Vorfalls vor.

Das zerstörte Objekt „ZARTHEIT GEGEN RECHTS“ – ein mittels einer Fotocollage gestalteter Kinderstuhl – war am Vormittag des 15. Januars im Rahmen der mobilen Aktion „Mein rechter, rechter Platz bleibt leer“ vor dem Opernhaus aufgestellt worden. Bei dieser Kunstaktion wurden 12 Stühle von Künstlern aus der Region entlang der „Meile“ platziert; anschließend interviewten am Nachmittag zwischen 14:30 Uhr und 17:30 Uhr Jugendliche, die derzeit in Magdeburg ein Freiwilliges Soziales Jahr im Politischen Leben (FSJ Politik) absolvieren, herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die jeweils für einen Moment an einem der Kunst-Stühle Platz nahmen.

In den Gesprächen unterstrichen die Prominenten den Stellenwert des Engagements gegen den Rechtsextremismus in einer demokratischen Gesellschaft aus ihren jeweiligen Blickwinkeln. Als Erstes hatten die Prominenten den Satz „Mein rechter, rechter Platz bleibt leer, weil…“ zu vervollständigen. Interviewpartner/innen waren u.a. die Landesminister Norbert Bischoff und Birgitta Wolff, Waltraut Zachhuber, Organisatorin der „Stolpersteine“ in Magdeburg oder Heinrich Sonsalla, Geschäftsführer der WOBAU.

Für 17:30 Uhr war es vorgesehen, Magdeburgs Theaterintendantin Karen Stone am Objekt HL Boehmes zu befragen. Aufgrund der mutwilligen Zerstörung konnte das Gespräch nicht wie geplant stattfinden. Dennoch fand sich Frau Stone bereit, den Jugendlichen Rede und Antwort zu stehen. Bezeichnenderweise hatten der oder die Täter zuvor auch das laminierte Schild in Brand gesetzt, welches an Ort und Stelle die Teilnahme Stones an der Aktion ankündigte.

Die ehrenamtlichen Organisatoren der Aktion ließen sich durch den Vorfall nicht davon abhalten, im Anschluss sämtliche Kunstobjekte wie geplant im Opernhaus zu versteigern. Der Erlös – 500 EURO – wird am 20. Januar um 11:00 Uhr an der Gedenkstele „Ort der Erinnerung“ an der Südseite des Alten Rathauses als Spende an den Verein Miteinander e.V. übergeben werden, um im Rahmen politischer Bildungsarbeit die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus vor Ort zu fördern.

https://meilederdemokratie.wordpress.com/2011/01/19/meile-der-demokratie...