Aufstand in Knast in England

Aufstand im Ford Open Prison in England

In der Silvesternacht kam es in einem Knast in England zu einem Aufstand, es wurde die Fensterscheiben in den Baracken zerstört und Feuer gelegt. Mehrere Gebäude brannten ab.

 

Ein Teil der Inhaftierten des Ford Open Prison, südlich von London, sollen sich gegen Alkoholkontrollen gewährt haben. Der Knast ist ein Knast, in welchem nur Kurzstrafler eingesperrt werden, also Personen, die eine Strafe kürzer als zwei Jahre abzusitzen haben. Die Gefangenen dürfen tagsüber die Anstalt verlassen, um zur Arbeit zu gehen.

 

Es gab in der Nacht nur zwei Beamte und vier Bedienstete, die in der Zwangsanstalt tätig waren, diese mussten sich zurückziehen und auf das Eintreffen von Spezialkräften warten. Diese Spezialkräfte sind speziell für Aufstände in Knästen trainiert. Am Nachmittag des 1. Januar brannten immer noch zwei Gebäude, die Feuerwehr war im Einsatz.

 

Wir begrüßen es, wenn sich Gefangene mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die zerstörenden Zustände in den Zwangsanstalten wehren und sich nicht den Autoritäten unterordnen. Es stellt sich vielleicht die Frage, warum dies Gefangene im halboffenen Vollzug machen, da sie scheinbar mehr “Freiheiten” und eine vergleichsweise “kurze” Strafe abzusitzen haben, als Gefangene in geschlossenen Zwangseinrichtungen. Aber dies zeigt nur, dass es weiterhin unser Weg sein sollte die Existenz aller Knäste und Zwangsanstalten zu zerstören und für eine befreite Gesellschaft zu kämpfen.

 

Fire to the prisons!
Freiheit für alle!

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Mensch soll sich wirklich mit allen "Straftätern" solidarisieren?

 

Bei politischen Gefangenen ist Solidarität wichtig, aber bei Einbrechern - die bei alten Menschen die Wohnung leer räumen - empfinde ich keine Solidarität, oder: Männer die ihr Kind verschlagen - keine Solidarität. 

Ich würde ungern neben mir einen dreifachen Mörder sitzen haben.......

 

-Ende

Stimme dir zu, allerdings im Falle von den von dir aufgeführten Einbrechern beispielsweise, muss man bedenken warum die (meisten) das machen. Mit der Überwindung des Kapitalismuses (und wenn es Alles für alle gibt)würden  die meisten "Raubdelikte" eh sinnlos werden. Sich gibt es gewisse "Straftaten" die immer mal vorkommen können, die man nie ganz besitigen kann, wie eben z.B. Mord oder Gewalt gegen Menschen allgemein. Dennoch könnte man auch da sich zur Bestrafung was humaneres einfallen lassen als Knast in der heutigen Form

Ich frage mich, wie man gegen Menschen allgemein Straftaten begehen kann. Ist es nicht so, dass du so an einen moralischen Wert appelierst, der es verhindert frei zu denken?

 

Vielmehr ist die Bestrafung an sich das Problem. Was ist eine Straftat? Wer bestimmt das? Und wer bestimmt die Bestrafung? Und wer bestimmt was human ist? Es kann nicht darum gehen, dass irgendwer das für jemand anderen bestimmt, sondern, dass ein gesellschaftlicher und gemeinschaftlicher Prozess entsteht, wo gemeinsam solche Fragen beantwortet werden können.  In einer Welt, in der wir aber immer nur repräsentiert werden, ist das nicht möglich.

 

Dass die Überwindung des Kapitalismus Diebstahl sozusagen per definitionem sinnlos macht, ist klar, nur ist die Aufhebung von Privateigentum an Produktionsmitteln noch keine Garantie für die Überwindung der Herrschaft des Menschen über den Menschen. Knäste sind eine der deutlichsten Einrichtung für diese Herrschaft und Ausdruck von politischer Gewalt. Denn Bestrafung zielt immer auf einen Normalzustand, doch gerade dieser Normalzustand ist die Katastrophe. Und gilt es diesen nicht zu überwinden? Allerdings nicht in der Form, dass ein anderer Normalzustand etabliert wird, sondern die Konstruktion des Normalszustands an sich verschwinden, hin zu einer wahrhaft offenen Gesellschaft.

Männer die ihre Kinder schlagen sitzen fast nie im Knast, aber überall sonst in unserer Gesellschaft.

Du vergisst scheinbar die Sozialstruktur und Ursachen von "Kriminellen" und Straftaten:

 

Soziale Randschichten und untere Schichten sind die, die zu diesen Besitzdelikten getrieben werden. Auch Körperverletzung und Mord hat oft einen langen Hintergrund, welcher bekämpft werden muss (und welcher nicht bekämpft wird, solange diese ursprünglich religiöse Zuschreibung von "bösen" und "guten" Menschen gemacht wird, welche für "ihre individuellen Taten" die sie "ganz alleine aus ihrer freien Entscheidung heraus" getan haben "bestraft" werden).

 

Freedom to all classwar prisoners!