Widerstand und Protest gegen den Castor 2010

SchülerInnen-Demo in Lüchow: Je länger eure Laufzeiten - desto größer unser Zorn (www.publixviewing.de)

Der 12. Castortransport von Valognes nach Gorleben wurde vier Tage lang von vielfältigen Protest und hartnäckigem Widerstand begleitet. So kam es zu fünf erfolgreichen Ankettaktionen, drei großen Sitzblockaden sowie ungezählten Demonstrationen, Mahnwachen, Sabotageaktionen, Treckerblockaden und Kletteraktionen. Die 20.000 im Wendland eingesetzten Cops von Bundespolizei, Landespolizei und die französische CRS versuchten ihre schwindende Kraft und miserable Versorgungslage mit einem Mehr an Gewalt zu überspielen. So kam es zu rund 1.000 teils schweren Verletzungen.

 

Kapitel: Französischer Schientransport | Südblockade | Deutscher Schienentransport | Straßentransport
Chronologie: Samstag | Sonntag | Montag | Dienstag

MaterialVideos | Audios | Artikel auf linksunten | Castor Guide

Links: Castor Ticker (English) | Bündnis Castor2010 | BI Lü-Da | de.indymedia.org-Special

EA: 05841 - 979430 | Radio: 05861-8007676 | Info: 05861-8007622 | Sanis: 05861-8007611

 


Schientransport in Frankreich, Warm-Up im Wendland: Freitag, 5. November 2010:
Castor-Blockade bei CaenKurz nach 14 Uhr verließen die Castoren, die seit dem 27. Oktober auf LKWs in mehreren Chargen aus der Plutoniumfabrik La Hague nach Valognes gebracht wurden, den französischen Verladebahnhof. Schon nach etwa 90 Minuten Fahrt wurde er durch eine Blockade in Caen gestoppt (Communique | fr). Bei der Räumung der Blockade wurden mehrere AktivistInnen zum Teil schwer verletzt. Inzwischen wurden die BlockiererInnen dem Haftrichter vorgeführt. Dieser verlangt eine Kaution in Höhe von insgesamt 16.500€ bis zum 15.11.2010; ansonsten müssen sie bis zu ihrem Prozess am 8.12.2010 in den Knast.

Den ganzen Freitag über gab 21 verschiedene Kundgebungen und Mahnwachen entlang der französischen Castor-Tranportstrecke. Im Wendland fand die Rallye Monte Göhrde, ein Laternenumzug in Dannenberg und die SchülerInnen-Demo mit 1.500 TeilnehmerInnen in Lüchow [graswurzel.tv-Clip] und eine Demo in Lüneburg mit 2.500 TeilnehmerInnen [graswurzel.tv-Clip] statt.

 


Südblockade, Auftakt im Wendland: Samstag, 6. November 2010:

"Klappe die zweite" Am Samstag zwangen die Südblockade in Berg mit über 1.000 TeilnehmerInnen [Artikel | Cinerebelde-Clip (subtítulo castellano | english subtitles) | graswurzel.tv-Clip] und eine weitere Ankettaktion in Lauterbourg den Zug zu einem Umweg über Kehl. Dort wurde der  Zug von AktivistInnen, die an der Eisenbahnbrücke über die Kinzig hingen, empfangen. Nach einer relativ langen Pause zum Polizei- und Bahnpersonalwechsel fuhr der Zug in wenigen Metern Entfernung im Schritttempo über die KletterInnen hinweg. In diesem und zwei weiteren Fällen am Samstag wird geprüft, ob diese Gefährdung der AktivistInnen juristisch haltbar ist. In den Abendstunden kam es in Karlsruhe und Darmstadt zu (Spontan-)Demonstrationen.

Zwischen Dannenberg und Splietau demonstrierten auf der größten Kundgebung, die es jemals im Wendland gab, rund 50.000 AtomkraftgegnerInnen. Im Verlauf der Kundgebung, an der auch 600 Trecker teilnahmen, entstand eine große Treckerblockade auf und ein großes Loch in der Transportstrecke. [graswurzel.tv-Clip]

(weiter zur Chronologie des Samstags)

 


Schientransport in Deutschland: Sonntag, 7. November 2010 und Montag, 8. November 2010:
Abseilaktion bei AltmorschenIn der Nacht auf Sonntag wurde der Zug durch eine kombinierte Sitz- und Abseilblockade in Altmorschen gestoppt. Nachdem die AktivistInnen auf den Schienen geräumt waren, fuhr der Atommüllzug wenige Meter unter den Kletternden hinweg.

Gegen Mittag wurde der Zug dann bei Eschede durch drei an die Schienen gekette AktivistInnen gestoppt. Nach rund drei Stunden konnte die Polizei zwei von ihnen von den Schienen losmachen. Hierzu mussten die Gleise durchgesägt und hochgepumpt werden. Der dritte Aktivist im Gegengleis wurde erst nach der Durchfahrt der Castoren von den Gleisen trennen. [graswurzel.tv-Clip]

Während dessen bereiteten sich tausende AktivistInnen auf die Ankunft des Transports im Wendland vor. In der Göhrde zwischen Dahlenburg und Dannenberg versuchten seit dem Morgen tausende AktivistInnen auf die Schienen zu gelangen, um diese zu unterhöhlen. Die Polizei versuchte diese Aktion des zivilen Ungehorsams mit Wasserwerfern, Hunden und Pferden sowie Schlagstöcken, vor allem aber durch CS- und Pfefferspray zu verhindern. Die AtomkraftgegnerInnen reagierten mit vorübergehenden Rückzügen und erneuten Versuchen auf die Schiene zu kommen. Vereinzelt wurden die Angriffe der Cops auch militant beantwortet. Im Laufe des Tages gelang es kleine Teile der Gleise zu schottern, aber vor allen Dingen wurden viele hundert Cops gebunden. [graswurzel.tv-Clip]

 

Bei den Angriffen gegen Castor schottern! beteiligten sich auch aus Cops aus dem Ausland. So gibt es Fotos eines französischen CRS-Schlägers, der AktivistInnen von der Schiene schubst und trägt. Angeblich sollen auch Cops aus Kroatien und Polen den Einsatz aktiv "beobachtet" haben. Inzwischen wurde bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg Anzeige wegen Amtsanmaßung und Verstoß gegen das Waffengesetz gestellt.

 

CRS-Cop wirft sich auf einen Demonstrierenden Die CRS beim Einsatz im Wendland CRS-Cop trägt einen Demonstrierenden weg

In der Mitte ist das CRS-Wappen gut erkennbar. Der gleiche Cop (gelber Streifen am Helm; und rechts auch das CRS-Logo schemenhaft unter dem Visier erkennbar) beteiligt sich aktiv an Angriffen auf Demonstrierende. Quelle

 

Etwas weiter östlich, bei Harlingen, nutzten AktivistInnen den Freiraum zum Widersetzen. Im Laufe des Nachmittags entstand dort eine Sitzblockade mit mehreren tausend TeilnehmerInnen. Gleichzeitig blockierten die Wendländer Bauern viele Kreisel, Zufahrtsstrassen und schlossen einige Polizeifahrzeuge über mehrere Stunden komplett ein. Dadurch wurde der Nachschub der Cops nachhaltig gestört. Als der Transport am Abend Dahlenburg erreichte erklärte die Polizeigewerkschaft, dass die Cops, die teilweise den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, die Blockade nicht mehr während der Nacht räumen könnten.

Open-Air KnastNichts desto trotz ordnete die Einsatzleitung kurz nach Mitternacht die Räumung an. Diese wurde mit teilweise unverhältnismäßiger Gewalt, Bedrohung und Beschimpfungen durchgeführt und dauerte bis zur Morgendämmerung. Die geräumten AtomkraftgegnerInnen mussten in einem illegalen Freiluftknast mit knapp 200 Meter Durchmesser - gebildet aus Polizeifahrzeugen - warten bis der Transport am Morgen nach Dannenberg fuhr. Einige AnwältInnen werden im Namen der Gefangenen Anzeige wegen Freiheitsberaubung gegen die Verantwortlichen stellen.
[Cinerebelde-Clip (english subtitles | guión castellano ) | graswurzel.tv-Clip]

(weiter zur Chronologie des Sonntags | weiter zur Chronologie des Montags)

 


Straßentransport: Montag, 8. November 2010 und Dienstag, 9. November 2010:
Ziegen gegen WasserwerferAb Montag Morgen wurden die Castoren am Verladekran in Dannenberg auf Lastwagen umgeladen [graswurzel.tv-Clip]. Diese Prozedur sollte den ganzen Tag dauern. Während dessen fanden rund um die Straßentransportrecke viele Aktionen statt. So gab es in Splietau eine Kundgebung und zwischen Laase und Gorleben blockierten 1200 Ziegen und 500 Schafe stundenlang die Strecke.


An verschiedenen weiteren Orten fanden Mahnwachen statt. Hauptsächlich aber versuchten Tausende zu der Sitzblockade von x1000malquer vor dem Zwischendlager zu gelangen. Bis zum Abend versammelten sich dort dann rund 5.000 Menschen auf der Straße. Die Räumung wurde im Laufe des Abends mehrfach angekündigt.

Allerdings wurden die Zufahrtswege erneut durch die Trecker der Bäuerlichen Notgemeinschaft blockiert  [graswurzel.tv-Clip]. In Trebbel kettete sich ein Bauer zwischen zwei Trecker fest. Die Polizei rächte sich bei den Bauern durch drei illegale Hausdurchsuchungen, konnte aber bis nach Mitternacht, als die Blockade in Trebbel schließlich aufgelöst war, nicht genug Cops nach Gorleben bringen, um die Sitzblockade zu räumen.

Die Räumung verlief anfangs sehr ruhig, allerdings setzten die inzwischen seit 24 Stunden ununterbrochen im Einsatz befindlichen Cops später erneut massiv auf Bedrohungen und Schmerzgriffe. Insgesamt dauerte die Räumung rund vier Stunden. [graswurzel.tv-Clip]

Kurz bevor die LKWs abfahrbereit waren, fand sich vor dem Verladebahnhof ein Bierlaster ein. Dieser entpuppte sich als fahrbarer und schließlich mit der Straße verbundener Betonklotz, an dem mehrere AktivistInnen von Greanpeace gekettet waren. Die Polizei musste Techniker einfliegen lassen, die bis in die frühen Morgenstunden des kommenden Tages brauchten, um die Blockade aufzulösen. [graswurzel.tv-Clip]

Pyramidenblockade in GorlebenKurz vor Mitternacht ketteten sich vier Bauern an eine Betonpyramide vor dem Propagandazentrum der Atommafia in Gorleben. Diese wurde in einer vierstündigen Prozedur in eine Seitenstrasse und damit neben die Tansportstrecke verbracht. [graswurzel.tv-Clip]

In Laase setzten die Cops einen "sanften" (kein direkter Strahl) Wasserwerfer gegen rund 1.000 Demonstrierende, sowie kurz vor dem Transport Pfefferspray gegen einen Baumkletterer ein. Dieser stürzte daraufhin vier Meter tief und verletzte sich schwer.

Den Transport am Morgen versuchte dann ein Paraglider zu stören. Am Dienstag um 9.48 erreichte der Atommüll dann nach 5484 Minuten mit rund 30 Stunden Verspätung schließlich sein Ziel.

(weiter zur Chronologie des Montags | weiter zur Chronologie des Dienstags)

 

 


Chronologie: Samstag | Sonntag | Montag | Dienstag


Dienstag 9:48  Der Castor erreicht nach mehr als 91 Stunden das Zwischenlager bei Gorleben. Die Propagandaseite der Atommafia wurde gehackt. Wir danken allen,  die den diesjährigen Protest möglich gemacht haben. Dieses Jahr fährt noch ein weiterer Castortransport von Cadarache nach Lubmin.

 

Dienstag 08:45: Der Transport startet über die Nordroute.

 

Dienstag 08:00: Sowohl der Biertrojaner, als auch die RoWo-Kletterer und auch die Sitzblockade vor Gorleben sind geräumt. Die Strecke ist frei.

 

Dienstag 04:40: Robin Wood hat einen Walkway mit zwei Seilen und zwei Transparenten über der Castor Strecke. Die Polizei hat die Hände der Greenpeace AktivistInnen befreit - die Füße sind aber noch fixiert.

 

Dienstag, 03:45: Die mehreren tausend Sitzblockierer in Gorleben werden von der Polizei einzeln in den Wald getragen, wo sie sich aktuell frei bewegen können. Ausserdem hält sich das Gerüchte, der Straßentransport könnte über den nicht genehmigten Hinterausgang des Verladebahnhofs beginnen. Dort gibt es immer noch eine kleine Blockade.

 

Dienstag, 03:20: Die Betonpyramide in Gorleben wurde samt der vier Angeketteten in eine Nebenstrasse geschoben. Die Sitzblockade vor dem Zwischenendlager ist aber noch nicht geräumt und der Bierlaster stellt die Cops weiter vor Probleme: Nach sechs Stunden hat die Polizei laut RFW den ersten Arm des ersten Aktivisten fast befreit; einbetonierte Beine haben die drei auch noch.

 

Dienstag, 01:15: An dem Bierlaster und der Betonpyramide ist die Lage unverändert. Bei der Sitzblockade in Gorleben scheint die Räummung der 5.000 SitzblockiererInnen bald zu beginnen. Die Bewohner von Quickborn stehen unter Hausarrest. Am Hintereingang des Verladekrans gibt es eine kleine Sitzblockade.

 


Montag, 23:15: Alle Castoren sind verladen, aber: In Gorleben sitzen rund 5.000 Menschen vor dem Endlager, in Laase demonstrieren rund 1.000 AktivistInnen neben der Straße, dazwischen wurde eine Betonpyramide aufgestellt. In Gusborn sind ebenfalls 1.000 Menschen in der Nähe der Strecke. In Dannenberg steht immer noch ein Laster inkl. Betonklotz quer. Es wird spekuliert, ob der Castor eventuel durch einen ungenehmigten Hinterausgang fahren könnte. Viele polizeiliche Nachschubwege sind von Trekkern blockiert.

 

Montag, 21:50: Inzwischen wird der letzte Castor verladen. Die Polizei rätselt, wie sie den Laster mit dem Betonblock und den Angeketteten vor dem Verladekran wegkriegt, droht der Sitzblockade in Gorleben mit der Räumung, setzt in Laase Wasserwerfer gegen Demonstrierende ein und hat eine Ausgangssperre über Grippel verhängt.

 

Montag, 19:40: Der neunte Castor wird verladen. Die Bäuerliche Notgemeinschaft blockiert einige Nachschubwege, Greenpeace den Anfang und x1000mal das Ende der Transportstrecke.

 

Montag, 18:25: Polizeieinheiten haben rechtswidrig ohne Durchsuchungsbeschluß und eventuel auch ohne Absprache mit der Einsatzleitung zwei Bauernhöfe durchsucht. Den Ermittlungsausschuss erreicht ihr unter: 05841 - 979430. Sieben Castoren sind verladen.

 

Montag, 17:30: Rund um die Transportstrecke wird der Verkehr von der Polizei und der Bäuerlichen Notgemeinschaft weitgehend blockiert. Inzwischen sind sechs Castoren verladen.

 

Montag, 16:50: CineRebelde hat einen Clip (with english subtitles) zu der Blockade in Harlingen veröffentlicht (Transcript: deutsch | english | castelano).

 

Montag, 15:40: 15 bis 20 Trecker haben laut RFW den Hauptkreisel nördlich von Lüchow komplett gesperrt. Die Einfahrt zum Zwischenlager wird immer noch blockiert.

 

Montag, 14:35: 1200 Schafe und 500 Ziegen befinden sich auf der Transportstrecke des Castors zwischen Laase und Gorleben. Am Verladekran wird der vierte Castor verladen.

 

Montag, 13:35: Inzwischen hat die Verladung des dritten Castors begonnen. Damit wird die Verladung wohl länger dauern als die letzen Jahre und der Strassentransport wohl nicht vor Sonnenuntergang beginnen. Die Zufahrt zum Zwischenendlager wird weiterhin von mehr als tausend Menschen blockiert. In Nebenstedt an der südlichen Transportstrecke findet eine Kundgebung statt. Rund um die Strecke blockieren Trekker die Nachschubwege der Cops.

 

Montag, 10:45: Der Transport ist am Verladekran angekommen. Dort wird der Transport auf Lastwagen umgeladen. Das sollte mindestens sechs Stunden daueren. Die Gefangenen in Harlingen sind wieder frei.

 

Montag, 09:10: Der Castor Zug hat gerade die Freiluftgefangenensammelstelle bei Harlingen passiert.

 

Montag, 08:00: Die Blockade in Harlingen ist geräumt und auf den Gleisen steht ein Reparaturzug. In der Freiluftsammelstelle sind derzeit rund 800 Menschen. Rund 1600 Menschen von x-tausendmal quer blockierern bei Gorleben.

 

Montag, 04:10: Die zermürbten und übermüdeten Cops werden aggressiver. Es werden wiederholt AktivistInnen verletzt. Inzwischen ist ein guter Teil der BlockiererInnen in dem nach Angaben einiger AnwältInnen illegalem Open-Air-Knast angekommen.

 

Montag, 03:19: Die Räumung dauert immer noch an. Momentan sind noch zwischen 1.000 und 2.000 AktivistInnen auf der Schiene. Das Freiluftgefägnis soll nicht ausbruchsicher sein.

 

Montag, 02:10: Die Räumung der Blockade läuft und wird lange dauern. Die Polizei trägt die Menschen die Böschung hoch und verbringt sie in das mit Fahrzeugen abgesperrte Freiluftgefägnis. Wenn der Transport am Verladekran ist, sollen die Gefangenen wieder freigelassen werden.

 

Montag, 00:45: Die Polizei beginnt bei Bahnkilometer 187 mit der Räumung. Beim Forsthaus Posade ist die Räumung angekündigt.

 

Montag, 00:30: Die Polizei hat aus vielen Fahrzeugen eine mobile Gefangenensammelstelle nahe der Harlinger Blockade erichtet. Stimmung und Versorgungslage bei der Blockade sind gut.

 


Sonntag, 23:55: Laut RFW verstärkt die Polizei ihre Präsenz rund um Harlingen.

 

Sonntag, 23:30: Nach Information der Polizeigewerkschaft soll der Transport erst morgen um 9 Uhr weiterfahren. Die Einsatzleitung dementiert diese Meldung. Ziel der unterschiedlichen Aussagen könnte sein die diversen Blockaden zu schwächen. Übrigens das interne Kennwort der Zivilpolizisten ist "Saturn".

 

Sonntag, 21:11: Laut RFW stellt sich die Blockade in Harlingen auf eine lange Nacht ein. Die Polizei ist scheinbar zu zermürbt, um heute Nacht noch die große Blockade zu räumen. In Oldendorf allerdings wird eine kleinere Blockade geräumt. Der Atommülltransport wird im Bahnhof Dahlenburg mit NATO-Stacheldraht gesichert.

 

Sonntag, 20:45: Die Blockade in Harlingen ist inzwischen von Bullen umringt, es werden keine Leute mehr auf die Schienen gelassen - auf der Castorstrecke befinden sich weiterhin tausende AtomkraftgegnerInnen. Der Castor steht in Dahlenburg.

 

Sonntag, 19:15: Es kommen immer mehr Leute zur Blockade in Harlingen, viele tausend auf den Schienen.

 

Sonntag, 19:00: Der Castor wird von etwa 60 Personen bei Dumstorf blockiert, momentan beginnt die Räumung.

 

Sonntag, 18:35: In Harlingen befinden sich weiterhin tausende gewaltfreie AtomkraftgegnerInnen auf etwa zwei Kilometern Länge auf den Schienen und im umgebenden Wald. Es ist völlig dunkel, sehr viele Bullen sind ebenfalls ohne Licht an den beiden Enden der Blockade. Ein eventueller Einsatz von Wasserwerfern und Gas hätte schlimme Auswirkungen.

 

Sonntag, 17:36: Die Räumung der Blockade in Harlingen wird vorbereitet, allerdings erschwert durch diverse Aktionen der Bäuerlichen Notgemeinschaft. Zuletzt wurden ein Räumpanzer und ein Wasserwerfer in der Nähe der Blockade von Treckern verhaftet bzw. eingeparkt.

 

Sonntag, 17:24: Der Transport verlässt Lüneburg. Im Wendland erwarten den Castor große Sitzblockaden bei Harlingen und direkt vor dem Zwischenendlager, Mahnwachen in Wendisch Evern und  Leitstade, Trekkerblockaden hier und da sowie geschotterte Strecke in der Göhrde.

 

Sonntag, 15:46: Der Castor hat Lüneburg erreicht. In Harlingen befinden sich 5000 Menschen dicht an dicht auf der Strecke, nähe  Forsthaus Posade. Die Bundesstraße 216 wird mit verketteten Traktoren blockiert.

 

Sonntag, 15:21: Der Castor hat Dalle um 14:27 verlassen und erreichte soeben Klein Bünstorf. Hunderte blockieren die Strecke zwischen Forsthaus Posade und Harlingen.

 

Sonntag, 14:20: Zwei der drei Angeketteten in Dalle, Eschede sind von den Cops aus dem Gleisbett entfernt worden. Der dritte Aktivist muss - wie die KletteraktivistInnen in Kehl und Altmorschen -  im Gegengleis wenige Meter vom Castor entfernt liegen bleiben, wenn der Transport demnächt Richtung Wendland, wo in einem weiteren Anlauf geschottert wird, weiterfährt. Bei der ersten Sitzblockade in Harlingen ziehen sich Cops zusammen und in Gorleben sind tausende auf der Straße.

 

Sonntag, 13:20: Die Blockade bei Eschede besteht immer noch. Der Transport steht direkt an der Blockade. In der westlichen Görhde versuchen weiterhin AktivistInnen auf die Schiene zu kommen. Die Polizei setzt Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein (Video). Ein Räumpanzer wurde angekokelt. In der östlichen Göhrde und vor dem Zwischenlager gibt es große Sitzblockaden.

 

Sonntag, 11:48: Bei Eschede blockieren laut RFW mehrere angekettete AktivistInnen zwei Metronom-Personenzüge und damit auch den Castor, der in Otze steht. Im Wendland versuchen weiter Menschen - vereizelt erfolgreich - auf die Schiene zu gelangen. Die Sitzblockade vor dem Zwischenlager hat begonnen.

 

Sonntag, 10:30: Der Zug macht seit fast zwei Stunden eine geplante Pause in Lehrte. Im Wendland und insbesondere in der Göhrde sind viele hundert Menschen an der Schiene. Die Polizei setzt Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

 

Sonntag, 8:30: Der Zug ist durch Nordstemmen und fährt in Richtung Hannover. Im Wendland wachen tausende AktivistInnen in den Camps auf und machen sich auf den Weg Richtung Gleise.

 

Sonntag, 05:20: Der Castor rollt langsam unter den Blockierenden in Altmorschen durch. Die Sitzblockade ist bereits geräumt.

 

Sonntag, 03:20: Abseilaktion & Gleisblockade in Altmorschen - Castor steht!

 

Sonntag, 02:00: Der Atommülltransport steht gerade in Bebra.

 


Samstag, 21:20: CineRebelde hat einen Video-Clip (subtítulo castellano | english subtitles) zur Südblockade veröffentlicht (Skriptum: deutsch | english | espanol)

 

Samstag, 20:30: Der Transport hat in folgender Zusammenstellung Mannheim passiert: 2 rote Dieselloks, 6 Personenwagons, 11 Castoren, 6 Personenwagons, 2 rote Dieselloks

 

Samstag, 19:30: Inzwischen hat sich in Karlsruhe - während grade der Atommüllzug in der Stadt ankommt -  erneut eine Spontandemonstration formiert; diesmal am Polizeipräsidium.

 

Samstag, 19:00: Der Zug ist in Sinzheim (Baden-Baden). In Karlsruhe gab es einzelne Festnahmen und Platzverweise. Die Straßenblockade am Hauptbahnhof ist aufgelöst.

 

Samstag, 18:20: Auch in Darmstadt protestieren einige hundert AktivistInnen auf einer Mahnwache am Bahnhof Kranichstein.

 

Samstag, 17:55: In Karlsruhe wird die Kreuzung Ettlinger Straße/Ettlinger Allee (Nähe Hauptbahnhof) blockiert. Der Castor fährt wieder von Kehl aus Richtung Offenburg über die Kletteraktion von Greenpeace hinweg.

 

Samstag, 17:20: In Karlsruhe nehmen rund 300 Menschen an einer entschlossenen Spontandemo teil. Der Castor steht immer noch an der Greenpeace-Blockade bei Kehl. Und in Splietau (Wendland) blockieren mehr als hundert Trekker die Transportstraße.

 

Samstag, 17:05: In Freiburg wird in der Innenstadt von UmweltaktivistInnen für die Stromrebellen geworben.

 

Samstag, 16:25: Der Castor steht laut castorticker.de immer noch in Kehl, weil sich drei Kletterer von Greenpeace an der Kinzig Brücke zwei Minuten hinter  Kehl abgeseilt haben. In Dannenberg hat sich die Polizei erstmal zurückgezogen.

 

Samstag, 15:50: Der Castor steht immer noch in Kehl. Die Lage am Rande der Großkundgebung in Dannenberg hat sich beruhigt. Die Cops kesseln das Loch, Demonstrierende kesseln die Cops. Um 17 Uhr findet in Karlsruhe am Hauptbahnhof eine spontane Demo gegen den Transport statt.

 

Samstag, 15:15: Laut taz setzt die Polizei in Dannenberg Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein, weil DemonstrantInnen die Transportstrasse auf mehreren Metern unterhöhlt haben.

 

Samstag, 14:30: Der Castor steht in Kehl. In Dannenberg demonstrieren laut BI Lüchow-Dannenberg über 50.000 Menschen.

 

Samstag, 14:00: Der Castor ist bei Strassbourg über den Rhein gefahren. Die Cops ziehen wohl von der Demonstration in Berg ab.

 

Samstag, 13:45: In Berg demonstrieren gut 1000 Menschen auf rund 800 Meter der Transportstrecke. Die Polizei will anfangen die Strecke zu räumen. Der Castor fährt wohl allerdings über Kehl und umgeht somit die Demonstration in Berg. Gleichzeitig findet in Dannenberg im Wendland die Auftaktdemo mit vielen Tausend TeilnehmerInnen statt.

 

Am Samstag Vormittag haben sich  zwei Greenpeace-Aktivisten am deutsch-französischen Grenzübergang bei Lauterbourg an den Gleisen verankert, auf denen der Castor-Transport nach Gorleben rollen sollte.

 



 

Den ganzen Freitag über gab 21 verschiedene Kundgebungen und Mahnwachen entlang der französischen Castor-Tranportstrecke, und eine Blockade in Caen (Communique | fr).  Im Wendland fand die traditionelle Rallye Monte Göhrde statt. (weiterlesen)

 

Freitag, 14:24: Der Castor fährt in Valogne los.

 


Alle Artikel auf linksunten:

 

Videos Anti-Atom Widerstand

 

Zum Castor 2010

 

Zum Hintergrund

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Aufgrund der Südblockade musste der Castor das erste Mal in der Geschichte die Route wechseln. Er kam vor kurzem über die Grenze. Nicht über Berg sondern über Kehl.

Die Polizei greift mit Tränengasraketen an!!!

unbedingt fahrradlichter und stirn/taschenlampen (möglichst mit strobo funktion) mitbringen, um die polizei draußen im dunklen blenden zu können, damit sie nicht sehen wohin sie schubsen oder knüppeln und sie sich beobachtet fühlen

Es sieht so aus, wie dass kernenergie.de in der Nacht gehackt wurde!!

Ein Screenshot ist hier oder hier zu finden.