Nach den Pflegegeldbezieher_innen gehören Studierende zu denen, bei welchen die Regierung künftig am meisten zu „sparen“ gedenkt. Gegen die Streichung der Familienbeihilfe bei allen Über-24-Jährigen regte sich daher seit Bekanntwerden am Samstag Protest.
Während der Übertragung
der ORF-Sendung „Im Zentrum“ aus dem Haas-Haus demonstrierten
Sonntagabend bis zu 4000 Personen (Nochrichten.net-Zählung) am
Stephansplatz und am Stock-im-Eisen-Platz. Die lautstarken
Missfallensbekundungen sorgten für einen imposanten Soundteppich während
der gesamten Fernsehsendung. Mittels Gasballons versuchten Studierende,
ein Transparent vor den Fenstern des Raumes, aus dem die Sendung
übertragen wurde, zu platzieren. Einr fast vier Minuten dauernde
Unterbrechung der Übertragung soll laut ORF auf das Konto von
Protestierenden gegangen sein, die eine Kabelverbindung zum Ü-Wagen
gekappt haben sollen.
Gelegentlich zeigte der ORF auch Bilder von
der Kundgebung. Im Jahr 2000 war der ORF mit der Übertragung seiner
Sonntagabenddiskussionsrunde vor erwarteten lautstarken Protesten gegen
die damals frisch angelobte FPÖ/ÖVP-Regierung noch ins sicherere und
schalldichte ORF-Zentrum am Küniglberg geflohen.
Nach dem Ende
der ORF-Sendung zog rund die Hälfte der Demonstrant_innen noch spontan
zum Finanzministerium (1.500 bis 2.000 Personen nach
Nochrichten.net-Zählung; Route über Rotenturmstraße, Franz-Josefs-Kai
und Radetzkystraße) in die Hintere Zollamtsstraße. Die Polizei verhielt
sich friedlich, und war nur eher spärlich vertreten. Kurz nach
Mitternacht löste sich die Kundgebung vor dem Ministerium auf. Einige
zogen noch gemeinsam zur U-Bahn.
Gegen den „Verkauf“ der
Studierenden durch die SPÖ protestierte bereits Samstagabend der VSStÖ.
Rund 15 sozialdemokratische Studierende zogen in die Löwelstraße und
benannten sie mittels eines selbst angefertigten Straßenschildes vor der
SPÖ-Zentrale in „Lichtenfelsgasse“ um – bislang eher als Adresse der
ÖVP bekannt.
Auch in Loipersdorf, wo die Regierung ihr
Belastungspaket bekanntgab, wurden die Minister_innen von
protestierenden Studierenden heimgesucht, die unnachgiebig immer wieder
mit Transparenten zur Stelle waren, wenn Regierunsgmitglieder
auftauchten, Interviews geben oder schlicht zum Sitzungssaal gehen
wollten.
Für den Nationalfeiertag sind Aktionen und Flashmobs
geplant. Treffpunkt für alle, die teilnehmen wollen: 26. Oktober, 11.30
Uhr in der Dezentrale in der Akademie der Bildenden Künste am
Schillerplatz.
Am Mittwoch, den 27. Oktober, um 20 Uhr findet ein Plenum zur Frage, wie es weitergehen soll, in der TU, im Raum tba statt.
Am
Donnerstag, den 28. Oktober gibt es die nächste große Demonstration.
Treffpunkt: Donnerstag, 28. Oktober, 16.00 Uhr vor der Universität Wien.
18.00 Uhr Schlusskundgebung am Stubentor.
das gestern war die größte spontandemo in wien seit jahren
Mehrere Tausend Menschen die Spontan und unangemeldet auf die Straße gehen, gibt es in Wien nicht oft. Für Donnerstag ist eine Demo angemeldet bei der mit einer fünfstelligen TeilnehmerInnen Zahl spekuliert werden darf. Falls Mensch zu den Protesten nach Wien kommen möchte, bietet sich die Schlafplatzbörse des Still loving activism Festival an, welches ebenfalls diese Woche in Wien stattfindet.-> http://at.indymedia.org/node/19121
Radiobeitrag
Kurzer Überblick über die Vollversammlungen und Demonstrationen am 19. Oktober mit Fokus auf die Universität für Bodenkultur Wien.
Desweiteren Bericht über die Kundgebung am Abend von Sonntag dem 24. Oktober 2010
-> http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=36830