Im Juni 2010 gab der deutsche Luxusmodekonzern ESCADA bekannt, in Zukunft auf den Verkauf von Pelzprodukten zu verzichten. Wie sich nun zeigt ein leeres Versprechen. Denn mit der Winterkollektion wird ESCADA wieder Pelz verkaufen. Das Unternehmen beteiligt sich damit weiterhin am Pelzhandel und ist verantwortlich für die Tötung unzähliger nichtmenschlicher Tiere. Wir rufen daher alle Aktivist_innen dazu auf, diese Entscheidung nicht unwidersprochen hinzunehmen und sich mit vielfältigen Protesten an einem globalen Aktionswochenende vom 15. bis 17. Oktober 2010 zu beteiligen!
Talking is over ...
Die Mitteilung von ESCADA klang vielversprechend: “Mit der Pre-Fall 2010 Kollektion, die seit Mai 2010 in den Geschäften erhältlich ist, verwendet ESCADA keine Zuchtpelze mehr.” Tatsächlich fanden sich in der Sommer und der Pre-Fall-Kollektion von ESCADA und ESCADA Sport keinerlei Echtfellprodukte. Unklar blieb, was ESCADA mit der Formulierung "Zuchtpelz" meinte. Die Proteste wurden hieraufhin vorläufig eingestellt, um mit der Geschäftsführung in Kommunikation zu treten und zu klären, ob in Zukunft tatsächlich auf den Verkauf jeglicher Echtfellprodukte verzichtet wird. Die Geschäftsführung zeigte sich jedoch unkooperativ: E-Mails wurden nur flüchtig und ausweichend beantwortet, die letzte offizielle Nachricht von ESCADA: Felle von Tieren, die zur Fleischgewinnung gezüchtet werden, werden weiterhin verwendet. Welche konkreten Tierarten dies sein sollen, will das Unternehmen offensichtlich nicht verraten, für uns ist jedoch klar: Pelzfreiheit sieht anders aus, ESCADA profitiert weiterhin von der Gewalt der Pelzindustrie.
... action is on ...
Es muss davon ausgegangen werden, dass es sich in der Mitteilung um ein bewusstes Täuchungsmanöver der kritischen Öffentlichkeit handelt, um die legitimen Proteste gegen die Unternehmenspolitik los zu werden. ESCADA zieht sich in Stellungnahmen auf eine Argumentation zurück, nach der sie nie alle Felle aus dem Sortiment nehmen wollten, sondern nur auf jenen Pelz verzichten, der von Tieren stammt, die ausschließlich für die Pelzproduktion gezüchtet wurden. Während Felle von Nerzen nun tatsächlich nicht mehr verwendet werden, lässt ESCADA weiterhin nichtmenschliche Tiere für Pelz töten. Unzählige Kaninchen werden weiterhin auf Farmen gehalten werden, um aus ihren Fellen Pelz zu verarbeiten. ESCADA wird wohl weiterhin den Auftrag geben, dass junge, zum Teil ungeborene Schafe für Karakulfelle getötet werden. Unsere Forderungen an das Unternehmen lauten jedoch, auf den Einsatz jeglicher Pelzprodukte zu verzichten. Wir werden die Proteste nicht beenden, bis dieses Ziel erreicht ist und wir damit der Abschaffung der Pelzindustrie als ganzer ein Stück näher kommen. Offensichtlich sieht sich ESCADA durch die Proteste unter Druck gesetzt. Sorgen wir dafür, dass das Unternehmen vollumfänglich aus dem Pelzhandel aussteigt!
... until every cage is empty!
* Wir rufen daher vom 15. bis 17. Oktober zu einem globalen Aktionswochenende auf. Wir wollen mit vielfältigen und kraftvollen Protesten unsere Forderungen verdeutlichen. Organisiert Protestaktionen in euren Städten, mobilisiert Aktivist_innen in allen Teilen der Welt und sorgt dafür, dass ESCADA keine andere Möglichkeit sieht, als auf den Einsatz aller Pelzprodukte zu verzichten.
* Nehmt in der Zwischenzeit Kontakt mit den Verantwortlichen von ESCADA auf, schreibt ihnen E-Mails und Briefe, in denen wir ihnen verdeutlichen, dass sich die Nutzung und Tötung nichtmenschlicher Tiere für den Verkauf von Pelzprodukten durch nichts rechtfertigen lässt. Kontaktadressen findet ihr unter folgendem Link: http://antifur-campaign.org/escada_background.php?lang=de
* Wird ESCADA die Ankündigung erneuter Proteste nicht zum Anlass nehmen und den Verkauf von Pelzprodukten einstellen, rufen wir dazu auf die Kampagne mit allen Mitteln fortzuführen!
ESCADA-Campaign + Global Network Against the Fur Industry
Warum Escada?
Der Stellenwert, den der Einzelhandel für die Pelzindustrie hat, ist bedeutend. Neben den anderen Elementen der Pelzindustrie – „Pelzproduktion“ (Pelzfarmen, Fallenjagd), Fellhandel, pelzverarbeitende Industrie / Pelzherstellung (siehe Struktur der Pelzindustrie) – entscheidet vor allem der Pelzverkauf, ob sich das Geschäft mit der Ware Pelz rentiert. ESCADA ist sogar in mehreren Segmenten an diesem Deal beteiligt (siehe ESCADA-Infosparte): entwirft die eigene Bekleidungskollektion, stellt sie in eigenen Betrieben her und verkauft sie schließlich in eigenen Geschäften sowie in Shop-in-Shops und Corners oder Concessions anderer Modehäuser. Viele dieser Modehäuser sind bereits nach Kampagnen der globalen Tierrechtsbewegung / Tierbefreiungsbewegung pelzfrei geworden. ESCADA zeigt sich hingegen weiterhin gleichgültig gegenüber dem Leiden der „Pelztiere“.
Der Modekonzern ESCADA AG hat somit mit zu verantworten, dass die Gefangenhaltung und Tötung von „Pelztieren“ aufrechterhalten wird.
Der Ausstieg von ESCADA aus dem Pelzhandel könnte Signalwirkung für die gesamte so genannte Luxusindustrie haben; ein Signal, dass der Pelzkleidung keine Elegance, nichts Ästhetisches anhaftet, weil Gewalt nie ästhetisch, nie schön sein kann. Wer Profit auf Kosten von Tieren macht, sei es wie im Bereich des Pelzhandels als „Pelztier“-Züchter_in, als Fellhändler_in, als Bekleidungshersteller_in, als Modeunternehmen, als Aktionär_in pelzverkaufender Unternehmen, als PR-Agentur... muss mit Protest engagierter Menschen rechnen.
ESCADA bietet aufgrund seiner globalen Ausdehnung und seiner Geschäftsform (Aktiengesellschaft – siehe auch ESCADA-Infosparte) zahlreiche Protestmöglichkeiten.
ESCADA AG
Einsteinring 14-18
85609 Aschheim/München
Telefon: 089-99440
Fax: 089-99441111
E-Mail: info@de.escada.com
Hintergründe und Verantwortliche:
Situation nach der Insolvenz:
Nachdem die Escada AG im Sommer 2009 beim Münchner Amtsgericht Insolvenz anmeldete, arrangierte der Insolvenzverwalter Gerloff im Herbst die Übernahme der operativen Geschäftsteile der Aktiengesellschaft. Hierfür investierte Megha Mittal, bzw. der Trust der im Stahlgeschäft tätigen Mittal-Familie, rund 60 Millionen Euro. Die Escada AG, die zahlreichen Gläubigern Geld schuldig bleibt, wurde umbenannt in EDOB Abwicklungsgesellschaft und wird weiterhin von Gerloff verwaltet. Die aufgekauften operativen Geschäftsteile wurden dagegen zu der neuen Escada GmbH. Eine GmbH, also Gesellschaft mit beschränkter Haftung, ist ein Unternehmen, dass als juristische Person gilt und somit Eigentum erwerben kann, Verträge abschließen kann, aber auch verklagen und verklagt werden kann. Die beschränkte Haftung bedeutet, dass die GesellschafterInnen, welche das Stammkapital eingezahlt haben, nicht mit ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten der GmbH haften. Das Stammkapital der Escada GmbH beträgt 5 Millionen Euro. Die Aktionärshauptversammlungen der früheren Escada AG werden durch die Gesellschafterversammlung, an der ausschließlich die GesellschafterInnen teilnehmen, ersetzt.
Unternehmensführung:
An der Spitze der Escada GmbH steht die Geschäftsführung. Zum ausführenden Teil der Geschäftsführung gehören Dr. Bruno Sälzer, Michael Börnicke und Dr. Werner Hans Lackas, die alle bereits im Vorstand der Escada AG tätig waren. Einzelvertretungsberechtigt sind dagegen die zwei neuen GeschäftsführerInnen Megha Mittal und Harak Chand Banthia. Megha Mittal gilt seit der Übernahme des Konzerns als engagierte Hoffnungsträgerin, um die Arbeitsplätze zu erhalten und für einen erfolgreichen Umstrukturierungsprozess zu sorgen. Trotz zahlreicher neuer Ideen, die Megha Mittal für das Unternehmen äußerte, überlässt sie die operative Geschäftsführung Bruno Sälzer und seinen Kollegen.
Wirtschaftsdaten:
Durch die Umänderung der Escada AG in die Escada GmbH können momentan (April 2010) keine Angaben über den derzeitigen Umsatz gemacht werden. In den letzten Jahren wurde allerdings stets über die Hälfte des Umsatzes durch die Marke Escada erzielt, etwa ein Drittel durch Escada Sport und ca. 10% durch Accessoires. Im Hauptsitz in Aschheim bei München sind aktuell 400 MitarbeiterInnen beschäftigt, weltweit aber weitaus mehr.
Standorte und Vertrieb:
Die Kernmarke Escada wird sowohl in eigenen Shops, in Outlet Stores als auch in weiteren Verkaufsflächen (Concession-Flächen, Shop-in-Shops u.Ä.) und durch größere Multilabelkunden, wie z.B. Warenhäuser verkauft. Escada Shops gibt es weltweit etwa 240. Sie lassen sich vor allem in Europa, Asien und Nordamerika finden. Vereinzelt auch in Australien, Südamerika und Afrika.
Kontakte:
Um die Escada GmbH und die Geschäftsführung zu kontaktieren, findet ihr hier Kontaktdaten. Wenn ihr euch per Brief, Fax, E-Mail oder Anruf meldet, bitte achtet auf eine angemessene Form.
ESCADA GMBH Einsteinring 14-18 85609 Aschheim Deutschland Tel: + 49 (0) 89-9944-0 Fax: + 49 (0) 89-9944-1111 Mail: info@de.escada.com
Unternehmensführung:
Bruno Sälzer, Geschäftsführung: Bruno.Saelzer@de.escada.com
Werner Lackas, Geschäftsführer: Werner.Lackas@de.escada.com
Megha Mittal, Geschäftsführung: Megha.Mittal@de.escada.com
Michael Börnicke, Finanzvorstand: Michael.Boernicke@de.escada.com
Reinhard Pöllath, Aufsichtsratsvorsitzender: RP@pplaw.com
Lars Schmidt (Prokurist) Lars.Schmidt@de.escada.com
Rainer Fleck (Prokurist) Rainer.Fleck@de.escada.com
Design und Retail:
Miriam Holleczek, Head of Retail: Miriam.Holleczek@de.escada.com
Hans-Peter Gabrielli, Head of Wholesale: Hans-Peter.Gabrielli@de.escada.com
Daniel Wingate, Director Brand Management Escada: Daniel.Wingate@de.escada.com
Ilka Bennewitz, Director Brand Management Escada Sport: Ilka.Bennewitz@de.escada.com
Jeffery Kong, Design Director Escada Sport: Jeffery.Kong@de.escada.com
Public Relations:
Natalie Groeger, Manager Fashion Shows & Celebrity Dressing Natalie.Groeger@de.escada.com
Alexandra Valtin, Celebrity Dressing: Alexandra.Valtin@de.escada.com
Christina Pollack, International PR Coordination: Christina.Pollack@de.escada.com
Carrie Crecca, Public Relations USA: Carrie.Crecca@escadaota.com
Elsner Kommunikation, Unternehmenskommunikation: office@elsner-kommunikation.de
... am 16.oktober anti-mc donalds tag
trifft sich ja bestens am 16. oktober ist auch weltweiter anti-mc donalds tag. dann kanns ja losgehn:-)