Wir, die Initiative Epsilon, geben hiermit bekannt, dass wir eine Zwischennutzung bis zum Mai 2011 für die Räumlichkeiten des ehemaligen „Z“ anstreben. Zu diesem Zweck haben wir ein Zwischennutzungskonzept entworfen. Das beiliegende Konzept ist am 29.09.2010 an die Stadt gegangen. Wir hoffen, dass die Stadtverwaltung unser Konzept zur Kenntnis nimmt und im besten Fall akzeptiert.
Solidarität mit den Schwimmbadbesetzer_innen
Die Initiative Epsilon erklärt sich mit den Besetzer_innen des Loretto-Freibads am letzten Wochenende solidarisch. Während wir wohl die Besetzungsaktion mit dem geringsten Altersschnitt der Teilnehmer_innen durchgeführt haben, war der Altersschnitt des Besetzer_innen bei der Besetzung des Lorettobads vermutlich der höchste. Das Freibad wurde wegen nicht funktionierender Bürokratie zu früh geschlossen und konnte nicht benutzt werden. Das ehemalige „Z“ steht wegen überflüssiger Bürokratie bis mindestens zum Frühjahr 2011 leer, wenn unser Zwischennutzungskonzept nicht akzeptiert wird.
Zur Pressemitteilung der CDU Herdern
Wir bezweifeln, dass das ehemalige „Z“ jemals links-autonom gewesen ist. Einiges im „Z“ liefen gut, anderes nicht. Das „Z“ ist gescheitert, eine nachträgliche Schuldzuweisung lehnen wir jedoch ab. Wir begrüßen das Engagement der CDU Herdern für die Räumlichkeiten. Wir stimmen mit der CDU Herdern überein, dass Jugendliche und junge Erwachsene keine Sozialarbeiter_innen und -pädagog_innen brauchen und dass ein Jugendkulturzentrum selbstverwaltet sein muss! Bei uns entstand der Eindruck, dass die CDU sich nicht inhaltlich mit dem Konzept von ArTik beschäftigt hat. Da sich verschiedene linke Gruppen (Die Linke – Freiburg, die Antifaschistische Linke Freiburg, der Leerstandsmelder Freiburg und die Anarchistische Gruppe Freiburg) mit uns solidarisch erklärt haben, wurde wohl der Eindruck erweckt, ArTik sei die „bürgerliche“ Konkurrenz zu Epsilon. Wir ziehen mit der CDU Herdern an einem Strang, wenn es darum geht, ein unkommerzielles und selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum ohne Sozialarbeiter_innen und Sozialpädagog_innen aufzubauen!
Position zur Initiative ArTik
Die Initiative ArTik hat sich für einen langen Weg im Rahmen des bürokratischen Stellvertreter_innen-Parlamentarismus entschieden. ArTik versucht im legalen Bereich zu handeln und hat den Anspruch politisch unabhängig zu sein. Zwischen ArTik und uns findet ein reger Austausch statt. Es gibt inhaltliche Gemeinsamkeiten und teilweise findet eine Zusammenarbeit statt. Die beiden Initiativen haben eine gemeinsame Aktion geplant, um für die Bereitstellung von mehr Räumen für Jugend und Kultur zu demonstrieren. Trotz dieser Zusammenarbeit gibt es große Unterschiede zwischen ArTik und uns. Ein partielles „An-Einem-Strang-Ziehen“ ist im Gegensatz zu einer Fusion denkbar. ArTik will nur sehr eingeschränkt eine basisdemokratische Selbstverwaltung. Um den Betrieb des Kulturzentrums zu ermöglichen, will ArTik bezahlte Arbeitskräfte einstellen. Wir sehen keinen Bedarf an kostspieligen bezahlten Stellen. Leute, die ein Jugendkulturzentrum wollen, sind auch dazu bereit, Arbeit ehrenamtlich zu übernehmen. Ein demokratisches Verfahren ist erst dann wirklich demokratisch, wenn es basisdemokratisch und antiautoritär ist.
Abschließende Worte
Die Initiative Epsilon ist eine offene Gruppe, die sich
immer über Zuwachs freut. Dafür sind wir jederzeit über e-Mail zu
erreichen: epsilon[at]riseup.net. Auf unserer Website
www.epsilon.blogsport.de finden sich alle Infos zur Besetzung, folgenden Aktionen und über uns.
Wir bleiben am Ball.
verständnisfrage
hat die stadt kein geld?
oder warum wollt ihr die arbeit "ehrenamtlich" (nicht gegen aufwandsentschädigung, auf honorarbasis, o.ä.) machen?
täuscht euch mal nicht darin daß sozarbeiter_innen immer gleichbedeuten mit autorität wären.
und lauft ihr nicht dem kapital ins messer wenn ihr behauptet sie wären "teuer"?
das ist das gefasel der fdp...
aber wenn hier nach pragmatischen lösungen mit bürgerlichen inis und der cdu gesucht wird weil sie die einflussreichsten jugendbeteiligungen (junis?) nach dem rat stellen dann macht mal fröhlich weiter.
hoffe es wird subversive was draus.
- selbstverwalted und
- selbstverwalted und unkommerziell schließt bezahlte mitarbeiter und die stadt aus. es heißt schließlich autonomes jugenzentrum.
- sozarbeiter_innen haben schon eine höher gestellte position jedenfalls so wie die stadt oder wir uns ds vorstellen wie der begriff definiert ist. okay wenn son sozi nur in seim büro im "Z" hockt und jeder kommen kann zu dem aber nicht er insegsamt mitreden kann dann wärs schon so wie du sagst.
- kapital ins messer laufen wäre wenn wir sagen ohne geld funktioniert ein jugendzentrum nich!
- nein nein ;) wir denken nur das man schon zusammen arbeiten muss in manchen dingen. aber mit der cdu und bürgerlciehn hat unsere initiative selsbtverständlich inhaltsmäßig nichts am hut.
pecunia olet
Ich bin ein Teil der Gruppe Epsilon. Ich kann nicht für die Gruppe, sondern nur für mich selbst sprechen.
pecunia olet. - Geld stinkt.
Leider leben wir noch in der tristen Welt des Kapitalismus ... ;-)
Ohne Geld läuft in dieser Welt fast nichts. Trotzdem ist es wichtig zu betonen und danach zu leben, dass Geld langfristig gesehen obsolet ist.
In einer gleichberechtigten, emanzipierten Gesellschaft sollten die Individuen, die Teil der Gesellschaft sind, nicht aus Gründen des persönlichen Profits arbeiten. Eine solche Gesellschaft strebe ich an. Streben wir an. Zumindest im kleinen.
Wir leben leider nicht in einer solchen Gesellschaft. Ohne Geld ist es fast unmöglich zu überleben.
Aus diesem Grund sind Aufwandsentschädigungen o.Ä. für Künstler_Innen sogar bewusst offen gelassen worden.
Was die FDP faselt ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Ich messe Arbeit nicht. Vor allem nicht in Geld.
Sozialarbeiter_Inn: Cui bono? - Wem zum Vorteil?
Warum eine_n Sozialarbeiter_In?
Es gibt für mich keinen ersichtlichen Grund für eine_n Sozialarbeiter_In.
Der Absatz über die CDU-Herdern ist mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben worden...
"hoffe es wird subversive was draus."
Das verstehe ich nicht. Wie meinst Du das?
Nachtrag
Wieder kann ich nur für mich selbst sprechen. Alles was ich über die Gruppe sage, ist lediglich mein Eindruck.
Auf jeden Fall freut uns jeder kritische Blick auf unser Tun.
Wir sind keine fehlerfreie_n links-intellektuelle_n Theoretiker_Innen. Wir sind keine blanquistische Avantgarde. Wir sind eine Gruppe junger Schüler_Innen. Mein Eindruck ist, dass wir Kritik sehr offen gegenüber stehen. Jeder besseren Idee für unsere Sache stehen wir offen gegenüber. :-)