...warum wir keine Keilriemen reparieren
Vor
rund zwei Wochen haben wir unser Diskussionspapier zur Bankenblockade
der »Aktionsgruppe Georg Büchner« veröffentlicht. In dem Text »Die
Ursache der Krise lässt sich nicht blockieren!« [1] beziehen wir uns auf
den ersten Aufruf der »Aktionsgruppe Georg Büchner« [2] und auf einige
auf deren Homepage in der Rubrik »Debatte« [3] eingestellten Kommentare.
Mit dem Papier wollten wir in der linken Öffentlichkeit einen
solidarischen und konstruktiven Diskurs über den Sinn und Zweck einer
Aktion, die das Ziel hat, eine Bank zu blockieren um damit gegen das von
der Bundesregierung beschlossene Sparpaket zu protestieren, anstoßen.
Wir sind davon überzeugt, dass die geplante Bankenblockade nicht nur
taktisch unklug ist, sondern auch gefährlich sein kann; beides haben wir
in unserem Papier ausführlich dargelegt. Die von uns gewollte
Diskussion hatte zu keiner Zeit die Absicht, die »Aktionsgruppe Georg
Büchner« oder deren Bemühungen zur Verschärfung der Sozialproteste zu
diskreditieren und auch nicht, Grabenkämpfe zwischen uns und der
»Aktionsgruppe Georg Büchner« auszutragen, sondern war vielmehr als
Impuls für die linke Öffentlichkeit gedacht, in der Hoffnung, dass sich
ein paar mehr Menschen Gedanken über die möglichen Perspektiven sozialer
Kämpfe und gesellschaftskritischer Praxen machen.
Dass das
Diskussionspapier von der »Aktionsgruppe Georg Büchner« beziehungsweise
von dem Sprecher der Gruppe, Wolf Wetzel, offenbar als persönlicher
Angriff gewertet wurde, daran ließen dessen Reaktionen keine Zweifel. In
einer E-Mail, die am 30.08.2010 von ihm an uns geschickt wurde, geht
Wetzel mit keinem Wort auf unsere inhaltliche Kritik ein, sondern
reagiert lediglich auf teils herablassende Art und Weise mit
provokativen Fragen. [4] Des Weiteren veröffentlichte Wetzel den
eigentlich privaten und nicht für die Öffentlichkeit bestimmten
E-Mail-Verkehr zwischen uns und ihm und versuchte die Aussagen der Mail –
obwohl diese klar als Einzelmeinung gekennzeichnet waren und betont
wurde, dass es sich dabei nicht um einen Plenumsbeschluss handelte –
gegen unsere Gruppe zu verwenden. So ließ er scheinbar bewusst die
Mail-Unterschrift »Eine aus der antifa [ko]« weg, um uns als Gruppe
durch die Einzelaussage dieser Mail zu kritisieren, von unseren Inhalten
abzulenken und uns vorzuwerfen, nicht an einer Diskussion interessiert
zu sein. [5] Wir finden es schade, dass unser Versuch, eine konstruktive
Diskussion zu initiieren, offensichtlich vorerst misslungen ist. Mit
einer solidarischen und fairen Diskussionskultur haben derartige
Aktionen jedenfalls definitiv nichts zu tun – um so unverständlicher
erscheint Wetzels Vorwurf, wir würden eine Debatte verhindern. Durch die
Art und Weise, wie Wolf Wetzel auf unseren Vorstoß reagiert hat, fühlen
wir uns dazu verpflichtet, seine Äußerungen nicht unkommentiert zu
lassen. Da wir allerdings de facto bis zum heutigen Tage noch kein
inhaltliches Feedback von der »Aktionsgruppe Georg Büchner« bekommen
haben und wir auch keine Lust haben, ständig unsere Argumente zu
wiederholen, ohne dass auf sie eingegangen wird, sind wir der Ansicht,
dass eine weitere »Diskussion«, wenn es denn so genannt werden könnte,
wenig sinnvoll ist. Deshalb wird dieser Text voraussichtlich unsere
letzte Stellungnahme in diesem Konflikt sein.
Wir werden im
Folgenden nicht auf alle einzelnen, teils abstrusen in seiner E-Mail
gestellten Fragen eingehen, vor allem weil sich diese größtenteils mit
den Argumenten seines anderen Textes decken. In erster Linie befassen
wir uns in dem vorliegenden Papier mit den Thesen in Wetzels Text Ȇber
die Mächtigkeit von Banken…im Kapitalismus und im antisemitischen
Weltbild« [6] über dessen mangelnde Beachtung in unserem ersten
Diskussionspapier Wetzel sich beschwert hatte.
In seinem
Schriftgut versucht Wetzel, die von der geplanten Bankenblockade
ausgehende personifizierte Kritik am Finanzsektor unter anderem durch
den wohl aus einer Pauschalisierung entnommenen Vergleich mit
antifaschistischem Engagement gegen Nazis zu rechtfertigen. So behauptet
Wetzel fälschlicherweise, dass es linksradikalen Antifaschist_innen bei
Aktionen gegen Naziaufmärsche nicht auch darum gehe, das falsche Ganze
in den Fokus der Kritik zu rücken. [7] Dass unzählige Gruppen aus dem
antifaschistischem Spektrum und der radikalen Linken sehr wohl
thematisieren, dass Exklusionsmechanismen, reaktionäre Ideologien aller
Art und kapitalistische Ausbeutung korrelieren, scheint ihm dabei wohl
entgangen zu sein. An anderer Stelle versucht Wetzel antifaschistischer
Recherche-Arbeit und Nazi-Outings Personalisierungen vorzuwerfen. [8]
Dieser offenkundig kindische Versuch, mit dem Finger auf andere zu
zeigen, um von der an ihn und die Aktionsgruppe gerichteten Kritik
abzulenken, wird bei näherer Betrachtung ad absurdum geführt: Seine
Annahme würde – bezogen darauf, dass bei der »Aktionsgruppe Georg
Büchner« die Banken für die Entstehung der Krise verantwortlich gemacht
werden – unterstellen, dass einzelne Akteure der neonazistischen Szene
nicht für die Verbreitung, sondern für die grundsätzliche Existenz von
nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Ideologien
verantwortlich gemacht würden. Dass man nicht mit dem nackten Finger auf
anderen Leute zeigt – erst Recht nicht dann, wenn der angeführte
Vergleich dermaßen hinkt – ist eigentlich allseits bekannt.
Wetzel
behauptet: »Wer einen Aufruf macht, eine Bank, mehrere Banken zu
blockieren, muss sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, dass damit
gemeint sein könnte, dass an der größten Krise des Kapitalismus nach
1945 ›die Spekulanten‹ schuld seien« [9] – das hat zwar niemand
behauptet, aber Wetzel scheint die konkrete Kritik verschiedener Gruppen
einfach entweder zu ignorieren, oder nicht verstehen zu wollen. Niemand
muss sich per se und ohne Betrachtung des Kontextes mit dem Vorwurf
auseinandersetzen, dass antisemitische Klischees bedient würden, nur
weil zur Blockade einer Bank aufgerufen wird. Wer allerdings – wie es
die »Aktionsgruppe Georg Büchner« in ihrem Aufruf »Aufstand. Jetzt.«
praktizierte – mit dem Verweis auf die Banken, die Börse und den
Finanzsektor von »Verursachern« der Krise spricht und von einem
»Finanzkrieg« schwadroniert, den diese angeblich geführt hätten, der
darf sich wohl kaum darüber beschweren, mit derartigen Bedenken
konfrontiert zu werden. Wetzel hat zwar Recht, wenn er feststellt, dass
die Banken im Sinne der Profitlogik durch ihre Unterstützung für den
Nationalsozialismus an dessen Aufstieg nicht unbeteiligt waren.
Allerdings verkennt seine Behauptung, dass es »dem« Antisemitismus nicht
darum gehe, »die Macht der Banken, des Finanzsektors anzutasten oder
gar zu brechen« [10] die Komplexität und die Vielschichtigkeit
antisemitischer Ideologien. So blendet diese Aussage die Existenz des
strukturellen Antisemitismus und dessen Rolle und Reproduktion in
vermeintlicher Kapitalismuskritik aus. Weshalb Wetzel der Ansicht ist,
dass wir mit der kritischen Thematisierung dieser Spielart des
Antisemitismus auf dessen »antikapitalistische Rhetorik« [11]
hereinfallen, versteht kein Mensch.
Wolf Wetzel echauffiert sich
außerdem in seinen Ausführungen über die Mächtigkeit, die
Skrupellosigkeit und die kriminellen Machenschaften der systemrelevanten
Banken. Keiner bestreitet, dass Banken im Kapitalismus eine große Rolle
spielen und viel Macht ausüben können. Keiner behauptet, dass Banken
nicht kritisiert werden dürfen. Allerdings sind sowohl die Existenz als
auch diese besondere Rolle der Banken letztlich nur dem System
geschuldet, in dem diese Banken agieren. Für uns zeichnet sich eine
fundierte antikapitalistische Kritik selbstverständlich auch an der
Einbeziehung der Banken sowie aller anderen politischer und ökonomischer
Instanzen und Akteure aus. Allerdings stellen wir uns die Frage,
weshalb Wetzel die Handlungen der Banken in den Mittelpunkt stellt und
diese dermaßen skandalisiert. Ohne Frage können einzelne Probleme, die
die kapitalistische Verwertungslogik mit sich bringt, verurteilt werden –
allerdings sollte eine progressive und ernstzunehemnde Kritik auf die
Abschaffung des großen Ganzen zielen und nicht auf die Empörung über die
Geschäfte der Banken. Glauben Wetzel und seine Aktionsgruppe wirklich,
dass der Versuch, die Banken »an die Leine« zu nehmen um die
»kriminellen Geschäfte« zu unterbinden, den kapitalistischen Alltag
kippen würde?
Dass aber alles immer noch ein Stückchen schlimmer
werden kann, beweist Wetzel auf traurige Art und Weise in seinem Text
an dem abstrusen Versuch, den Kapitalismus mit einem Auto zu
vergleichen. Er erklärt: »Niemand ist geholfen, wenn es anfängt zu
stottern, festzustellen, dass das Auto daran schuld ist«. Weiterhin
stellt er fest, dass man sich fragen müsse, ob »die Lichtmaschine, der
Keilriemen, der Motor oder das Getriebe« [12] defekt sei. Abgesehen
davon, dass es – im übertragenen Sinne – aus emanzipatorischer
Perspektive äußerst wünschenswert wäre, wenn sich eine politische Kritik
nicht nur auf die negativen Symptome einer Gesellschaft beschränkt,
sondern über deren Ursache reflektiert und die bestehenden Verhältnisse
als den Ursprung dieser Symptome begreift, suggeriert Wetzels Vergleich,
dass der Kapitalismus – ebenso wie ein Auto – prinzipiell funktioniert
und dass etwaige Schäden oder Störungen bereits durch den Austausch oder
die Reparatur des fehlerhaften Teiles gelöst werden könnten. Auf den
Kapitalismus übertragen würde dies bedeuten, dass Reformen und
»Verbesserungen« im staatlichen Rahmen die im Kapitalismus auftretenden
Probleme beheben könnten. Ein Auto ist – im Gegensatz zum Kapitalismus –
aber eigentlich nützlich und nicht von vorne herein aufgrund seiner
Konzeption fehlerhaft. Tritt bei einem Auto ein Schaden auf, ist dies
durchaus als Missstand zu begreifen, da ein Auto nicht grundsätzlich
über einen destruktiven Charakter verfügt – die »Fehler« und Krisen im
Kapitalismus resultieren hingegen aus einer Systemimmanenz. Würde
Wetzels Vergleich und sein Verständnis von Autos und dem Kapitalismus
auch nur ansatzweise stimmen, gäbe es für uns nur eine Losung:
Abwrackprämie – und zwar sofort!
Die »Aktionsgruppe Georg
Büchner« möchte mit ihrer Aktion zur Verschärfung der sozialen Kämpfe
beitragen. Das ist selbstverständlich eine unterstützenswerte Idee, doch
ist es taktisch unklug, gerade in Zeiten, in denen im Mainstream ein
bankenkritischer Diskurs vorherrscht, unreflektiert und gänzlich
unkritisch an diesen anzuschließen. Der Vorteil ist natürlich, dass die
Aktion gesellschaftlich leicht vermittelbar ist und daher tendenziell
dazu geeignet ist, große Massen zu mobilisieren – doch zu welchem Preis?
Dadurch, dass sich derzeit alle Welt über Spekulant_innen und
Banker_innen empört, wird vergessen, was das eigentliche Problem und die
Ursache der Misere ist – eine fortschrittliche Kritik wird auf diese
Weise verhindert. Dass durch die symbolische Blockade einer Bank ein
realer wirtschaftlicher Schaden entsteht, ist Augenwischerei und wirkt
gerade vor dem Hintergrund der von den Banken angewandten
technologischen Möglichkeiten mehr als naiv. Den staatlichen
Institutionen spielt ein solcher Diskurs außerdem noch in die Hände: Wer
seinen Sündenbock im Finanzsektor gefunden hat, braucht sich keine
Sorgen um die fortlaufende Affirmation der »Marktwirtschaft« – also des
Kapitalismus im Normalbetrieb – zu machen. Das alles bedeutet nicht,
dass wir den Masterplan in den Händen halten, oder der Ansicht sind, zu
wissen, wie man das »Eigentliche«, das große Ganze, die kapitalistischen
Verhältnisse angreifen kann. Dieses Eingeständnis ist für Wetzel
offenbar Grund genug, um der Ausübung von Kritik an politisch
missliebiegen Aktionen die Legitimation zu entziehen. Wir sind
allerdings überzeugt davon, dass es unzählige Alternativen zur
Bankenblockade und vielfältige Handlungsmöglichkeiten geben kann, die
allesamt ein konkretes Problem thematisieren, ohne der Gefahr zu laufen –
wie dies beim Anschluss an den bankenkritischen Diskurs in der BRD der
Fall ist – den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang aus den Augen zu
verlieren. Dass die Debatte erst jetzt geführt wird, nachdem die Aktion
feststeht und die Mobilisierung läuft, ist schade, aber sicherlich nicht
uns geschuldet. Hätte die »Aktionsgruppe Georg Büchner« beispielsweise
zu einer Aktionskonferenz geladen, um sich gemeinsam zu beraten, welche
Aktionsformen der außerparlamentarischen Linken im Rhein-Main-Gebiet
während des erhofften »heißen Herbsts« sinnig erscheinen, anstatt nur
das bereits feststehende Konzept einer Bankenblockade bekannt zu geben,
wäre das deutlich effektiver gewesen.
antifa [ko]
Fußnoten
[1] antifako.blogsport.de – 10.09.2010
[2] »Aufstand. Jetzt.« – georg-buechner.org – 10.09.2010
[3] georg-buechner.org/category/debatte/ – 10.09.2010
[4] »Skizze einer notwendigen und bisher nicht geführten (öffentlichen) Debatte« – georg-buechner.org – 10.09.2010
[5] ebd.
[6] wolfwetzel.wordpress.com – 10.09.2010
[7]
»Über die Mächtigkeit von Banken…im Kapitalismus und im antisemitischen
Weltbild«, Wolf Wetzel – wolfwetzel.wordpress.com – 10.09.2010
[8] ebd.
[9] ebd.
[10] ebd.
[11] georg-buechner.org/category/debatte/ – 10.09.2010
[12]
»Über die Mächtigkeit von Banken…im Kapitalismus und im antisemitischen
Weltbild«, Wolf Wetzel – wolfwetzel.wordpress.com – 10.09.2010
Links zur Debatte
Viele gute inhaltliche Beiträge zur Debatte und vor allem Antworten auf die Antifa Ko finden sich hier:
http://www.georg-buechner.org/category/debatte/
Warum eigentlich....
Geht Ihr in keinem Wort auf die an Euch geübte Kritik ein?
Noch was zum Nachlesen, und warum wir nicht Eurer Meinung sind:
To the government we stick our middlefingers with regards to the Sparpaket!
Das Gejammer der Antideutschen
und ihres Softumfeldes, wenn es mal Aktionen gibt, die mehr sind als Bücherlesen, ist vorprogrammiert. Wow, was haben sie uns zu sagen: "Wir sind davon überzeugt, dass die geplante Bankenblockade nicht nur taktisch unklug ist, sondern auch gefährlich sein kann; beides haben wir in unserem Papier ausführlich dargelegt." Na dann, bleibt zu hause und schreibt Papiere. Marx, auf den ihr euch so gerne als Ahnherr bezieht, grüßt euch und eure 'ums Ganze'-Freunde mit den Worten; "Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme." Banzai!
Es sind nicht die Banken – es ist das System!
Rede des Antifa-KOK Düsseldorf/Neuss vom Juli 2010, gehalten zwischen Commerzbank und Deutscher Bank:
Wenn wir hier vor den Banken protestieren, dann nicht, weil wir meinen, dass dieser oder jener Bankmanager persönlich der Urheber der Misere ist. Ja, die Spitzenkräfte der deutschen Banken drehen kräftig am Rad, sorgen dafür, dass immer mehr Geld von Unten nach Oben umverteilt wird. Uns interessiert aber mehr als die persönliche Verantwortung der einzelnen Schreibtischtäter. Uns interessiert, wie es kommen kann, dass Figuren wie Ackermann, Westerwelle oder Merkel über das Elend oder Wohlergehen von Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen entscheiden können. Wir sagen: Solange die Banken und Großkonzerne nicht das Eigentum der Gesellschaft sind, solange das Konkurrenzprinzip und nicht die planvolle Schaffung und Verteilung gesellschaftlichen Reichtums herrschen, solange werden Armut und soziale Unsicherheit stetig wachsen. Denn es bestimmen immer die, denen der Laden gehört.
Seit Jahren laufen wir gemeinsam auf Demos und fordern. Fordern „Weg mit Hartz 4“ oder „Keine Kürzungen“ oder „Her mit der Millionärssteuer“. Ja, alle diese Forderungen sind richtig. Und dennoch geraten wir von Jahr zu Jahr, von Regierung zu Regierung immer mehr unter Druck. Unser Gesundheitssystem, unser Bildungssystem, unser ganzes Sozialsystem – alles, was die Generationen vor uns erkämpft haben, wird Schritt für Schritt zerstört. Und das wird nicht das Ende sein, die Regierenden und ihre Auftraggeber in den Konzernetagen laufen sich grade erst warm. Der Multimilliardär Warren E. Buffet spricht Klartext: “Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“.
Aber wenn das doch die Wahrheit ist, warum sind wir dann so zaghaft? Warum schlagen wir ihre Angriffe nicht mit allem, was wir können, zurück? Unsere Protestbewegungen sind sowohl in den Inhalten als auch in den Aktionsformen zu zurückhaltend! Wir werden erst dann den Sozialraub stoppen können und uns ein besseres Leben aufbauen können, wenn wir unsere Regierenden und ihre Auftraggeber zum Teufel gejagt und den Laden selber übernommen haben. Und das wird nur gelingen, wenn wir massenhaft und solidarisch handeln – und wenn unsere Aktionen anfangen, der Gegenseite ernsthaft weh zu tun. Wir begrüßen daher den Vorschlag der Aktionsgruppe Georg Büchner, im Herbst mit dem Mittel der Massenblockade zwei Großbanken in Frankfurt lahmzulegen. Und wir begrüßen den Vorschlag von attac, ähnliche Aktionen auch dezentral zu organisieren. Und wir hoffen sehr, dass der vom Europäischen Gewerkschaftsbund vorgeschlagene Aktionstag in Deutschland die Stimmung zugunsten eines Generalstreiks verändert.
Ja, es herrscht Klassenkrieg. Verschließen wir nicht länger die Augen davor. Sorgen wir dafür, dass wir gewinnen.
www.antifa-kok.de