Das Stuttgarter Justizministerium plant in Rottweil den Bau eines Knastes mit hoher Kapazität und moderner Ausstattung. Seit die 2007 eingeleiteten Pläne konkreter werden, gibt es Protest in der Bevölkerung.
"Weder im Bitzwaeldle noch sonstwo in Rottweil" solle es diesen Knast geben, so die klare Ansage der Bürgerinitiative gegen das Großgefängnis (www.jva-rottweil.com). Mit allen demokratischen Mitteln versucht die BI die Verwaltung und das Justizministerium (Artikel in der NRWZ) von ihrer Entscheidung, am Rande Rottweils einen Riesenknast zu bauen, abzubringen.
Am 3. Februar demonstrierten (Artikel im ZAK) etwa 700 Leute gegen die Planungen. In einer Menschenkette protestierten am 17. April rund 1.600 GegnerInnen des Knastes (Artikel in der SchwäZ). Weitere Akionen werden angekündigt.
"Aus vollzuglicher Sicht spielt die Siedlungsstruktur für eine Standortauswahl praktisch keine Rolle für das Justizministerium", sagt das Justizministerium...
Wir wollen keine neuen Knäste, weder in Rottweil, noch sonstwo!
Frage
Nehmen an dem Protest auch emanzipatorische Gruppen, wie z.B. Anarchist Black Cross teil und bringen eine grundlegende Kritik am Knastsystem ein? Nach erstem Überfliegen der Seite habe ich nämlich das Gefühl, die BI will lediglich verhindern, dass der Knast in "ihrer" Stadt gebaut wird und nicht, dass er überhaupt gebaut wird.
die einschätzung würde ich teilen
es sieht schon stark danach aus als ginge es den anwohner_innen primär um "ihre" stadt, "ihr" naherholungsgebiet und weniger um "knast an sich". ich glaube auch nicht das anarchist-black-cross sich bisher stärker involviert, da die nächse ortsgruppe so um die 300 kilometer entfernt existiert... aber was nicht ist kann ja noch werden. die region ist jetzt nicht gerade voller anarchistischer initiativen, aber viel spricht dafür grundsätzliche knastkritik in die debatte einfliessen zu lassen und rottweil zum kronstadt von morgen zu entwickeln :O)
kein knast vorm dorf! knäste zu autonomen jugendzentren - im hinterland und überall!