Razzien wegen Schwarzarbeit bei Wach- und Sicherheitsfirmen

Erstveröffentlicht: 
12.07.2017

Mit einer Razzia bei Wach- und Sicherheitsfirmen sind Zoll und Steuerfahndung gegen Schwarzarbeit vorgegangen. 20 Verdächtigen wird vorgeworfen, Wachleute in Asylbewerberunterkünften schwarz beschäftigt zu haben.

 

Dresden - . Mit einer Razzia bei Wach- und Sicherheitsfirmen in sieben Bundesländern sind Zoll und Steuerfahndung am Mittwoch gegen Schwarzarbeit vorgegangen. Im Auftrag der Generalsstaatsanwaltschaft Dresden durchsuchten mehr als 450 Beamte des Zolls und der Steuerfahndung 48 Wohnungen und Geschäftsräume in Sachsen, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Baden-Württemberg und Hessen.

 

Wie die oberste sächsische Anklagebehörde in Dresden und das Hauptzollamt Erfurt weiter mitteilten, wurden zwei 39 Jahre alte Männer festgenommen.

 

Insgesamt werde 20 Verdächtigen vorgeworfen, Wachleute in Asylbewerberunterkünften schwarz beschäftigt zu haben. Sozialkassen und Fiskus soll dadurch ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden sein.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Bereits im Mai 2016 geriet ein Sicherheitsunternehmen aus Bad König (Odenwald) wegen Verdachts auf Sozialversicherungsbetruges ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft; Geschäftsräume wurden durchsucht. Brisant: Einige Jahre zuvor hatte die Stadt Höchst den Geschäftsführer dieser Firma zum offiziellen “Stadtpolizisten“ ernannt; einem Amt, welches die direkte Zusammenarbeit mit Behörden (z.B. Polizei, Ordnungsamt) vorsieht.
Bis zum heutigen Tag ist nicht bekannt, was an den Vorwürfen gegen diese Firma dran ist: Die Spur von damals verliert sich, da es seit dem keine weiteren Veröffentlichungen (Ermittlungsstand) in dieser Sache gibt und die Firma - unverändert - ihren Geschäften nachgeht, ganz so als hätte dies niemals stattgefunden!
Zu den Ermittlungen bzw. der Festnahme des Geschäftsführer von Sicherheitsdienst24 (Kassel) wurde bereits mehrfach und ausführlich berichtet. Er ist in Haft.
In Verbindung mit den aktuellen Geschehnissen - den Ermittlungen (Durchsuchungen) gegen Sicherheitsunternehmen in mehreren Bundesländern - dürfte von großem Interesse sein, ob es sich hierbei auch um Mitgliedsunternehmen des deutschen Branchenverbandes (“Gütesiegelverband" der Arbeitgeber) handelt.