Schlaflos in Hamburg

Support resistance, leave a note: G20 – Welcome to Hell
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Presseerklärung des Bündnisses „Welcome to Hell“, 4.7.2017

Nach Ablauf des Ultimatums zur Durchsetzung eines Protestcamps setzen Politik und Polizei ihre harten Linie fort. Dagegen formiert sich Widerstand.

 

Nach Verstreichen des Ultimatums kam es im Laufe des Dienstags an verschiedenen Orten Hamburgs zu kleineren und größeren solidarischen Aktionen:

Ein spontanes Camp im Gählerpark, zu dem sich mehrere hundert Menschen zusammengefunden hatten, wurde gegen 22:00 Uhr von nahezu ebenso vielen Polizist*innen geräumt. Im Park vor der Johanniskirche konnten die Camper*innen hingegen bleiben – weil der Pastor sich solidarisch erklärt hat.

Das Camp in Entenwerder hat den Umklammerungsgriff der Polizei verlassen, getreu dem Motto: Es ist überall besser als hier, wo sogar Essen und Schlafen von der Staatsmacht kontrolliert und reglementiert werden. Das Camp sucht sich jetzt einen neuen Ort.

An vielen Orten der Stadt wurde massiv gecornert, im Volkspark gab es ein Sleep-in und ein Gastronom aus Altona hat eine eigene Veranstaltung angemeldet, weil er Menschen, die Protest äußern wollen, einen Ort zum Bleiben ermöglichen will.

Im Verlauf des Abends äußerte sich die Verunsicherung der Polizei über die sich an unterschiedlichen Orten entfaltenden Aktivitäten durch ein härteres Durchgreifen. Eine Spontandemo, die nach der Auflösung des Camps im Gählerpark durch St. Pauli gezogen war, wurde in der Stresemannstraße von der Polizei gestoppt und mit Schlagstockeinsatz aufgelöst.

Auch in der Presse wird die Haltung und das Vorgehen der Polizei inzwischen kritischer kommentiert. Personen und Institutionen auch jenseits des Protestspektrums erklären ihr Unverständnis und fordern ein Umdenken.

Die Entwicklung dieses Tages zeigt unserer Meinung nach zweierlei:

Erstens: Die Bestrebungen des Hamburger Senates und der Polizei, Protest am Gipfel im Keim zu ersticken, in dem die Kritiker*innen erst gar nicht in die Stadt gelassen oder ihnen Schlaf- und Verpflegungsmöglichkeiten verwehrt werden, wird nicht widerspruchslos hingenommen. Diese zynische Polizeitaktik, die einen ruhigen und störungsfreien Gipfelverlauf garantieren soll, stößt zunehmend auf Widerstand.

Zweitens: Es ist zwar ärgerlich, dass jetzt alle möglichen Menschen auf den letzten Metern vor dem Gipfel darum kämpfen müssen, erst einmal überhaupt einen Bleibeort für Demonstrant*innen zu organisieren; dies ist aber nicht nur ein Vorgeplänkel, sondern wir sind bereits mitten in der Auseinandersetzung um die Durchführung des G20. Es geht in diesen Tagen ja auch darum, den reibungslosen Ablauf des G20-Treffens zu stören und den Gipfel zu delegitimieren.

Es gilt weiterhin: Protestcamps durchsetzen!

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....die die Unfähigkeit dokumentieren Camps durchzusetzen und der verzweifelte Versuch jede Ansammlung als Erfolg zu verkaufen...

Die Stimmung in der Stadt is super, der Widerstand wird jeden Tag vielfältiger und entschlossener! Ja, wir sind am "Rechtsstaat" gescheitert und konnten kein grosses gemeinsames Camp durchsetzen. Aber das wäre an diesem Entenpark unter Bullenkontrolle sowieso scheisse gewesen! Was jetzt in der City entsteht ist Anarchie, Widerstand, ein Hauch von Freiheit.

 

Ja, wir konnten gestern Abend die Gählerpark nicht halten, na und? Dafür gibt es ein super geiles Camp bei der Kirche Max-Brauer. Ja, wir sind gestern Abend nicht ins Schauspielhaus gekommmen, dafür stehen aber viele Zelte an der Hafenstrasse und pennen Leute im Millerntor! 

 

Und auch heute werden wir wieder scheitern, wenn wir versuchen Plätze zu nehmen, aber wir werden auch wieder gewinnen!

 

Der Weg ist das Ziel, der Aufstand die Methode! Bringt euch ein, kommt nach Hamburg!

der Asymmetrie war mensch sich von Anfang an bewusst. 26 000 Schweine im Weltall mit einem wildgewordenem War- and Orderlord als Chef.

Dafür ist die Stimmung wirklich gut. Bereits ein Mensch, der ausspricht, wie es ist, ist ein Erfolg. Wenn du stattdessen deine Sommerdepression pflegen willst, weil die Realität soweit von deinen Allmachtsfantasien entfernt ist, dann geh doch heulen und vergiss dein Schnüffeltuch nicht.

Das Schauspielhaus ist offen für Übernachtungsgäste und hat derzeit 400 Schlafplatze. Dazu ein Mainstream Artikel bei Sat1 Hamburg:G20-Demonstranten übernachten im Hamburger Schauspielhaus 

05.07.2017 - 09:20

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Polizei will keine nächtlichen Camps von G20-Gegnern dulden - dafür hat das Schauspielhaus in der Nacht Demonstranten als Schlafplatz gedient. Etwa drei Dutzend G20-Gegner hätten im Foyer des Schauspielhauses übernachtet, bestätigte ein Mitarbeiter des Hauses am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.Zuvor hatten Aktivisten am Dienstagabend die Fassade des Schauspielhauses mit Plakaten behängt. Neben dem Eingang klebten Parolen wie «Bühne frei für Isomatten» und «Protest is not a crime». Die Polizei begleitete laut Augenzeugen das Geschehen. Der Spielbetrieb ging demnach ungestört weiter.

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https://linksunten.indymedia.org/de/node/216728