Die Ostsee ist das am meisten radioaktiv belastete Meer der Welt - da sie kaum Austausch mit dem Ozean hat, konzentriert sich hier alle Radioaktivität, die sie einmal erreicht hat. So sind die größten (historischen) atomaren Verschmutzer der Ostsee der Super-GAU in Tschernobyl von 1986, die oberirdischen Atombombentests der Vergangenheit und die Freisetzungen der Atomanlagen in Sellafield (UK).
Als aktuelle Einflüsse sind die Atomkraftwerke rund um die Ostsee hinzu gekommen - wobei der Einfluss der schwedischen AKW am größten ist, gefolgt von den finnischen Reaktoren und schließlich von den russischen Anlagen. Atommüll-, Uran- und Brennelemente-Transporte quer durch die Ostsee erhöhen das atomare Risiko, ebenso wie die geplanten Endlager für hochradioaktive Abfälle unter (!) der Ostsee in Forsmark (Schweden) und Olkiluoto (Finnland). Sollten die Pläne für Uranabbau- und AKW-Neubauprojekte in Skandinavien realisiert werden, wird sich die radioaktive Belastung der Ostsee weiter erhöhen.
Das Wissen um die Radioaktivität in der Ostsee ist außerhalb von Fachkreisen wenig verbreitet. In einigen Regionen fehlt es auch an grundsätzlichem Wissen und Bewusstsein über die Risiken der Atomtechnologie, oder gar die Existenz mancher Anlagen ist vielen Menschen rund um dieses Binnenmeer nicht bekannt.
Während es in Deutschland eine recht aktive Anti-Atom-Bewegung gibt, sind die früher starken Bewegungen in Dänemark und Schweden fast vollständig verschwunden und erst langsam entstehen wieder neue Gruppen, weil die Menschen mit neuen Projekten der Atomindustrie konfrontiert werden. Auch in Finnland entwickelt sich seit einigen Jahren eine lebendige neue Bewegung gegen die atomaren Projekte, in engem Austausch mit internationalen AktivistInnen.
Die Bewegungen in den Regionen rund um die Ostsee sollen durch eine Infotour von Anti-Atom-AktivistInnen rund um das Meer unterstützt werden. Etwa 6000 Kilometer werden Menschen aus verschiedenen Laendern reisen, an 13 Stationen halt machen und zusammen mit lokalen Gruppen Infoveranstaltungen anbieten, Straßenaktionen machen und regionale Vernetzungstreffen abhalten. Das Ziel ist es, möglichst viele Menschen über die radioaktive Belastung der Ostsee zu informieren, auf einzelne Atomstandorte zu fokussieren und über deren spezielle Risiken aufzuklaeren sowie langfristig internationale Netzwerke von atomkraftkritischen Gruppen und AktivistInnen zu entwickeln und auszubauen.
Am Samstag, den 19. Juni startet eine Fahrradkarawane von der Hafenstadt Turku in Finnland nach Mariehamn auf Aland (autonome finnische Provinz zwischen Finnland und Schweden). Mit Rädern und kleinen Fähren geht es über mehrere Inseln des Aland-Archipels auf die Hauptinsel, wo am kommenden Dienstag, den 22. Juni der offizielle Tourstart stattfindet.
An jedem Ort macht die Infotour für drei Tage halt. In Zusammenarbeit mit lokalen AktivistInnen werden die Veranstaltungen vorbereitet, Kontakte geknüpft und Aktionen durchgeführt. Jeder Stopp der Infotour hat eine eigene Internetseite, auf der mehr Details zu finden sind. Eine Übersicht gibt die Startseite der Infotour: http://baltic-tour.nuclear-heritage.net .
In Deutschland wird die Infotour vom 26. bis 28. Juli Station machen - am Standort der ehemaligen DDR-AKWs Lubmin bei Greifswald. Dort befindet sich auch das Zwischlager Nord, das noch dieses Jahr Ziel von Castortransporten sein soll. Die Infotour soll hier helfen gegen die Castortransporte mobil zu machen und die AktivistInnen in Greifswald bei ihren Anti-Atom-Aktivitäten unterstützen.
Weitere TeilnehmerInnen an der Tour sind willkommen - egal, ob du die ganze Strecke oder nur Teilstrecken mitfahren willst! Wir freuen uns auch über Menschen, die nur gezielt zu einzelnen Veranstaltungen kommen können. Bitte meldet euch bei tour@nuclear-heritage.net so bald wie möglich an!
E-Mail: tour@nuclear-heritage.net
Telefon: +358 41 7243254
Anti-Nuclear Bike Tour from Turku to Mariehamn
http://linksunten.indymedia.org/en/node/21878
Nuclear Shadow on Aland
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Atomic Death in Riga
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Anti-nuclear Stop in St. Petersburg
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Anti-nuclear Stop in Lithuania
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