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und weil wir uns jetzt derselben unreflektierten politischen scheiße wie pegida und der ganzen anderen knallchargen bedienen, finden wir es jetzt auf einmal super wenn das knastsystem so funktioniert wie es das halt eben tut.

so schön mit lynchmob im knast.

scheiße echt, les dir bitte bitte mal ein paar schriften zur knastkritik durch bevor du hier solchen unreflektierten mist von dir gibst.

keine*r erwartet von dir dass du hier die (vermutlichen...unschuldsvermutung und schuldbeweis und so) taten dieses menschen in irgendeiner art "gut" findest und ihm deswegen solidarität schenkst, hier gehts aber um die grundsätzliche kritik am knastsystem in all seinen facetten, wie halt eben das bestimmte straftäter*innen im knast "fertig gemacht" werden, soll heißen misshandelt, gefoltert oder gar umgebracht werden.

um dir ein etwas greifbareres beispiel zu geben: was hindert einen zellenblock voller nazis daran, als beispiel, dich totzuschlagen, falls dir die bullen/schließer dein leben zur hölle machen wollen und dich in diesen block stecken und dann ganz zufällig mal für'n paar minuten raus gehen?

Es handelt sich hier um einen Gefangenen der vermutlich ein mehrfacher Vergewaltiger und Mörder ist. Und ja, wenn das zutrifft hat er natürlich keinerlei Solidarität oder Mitleid zu erwarten. Und dann greift auch Knastkritik nicht: Ob so einem Täter im Knast oder in Freiheit körperlich verdeutlicht wird was man von ihm hält ist ja wohl ziemlich unerheblich. Und man muss dazu auch nicht notwendigerweise auf ein bürgerlich-formelles Gerichtsurteil und die Verlegung in die Strafhaft warten um den "Verdächtigen" als "Täter" zu behandeln.

Hier jetzt allerdings ein deutliches ABER: Wenn ein Angriff einem sexistischen Täter gilt sollte man sich natürlich schon SEHR sicher sein dass es auch tatsächlich der Täter ist, auch wieder völlig unabhängig davon ob der im Knast ist oder nicht. Auch wenn einiges darauf hindeuted: Du schreibst ja selbst "Und sollte der Typ dieser menschenverachtende sexistische Schlächter sein...". In dem Fall, basierend auf halbgarer Medienberichterstattung basierend ausschließlich auf Bullenpresse sehr kurz nach der Verhaftung, kann man ja wohl kaum auch nur einigermaßen sicher sein. Und da kommt dann eben die Knastkritik ins Spiel: Des bürgerliche Rechtssystem hat den Verdächtigen, ob gerechtfertigt oder nicht, in eine Lage gebracht wo er den Mitinsassen ausgeliefert ist. Das muss nicht von vornherein schlecht sein: Wenn tatsächliche Vergewaltiger oder auch Faschos in diese Lage gebracht werden und dann auf die Fresse bekommen kommt bei mir keinerlei Mitleid auf. Aber das Problem bleibt doch grundsätzlich: Im Knast bist du ausgeliefert, ganz egal ob unschuldig oder nicht und unabhängig von der Tat.

"sollte der Typ dieser menschenverachtende sexistische Schlächter sein, hat er ja kaum unsere Solidarität zu erwarten." Stimmt. Aber Gefangene sollten natürlich unsere Solidarität erwarten dürfen wenn sie aufgrund des bürgerlichen Justizsystems Gewalt ausgeliefert sind oder wegen drohender Gewalt in Isolationshaft kommen. Sei es beispielsweise wegen falscher Verdächtigung, wegen Homo- oder Transsexualisät, weil sie bekennende AntifaschistInnen und mit ner Horde Faschos zusammengesperrt sind oder auch aus ganz banalen Gründen. In besagtem Fall ist es vielleicht naheliegend dass der Verdächtige tatsächlich der Täter ist, zeigt aber dennoch welcher Willkür und Gewalt im Knastsystem herrscht. Und neben Kinderschändern und Vergewaltiger trifft es auch tagtäglich einfach physich oder psychisch Schwächere Personen oder Personen die je nach Knast zur jeweiligen ethnischen, kulturellen, gender- oder sexspezifischen Minderheit. gehören.

Kurz gesagt: Sexistische Täter gehört natürlich auf die Fresse und zwar ordentlich, egal ob in Freiheit oder in Haft! Aber gerade weil es nicht sehr sicher ist dass er auch der Täter ist wirft die Attacke auf den Verdächtigen in besagtem Fall ein Schlaglicht auf die Folgen des Knastsystems und die gewalttätige Willkür denen Gefangene ausgeliefert sind.