G20 – Welcome to Hell Newsbloc #1

G20 – Welcome to Hell Newsbloc #1
Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

In den letzten vier Wochen vor dem G20-Gipfel wollen wir euch in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand der autonomen und antikapitalistischen Mobilisierung des Welcome to Hell-Bündnisses informieren. Im Newsbloc #1 gibt es generelle Informationen zum Bündnis, den geplanten Aktionen und der Mobilisierung.

 

Gestatten, Welcome to Hell!

 

Welcome to Hell ist ein Bündnis aus autonomen und antikapitalistischen Gruppen, welches sich anlässlich des G20-Gipfels kommenden Juli in Hamburg zusammengefunden hat. Unser Ziel ist eine radikale Kritik gegen kapitalistische und patriarchale Zustände während der Protesttage sichtbar zu machen und den reibungslosen Ablauf der Gipfelinszenierung zu stören. Im Gegensatz zur bürgerlichen Opposition werden wir den Herrschenden keine Alternativen vorschlagen, um das kapitalistische System am Leben zu erhalten. Wir sind solidarisch mit allen emanzipatorischen Kräften, die gegen den Gipfel in Hamburg auf die Straße gehen. Und wir werden selbst bestimmen, welche Aktionsformen für uns politisch angemessen und vermittelbar sind.

 

Aktionen

 

Mit einer internationalen antikapitalistischen Demonstration am Donnerstag, den 06. Juli, werden wir einen kraftvollen Auftakt für das Gipfelwochenende geben. Lautstark, wütend und kämpferisch werden wir unseren Widerstand und unsere unversöhnliche Feindschaft gegenüber den herrschenden Verhältnissen auf die Straße tragen und unseren Vorstellungen einer gerechteren und solidarischen Gesellschaft Ausdruck verschaffen.

 

Dafür wird es vorab ab 16 Uhr eine große Auftaktveranstaltung am St.Pauli-Fischmarkt geben, mit Aktivist_innen aus internationalen Widerstandsbewegungen, die von ihren Kämpfen berichten werden sowie musikalischen und kulturellen Beiträgen. Ab 19 Uhr startet die Demonstration mit mehreren Zwischenkundgebungen in Richtung der roten Zone und wird in Sichtweite des Tagungsorts Messehallen ihren Abschluss finden. An der Spitze der Demonstration wird ein großer schwarzer Block gehen, darunter auch ein Block des queer-feministischen Widerstands gegen den G20. Unser Ziel ist natürlich die erfolgreiche Durchführung der Demonstration, vom Anfang bis zum Ende. Hingegen dessen hat die Vergangenheit oft genug gezeigt, dass die Hamburger Bullen einiges daran setzen eben dies zu verhindern. Sollte eine Eskalation seitens der Bullen eine erfolgreiche Durchführung der Demonstration verunmöglichen, rufen wir zu einem Plan B auf, dessen Details in Kürze bekannt gegeben werden. Bereitet euch auf die Demonstration vor, organisiert euch in Bezugsgruppen, seid kreativ und handlungsfähig!

 

Für den Freitag rufen wir dazu auf, sich an den dynamischen Aktionen gegen den Gipfel und zu Themen wie Militarismus, Migration, Ausbeutung und städtischer Widerstand zu beteiligen. Auf der Großdemonstration am Samstag wird es einen großen antikapitalistischen Block geben, an dem sich auch das Welcome to Hell-Bündnis beteiligt.

 

Mobilisierung

 

In den letzten Wochen haben wir bereits tausende Aufrufe, Plakate und Sticker in verschiedene Städte und Dörfer in ganz Europa verschickt und verteilt, solltet ihr leer ausgegangen sein oder Nachschub benötigen schreibt uns einfach an. Adresse und PGP-Key findet ihr auf der Website. Zusätzlich findet ihr die Materialien zum runterladen und selbstausdrucken auf der Seite.

 

Weiterhin bieten wir Welcome to Hell-Infoveranstaltungen an, für eine Übersicht der Termine oder eine Einladung in eure Stadt checkt: https://g20tohell.blackblogs.org/info-tour-mobilization-dates/

 

Spenden

 

Alter Hut, die Mobilisierung kostet nicht nur ungeheuer viel Zeit sondern auch eine Menge Geld. Spenden sind immer gern gesehen und sind bei uns garantiert an der richtigen Adresse. Auch für Geld-Transfers gibt es einfache anonyme Möglichkeiten der Einzahlung, die wir an dieser Stelle natürlich empfehlen würden.

 

Kontoinformationen:

Flora e.V.
IBAN: DE05 2001 0020 0029 4922 02
BIC: PBNKDEFFXXX

Stichwort: „Welcome“

 

Camp

 

Auch die Genoss_innen für die Vorbereitung des antikapitalistischen Camps sind heftig am rotieren. Dieses soll für bis zu 10.000 Leute im Hamburger Stadtpark errichtet werden. Dabei müssen sich die Genoss_innen mit allen möglichen Problemen rumschlagen, von A wie Abwasserleitung, D wie Dixieklo über V wie Verwaltungsgericht bis Z wie Zeltplatz. Helfende Hände sind dabei sehr gern gesehen! Weitere Infos findet ihr unter: https://g20camp.noblogs.org/

 

Termine

 

Einen detaillierten Überblick der kommenden Termine gibt es auf unserer Seite, an dieser Stelle sei nur kurz auf die kommende Aktionskonferenz am 17. Juni in der Roten Flora verwiesen. Ab 11.00 Uhr wird es verschiedene Diskussionsrunden und Workshops geben, u.a. auch vom Welcome to Hell-Bündnis.

 

Newsbloc #2

 

Im nächsten Newsbloc wird es Informationen zum aktuellen Stand der Demo geben sowie Details zum Programm der Auftaktkundgebung und dem Plan B, für den Fall das die Demonstration nicht wie gewünscht laufen kann.

 

G20-Welcome to Hell, 9. Juni 2017

 

https://g20tohell.blackblogs.org

g20tohell[at]nadir.org (PGP-Key auf Website)

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Für die autonome Demo am 6.7. ist die übliche Einsatztaktik des Oberbullen Dudde bekannt. In der Regel (wenn die Demo nicht allzu militant auftritt) zeigt er erstmal sein Waffenarsenal. D.h. er lässt den Zug an Wasserwerfern, Räumpanzer und sonstigen demokratischen Gerät vorbeimarschieren um uns einzuschüchtern! Diesen Schritt wird er sich voraussichtlich am 6.7. sparen; unser Auftritt wird entschlossen genug sein um gleich zur nächsten Stufe zu gehen! Der nächste Schritt der Eskalation der Bullen wird sein den Zug zu stoppen und aufzufordern die Vermummung abzunehmen. Die dann folgenden Pöbeleien und Böllerwürfe werden dann dazu führen das die Robocops uns von allen Seiten angreifen werden und die Demo zerschlagen wird! Das wird sehr früh passieren, da sich die Gegend direkt am Fischmarkt/Hafenrandstrasse für Kollateralschäden nicht eignet! 

 

Die beste Taktik dagegen wird sein flexibel zu reagieren! Also wenn sie uns stoppen nicht in die direkte Konfrontation gehen, sondern einfach den Zug umkehren und in die andere Richtung laufen. Richtung Fischmarkt/Englandfähre befinden sich viele Objekte vor denen sie uns nicht gerne haben wollen! Und/oder die Bullenketten zu umfliessen und entschlossen von der Rückseite den Ruf nach Befreiung erklingen lassen. Wenn Trupps in unsere Formation einbrechen: keine direkte Konfrontation, sondern immer weich ausweichen und die Trupps von allen Seiten umstellen und unsere demokratischen Rechte einforden! Auch die Pailmaille oberhalb des Fischmarkts (über mehrere Treppen zu erreichen) hat eine Reihe Objekte die man gerne von entschlossenden Autonomen frei hält!

 

Bei der grossen Flora-Demo am 21.12.2013 hat sich auch sehr bewährt in 2 Stunden Abständen legale Alternativkundgebungen anzumelden, wo man sich wieder sammeln kann! Bleibt am jeden Fall im 1/4, nicht direkt vor der Flora, aber Schanzenpark, Karo-1/4, St.Pauli oder Altona-Altstadt, alles was in der Nähe der Messe ist! Es bieten sich immer wieder Gelegenheiten spontan auf die grossen Strassen zu kommen (Am Millerntor, Neuer Pferdemarkt, Holstenstrasse, Reeperbahn, Fruchtallee, Beim Schlump) oder Richtung Messe zu drücken.

 

Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir sind viele, wir sind entschlossen und ganz schön schlecht gelaunt! Wir werden unseren Widerspruch auf die Strasse tragen!

Hoffe die Taktik ist in Wirklichkeit anders ! Bis bald ...

Das antikapitalistische Camp hat sich in seinem Solidaritäts- und Unterstützungsaufruf gegen Antisemitismus ausgesprochen: "Wir möchten einen Ort schaffen, der bereits an sich Ausdruck des Protestes ist - einen Ort, der mehr als nur ein Schlafplatz ist. Einen Ort, der ein Gegenentwurf zur kapitalistischen Gesellschaft sein soll - (möglichst) frei von Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus, Sexismus und sonstigem diskriminierenden und autoritären Verhalten, dem wir alltäglich begegnen."

 

Über das Barrio "United against G20" äußerte sich jemand von der Camporganisation, dieses sähe die Löschung Israels von der Landkarte zugunsten einer "Entkolonisierung" vom Jordan bis ans Meer als Lösung des Nahostkonflikts an, bezeichnete die Zweistaatenlösung als "zionistische Lüge" und fordere "bedingungslose Solidarität" mit islamistischen Gruppen wie Hamas und Selbstmordanschlägen, es sei wohl "selbsterklärend", das ein solches Barrio nicht auf dem antikapitalistischen Camp sein könne.

 

Vorauszusehen ist, dass sehr viele Menschen aus dem Ausland zum Protest gegen den G20-Gipfel anreisen werden. Da unter diesen auch aus Menschen aus Israel oder Palästina anreisen könnten, möglicherweise auch viele Menschen, die mit dem Kampf der PalästinenserInnen gegen die israelische Besatzung solidarisch sind und mit dem in der BRD herrschenden Konflikt zwischen Antideutschen und Menschen, die sich gegen die israelische Besatzung Palästinas aussprechen, noch nicht in Konflikt gekommen sind, da in ihren Ländern die Kritik an der Besatzungspolitik nicht automatisch mit Antisemitismus gleichgesetzt wird, könnte es geschehen, dass sich diese Menschen möglicherweise überraschend mit einem Verbot ihres internationalistischen Barrios auf dem Camp konfrontiert sehen.


Demnach wäre es wünschenswert, im Vorfeld zu klären, wer auf dem antikapitalistischen Camp die Definitionsmacht über "Antisemitismus" innehat, wer die Entscheidung trifft darüber, welches Barrio auf dem Camp sein darf und welches nicht, zum Beispiel das Barrio "Unite against G20", und ob es (Anti-) Deutschen obliegen kann, im Falle von israelischen/jüdischen Befürwortern von BDS und F.O.R. Palestine den Zugang zum antikapitalistischen Camp zu verwehren. Eine Debatte über Entscheidungsstrukturen, die von Antideutschen dominiert werden, und das auf einem "nichthierarchischen" Camp halte ich für unabdingbar, und zwar noch vor Beginn des Protestcamps.