JVA Hildesheim schikaniert eingesperrte Antiatom-Aktivistin

Raus aus dem Knast!

Seit 2 Wochen sitzt die Anti-Atom-Aktivistin Hanna in der JVA Hildesheim. Sie war Teil einer Blockade eines Urantransportes 2012 und wurde zu 110 Tagessätzen verurteilt. Sie entschloss sich einen Teil der Strafe abzusitzen. Zu Beginn des Haftantritts konnte Hanna problemlos mit veganem Essen versorgt werden. Auf Anraten der zuständigen Gefängnisärzten wurde Hanna mit veganem Essen versorgt. Nach 10 Tagen, in denen dies kein Problem darstellte, entschied sich die Abteilungsleitung dies nun zu beenden. Am 24.05 fand ein Konzert auf einem nahegelegenem Hügel der JVA statt. Als Hanna auf die Frage, ob sie das Konzert hören könnte, mit "Ja" antwortete, wurde sie für 3 Stunden in eine kalte 3x3m große Zelle gebracht, in der sich nichts befand außer eine Sportmatte auf dem Fußboden und ein Sitzwürfel. Eine Decke wurde ihr verweigert, obwohl es in der Zelle kalt war.


Seitdem gibt es für Hanna kein Mittagessen mehr und selbst eine Portion Nudeln abzunehmen, bevor die Sahnesauce darüber geschüttet wird, ist nicht möglich. „Was das anderes ist als reine Schikane, erschließt sich wohl nur der Anstaltsleitung.“ erklärt eine der Unterstützerinnen und führt weiter aus „Selbstbestimmung ist ein Wort, das in Gefängnissen klein geschrieben wird. Es wird von Resozialisierung gesprochen. Dazu ist es anscheinend nötig, die Menschen zu brechen und anzupassen. “

Das Bild von der Innenwand des Hofes zu malen (das absurderweise einen weinenden Engel über dem Schriftzug "Once" zeigt) führt dazu, dass die gesamte herausgehende Post von der Gefängnissleitung gegen gelesen wird. Es sei verboten, Bilder aus dem Inneren der JVA nach außen zu senden, auch wenn im Internet zahlreiche Aufnahmen von der Anstalt zu finden sind. U.a. auch auf der Website der JVA Hildesheim. Während Hanna Besuch bekam, wurde ihre Zelle durchsucht.

Eine Mitgefangene hatte als Sanktionsmaßnahme auferlegt bekommen, nur noch Anstaltskleidung zu tragen. Als ihr das nach mehreren Wochen zu blöd wurde und sie sich Kleidung von anderen Inhaftierten lieh, wurde ihre Zelle durchsucht. Das Vertrauen in sie sei erschüttert, teilten ihr daraufhin in einer Moralpredigt die Schließer_innen mit. Nun wird sie für eine Woche auf der Zelle eingeschlossen und der Fernseher wurde ihr weggenommen. Die Schilderung dieses Ablaufes führte dazu, dass ein Brief von Hanna zurückgehalten wird.

„Wie ein solches Konzept, welches Menschen von der Außenwelt abschneidet und so massiv deren Leben einschränkt, dazu führen soll, dass eben diese Menschen sich im Alltag zurechtfinden, ist mehr als fraglich. Es geschieht das Gegenteil. Durch absurde Sanktionierungen und Verregelungen wird Menschen ihr Recht auf Selbstbestimmung genommen, es geht ums Prinzip! Und das funktioniert erschreckend gut.“ erklärt eine Unterstützerin.

weitere Infos: www.nirgendwo.info

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Hier einige Kontaktdaten für Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die verantwortlichen Beamt*innen (in Vechta sitzt der Leiter der JVA Oliver Weßels, er hat das Ganze zu verantworten):

Tel Hauptstelle Knast in Vechta: 04441/9160 0
Tel Knast in Hildesheim: 05121-1794939 bzw. 05121-1794930
Fax (Hauptstelle Vechta): 04441/9160 180
Fax (Knast Hildesheim): 5121 17949400
Email: JFVEC-Poststelle@justiz.niedersachsen.de
Postalisch: JVA Hildesheim, Godehardsplatz 7, 31134 Hildesheim (in Hildesheim geht auch vorbei gehen und klingeln)

Für eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den JVA-Leiter Oliver Weßels ist das Justizministerium  Abteilung III (Justizvollzug) zuständig:
Tel: 0511 120 0 oder direkt zur Abteilung III: 0511 / 120 – 5222
Fax: 0511 120 5170 oder 0511 120 9170 oder die Pressestelle 0511 120 9181
Email: poststelle@mj.niedersachsen.de