15. Juni 2010 Homburg-„Gemeinsam für ein gutes Leben“

Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft

Am 15.6 fin­det in Hom­burg, or­ga­ni­siert von IG Me­tall und dem Bil­dungs­streik Bünd­nis Saar­brü­cken, eine De­mons­tra­ti­on unter dem Motto ‚Mas­siv und laut für Per­spek­ti­ven! Ge­mein­sam für ein gutes Leben!’ statt. Wir be­grü­ßen diese De­mons­tra­ti­on aus­drück­lich und rufen dazu auf, sich an Ihr zu be­tei­li­gen. Al­ler­dings sind wir der Mei­nung, dass die For­de­run­gen nach ‚si­che­rer Be­schäf­ti­gung’, gut be­zahl­ter Lei­h­ar­beit und einem nied­ri­ge­rem Ren­ten­al­ter zu kurz grei­fen.

 

Kurz­auf­ruf der Zwan­ti­fa zum ‚Tag der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on’ :

 

…es geht ums Ganze!


Ein gutes Leben be­steht für uns nicht in einer Voll­be­schäf­ti­gung, son­dern viel­mehr in einer Ge­sell­schaft, in der die Ar­beit nicht nach dem ir­ra­tio­na­len Pro­fit­wahn eines Mark­tes, son­dern dem All­ge­mein­wohl bzw. den Be­dürf­nis­sen der Men­schen an­ge­legt ist.

Die jet­zi­ge welt­wei­te Krise hat ge­zeigt, dass der Ka­pi­ta­lis­mus die Pro­ble­me der Ge­sell­schaft nicht löst, son­dern sie auf­grund sei­ner in­ne­ren Wi­der­sprü­che ver­ur­sacht. Kri­sen sind keine Aus­nah­men, son­dern in­ner­halb der ka­pi­ta­lis­ti­schen Pro­fit­lo­gik zwangs­läu­fig. Denn die Pro­duk­ti­on hat im Ka­pi­ta­lis­mus nur ein Ziel, mög­lichst viel Ge­winn zu ma­chen. Wenn zu viele Waren auf dem Markt sind und keine Nach­fra­ge vor­han­den ist, kommt die Pro­duk­ti­on un­wei­ger­lich ins Sto­cken. Genau dies ge­schieht je­doch mo­men­tan welt­weit.
Für Ar­beits­lo­se und Lohnar­bei­ter_in­nen bringt die Krise vor allem so­zia­le Ein­schnit­te wie schlech­te oder für viele un­be­zahl­ba­re Bil­dung ( Stu­di­en­ge­büh­ren, teure Schul­bü­cher etc…) , stei­gen­de Miet- und Le­bens­kos­ten sowie eine immer re­pres­si­ve­re So­zi­al­ver­sor­gung ( Hartz 4, Ge­sund­heits­re­form etc… ). Die Kri­sen im Ka­pi­ta­lis­mus sind aber nicht ( wie oft fälsch­li­cher­wei­se von Ge­werk­schafts­sei­te pro­pa­giert ) ir­gend­wel­chen ver­meint­lich ‚bösen’ Spe­ku­lan­ten an­zu­dich­ten, son­dern sind in­ner­halb der ka­pi­ta­lis­ti­schen Pro­fit­lo­gik zwangs­läu­fig.

 

Die Lüge einer so­zia­len Markt­wirt­schaft kommt nun immer deut­li­cher zum Vor­schein. In an­de­ren Län­dern zei­gen sich die Fol­gen des Ka­pi­ta­lis­mus noch deut­li­cher. Meh­re­re Staats­bank­rot­te ( z.B Is­land ), ein un­auf­halt­sa­mer Kli­ma­wan­del und Kin­der­ar­beit sind nur dabei ei­ni­ge Bei­spie­le.
Wer nur eine si­che­re Be­schäf­ti­gung und bes­se­re Löhne for­dert, hat sich be­reits mit den ka­pi­ta­lis­ti­schen Zu­mu­tun­gen ab­ge­fun­den und ver­sucht sich nur noch an Sym­ptom­be­kämp­fung.

 

… Klas­sen­kampf statt So­zi­al­part­ner­schaft


Ge­werk­schaf­ten sind wich­ti­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen für die Lohn­ab­hän­gi­gen, je­doch über­flüs­sig bis kon­tra­pro­duk­tiv, wenn sie statt für die In­ter­es­sen aller Be­tei­lig­ten zu kämp­fen auf Bünd­nis­se mit dem Ka­pi­tal set­zen und den Ver­zicht pro­pa­gie­ren.

Trotz der brei­ten ge­werk­schaft­li­chen Or­ga­ni­sie­rung ist Deutsch­land das Land mit der ge­rings­ten Re­al­lohn­ent­wick­lung und gleich­zei­tig den we­nigs­ten Streik­ta­gen.

 

Wäh­rend bei­spiels­wei­se in Frank­reich oder Grie­chen­land die Ge­werk­schaf­ten zu Ge­ne­ral­streiks und Kämp­fen gegen die herr­schen­de Po­li­tik auf­ru­fen, übt sich der deut­sche Ge­werk­schafts­bund in Zu­rück­hal­tung und freut sich über das fried­li­che Be­triebs­kli­ma zwi­schen Ar­beit­neh­mer_in­nen und Ar­beit­ge­ber_in­nen. Statt sich in­ter­na­tio­nal mit den Ge­nos­s_in­nen zu so­li­da­ri­sie­ren, be­treibt der DGB Stand­ort­pro­tek­tio­nis­mus und be­ju­belt den „Stand­ort Deutsch­land“.

 

Eben­so be­hin­dern die Ge­werk­schafts­füh­run­gen oft­mals ak­ti­ve Ar­beits­kämp­fe und dro­hen kämp­fe­ri­schen Ge­werk­schaf­ter_in­nen mit Aus­schluss ( siehe ).


Wir dür­fen nicht wei­ter zu­se­hen wie re­for­mis­ti­sche und oppur­tu­nis­ti­sche Kräf­te die Ge­werk­schaf­ten immer wei­ter hand­lungs-​ und (ar­beits-​)kampf­un­fä­hig ma­chen. Je­doch wer­den merk­ba­re Ver­bes­se­run­gen der Le­bens­be­din­gun­gen nur durch kämp­fe­ri­sche In­ter­es­sens­ver­tre­tun­gen der Lohn­ab­hän­gi­gen er­reicht .

 

… let’s push things for­ward!


Eine po­li­ti­sche Per­spek­ti­ve kann auch nicht los­ge­löst von den Kämp­fen gegen Krieg und Auf­rüs­tun­gen, die Zer­stö­rung der Natur, gegen die Ge­fahr durch die Fa­schis­ten, gegen den Aus­bau des Po­li­zei-​ und Über­wa­chungs­staa­tes und gegen jeg­li­che ras­sis­ti­sche und se­xis­ti­sche Dis­kri­mi­nie­rung be­grif­fen wer­den.

 

Für So­li­da­ri­tät und Klas­sen­kampf!
Für die so­zia­le Re­vo­lu­ti­on!


Also, her­aus zu einer kraft­vol­len Demo am 15.​06.​2010 – 15:00 – Am Ron­dell – Hom­burg/Saar


Der Tag wird mit einem Kon­zert der bei­den Bands „SKA-​Ein­satz­kom­man­do“ und „OKU and the Reg­g­ae­ro­ckers“ auf dem Hom­bur­ger Markt­platz ab­ge­run­det (Ein­tritt frei).

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