[B] Bericht & Fotos vom 30. April und 1. Mai 2017

Klassenkämpferischer Block auf DGB-Demo [1]

Am 1. Mai 2017 nahmen etwa 250 Menschen am klassenkämpferischen Block auf der DGB-Demonstration teil. Die Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration begann gegen 18:45 Uhr mit über 15000 Menschen am Oranienplatz und zog unangemeldet durch Kreuzberg und Neukölln. Die DGB-Demo begann um 10 Uhr am Hackeschen Markt und zog mit einigen Tausend Teilnehmer*innen bis zum Brandenburger Tor. Der klassenkämpferische Block beteiligte sich daran unter dem Motto „Klassenkämpfe entfalten – Nationalismus, Sexismus und Rassismus bekämpfen!“. Am 30. April fand im Wedding die antikapitalistische Demonstration unter dem Motto „Organize – Selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung“ mit 3000 Teilnehmer*innen statt.

 

Mit dem Block der Initiative Klassenkämpferischer Block wollen wir eine antikapitalistische Perspektive sichtbar machen, denn der Kapitalismus führt aufgrund seiner Profitlogik zu Krisen, Kriegen und Hungerkatastrophen. Wir kämpfen für eine Gesellschaft ohne kapitalistische Ausbeutung, patriarchale und rassistische Unterdrückung. Dies bedeutet für uns, Ansätze von Selbstorganisierung in Betrieben oder anderen Basisgruppen zu unterstützen, genauso wie Initiativen von Mieter*innen im Stadtteil. Mehrere Basisinitiativen haben vom Lauti von ihren Kämpfen berichtet.

 

Zu Beginn hat die „Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht“ eine Rede gehalten, in der sich gegen die Sozialpartnerschaft des DGB und für eine antikapitalistische Politik ausgesprochen wurde. Ein Kollege vom Botanischen Garten ging auf den langen Arbeitskampf der Beschäftigten ein. Im Dezember 2016 wurde endlich der erste Tarifvertrag unterschrieben, mit dem die Beschäftigten der Betriebsgesellschaft Botanischer Garten einverstanden sind und der ihnen 80 Prozent des Tariflohns gewährt und im Jahr 2019 den vollen Tarif des Öffentlichen Dienstes. Eine Vertreterin einer Aktionsgruppe gegen die Luxusbauprojekte Rigaer Straße 71–73 in Friedrichshain berichtete von ihrem Kampf gegen die CG-Gruppe, die Wohnungen für eine zahlungskräftige Kundschaft bauen will und somit eine Akteurin der Vertreibung ist. In einer Grußbotschaft von Mag Wompel von LabourNet Germany wurde auf den Kampf gegen Leiharbeit eingegangen.

 

Die FAU Berlin stellte in ihrem Beitrag unter anderem ihre Kampagne „Deliverunion“ vor. Europaweit organisieren sich die Fahrer*innen gegen prekäre Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten wie foodora oder deliveroo. Desweiteren gab es Reden von der Berliner Mietergemeinschaft, dem Oficina Precaria de Berlin, dem Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall, der Erwerbsloseninitiative Basta und von der Gefangenengewerkschaft Bundesweite Organisation. Ein Kollege aus dem Taxigewerbe ging auf die prekären Arbeitsbedingungen in diesem Bereich ein. Eine Aktivistin von labournet.tv zeigte auf, dass es letztlich darum geht, den Produktionsprozess und die Verteilung der Güter selbst als Klasse zu organisieren und unsere Reproduktion, also Kochen, Kinderbetreuung und Hausarbeit, so zu kollektivieren, dass die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung dabei aufgehoben ist. In vielen Beiträgen wurde dazu aufgerufen, im Juli nach Hamburg zu fahren, um gegen das Treffen der G20 zu protestieren.

 

Die Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration startete mit über 15000 Menschen gegen 18:45 Uhr vom Oranienplatz aus und zog ohne polizeiliche Anmeldung zunächst durch das Myfest und dann weiter durch die Manteuffelstraße und Reichenberger Straße in Richtung Neukölln. Vorne lief der stadtpolitische Block unter dem Motto „Selber machen – Kämpfen! Streiken! Besetzen!“. Weiter hinten kam der NoG20-Block. Während der Demonstration wurde viel Pyrotechnik gezündet und es wurden lautstark Parolen gerufen. An der Pannierstraße griff die Polizei brutal die Demospitze an. Mehrere Demonstrierende wurden festgenommen. Auch am Spreewaldplatz kam es immer wieder zu brutalen Angriffen der Polizei und zahlreichen Festnahmen.

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Während man in Kreuzberg "Alerta, alerta Antifascista" gerufen hat, liefen 46 Nazis komplett ungehindert mit 5 Personen Gegenprotest auf dem Kudamm.

Um 13 und 16 Uhr liefen Demos mit antisemitischen Parolen, deren einziger Inhalt die Zerstörung von Israel war in Neukölln und Kreuzberg und auch im letzten Block der 18 Uhr Demo.

Wo ist das alles "revolutionär" oder "antifaschistisch"?

für die 46 (!!!) Nasen hätte man die eigene inhaltliche Schwerpunktsetzung ausfallen lassen, sich von den Nazis den Ort und die Themen vorgeben lassen sollen? Tolle Idee, lol. Antifaschismus bedeutet nicht, jeder Handvoll verwirrter nachzureisen, sondern den Aufbau der radikalen Linken voranzubringen.

was du und ein großteil der 18 uhr demo aufwerten ist das myfest. es klappt nicht immer wieder um 18 uhr durch kreuzberg zu laufen. da wäre ne demo in mitte aufjedenfall sinnvoller.

einfach mal das konzept ändern wäre in diesem fall radikal.

alerta!

Es ist alles nur Protest zur eigenen Aufwertung und Selbstdarstellung. Überleg mal, da erzählen welche von Arbeitnehmerrechten, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität unter den Menschen, dabei hat kaum einer je selbst gearbeitet, wird eifrig überall geklaut und die Solidarität beschränkt sich auf all jenes, was einen selbst betrifft (Gentri-Debatte, etc.)

...selbstdarstellung ist das richtige wort.

keine "revolutionäre" demo mehr ohne pyro. schwachsinnig, wie die ultras in den fußballstadien.

Die 1. Mai Demo 2017 in Kreuzberg um 18.00 Uhr war komplett sinn-entleert.
Vor 2 Jahren gab es eine Tendenz, sich internationaler zu vernetzen ,es waren Teilnehmer aus Griechenland und Italien dabei, die sogar eigene Blöcke bilden konnten. Das war eine Entwicklung in die richtige Richtung, wenn man die demo nicht mehr als Krawall-Demo veranstalten will (bzw. nicht mehr kann).
Diese Demo aber hatte inhaltlich so gut wie keine asssagekraft. es gab keinen lautsprecherwagen, es gab keine rede-beiträge, die Transpis waren proletische kampfansagen und waren sowieso nicht lesbar, da die vorderen 200m der demo komplett im doppelten bis 3fachen spalier liefen.


es ist absolut nicht nachvollziehbar, wieso die demospitze freiwillig in die hände der polizei lief und das massive spalier einfach so hingenommen hat. niemand MUSS im spalier laufen. man kann sowas verweigern. man kann die demo vorher anhalten lassen und druck auf die polizei ausüben. denn die polizei hat kein interesse, die demo im myfest eskallieren zu lassen.

man könnte fast meinen, dass der ablauf 1:1 so mit den cops abgesprochen war. zumindest scheint es so, denn sie lief von anfang bis ende nach deren regeln ab.

mir tun die dutzenden leute leid, die für so eine demo vor gericht landen wegen lapalien wie rauchtöpfe, bengalos & vermummung.

die "echten" straftaten, nämlich stein & flaschenwürfe blieben größtenteils ungeahndet, da diese oft nicht auf video sind und die bullen probleme haben, die leute zu identifizieren.

aber jeder, der in der demospitze mitlief und vermummung & pyro ausgeübt hat, hatte hohe chancen, in der GeSa zu landen, weil die demo absolut keinen wehrhaften charakter hatte und die polizei nach belieben festnahmen tätigen konnte.
natürlich ist jeder selbst für sein handeln verantwortlich, aber durch diese untertänige kooperation mit der polizei wurden viele demoteilnehmer regelrecht zur (justiz)schlachtbank geführt.
absolut unverantwortlich.

warum die ersten reihen nicht die gesamte strasse, besonders im bereich des myfestes, eingenommen hat, bleibt ihr geheimnis dadurch war es ein leichtes für die schweine die demo schön zu umringen. gut war das sich das einige nicht haben gefallen lassen und so selbstständig die demo auf den gehweg ausgeweitet wurde. das hat an einigen stellen dann so ausgesehen als wenn die bullen im kessel wären.
warum wurde so an der route festgehalten?
die demo war unangemeldet, spontanität gleich null...
naja, nächstes jahr vielleicht wieder revolution- ich hoffe es...

Wat bist du denn für ein Spinner ?!

aber jeder, der in der demospitze mitlief und vermummung & pyro ausgeübt hat, hatte hohe chancen, in der GeSa zu landen, weil die demo absolut keinen wehrhaften charakter hatte und die polizei nach belieben festnahmen tätigen konnte.

 

außerordentlich revoltionär bekloppte fußballultras zu kopieren.

Die ach so gut organisierte Spitze läuft einfach weiter als ein Spalier aufgezogen wird. Keine Kommunikation nichts. War scheinbar wirklich abgesprochen mit den Bullen.

Nie wieder Spalier!!