10 Jahre Revolutionärer 1.Mai in Magdeburg

1. Mai 2016 in Magdeburg

Heraus zum revolutionären 1. Mai 2017 Millionen von Menschen nehmen sich am 1. Mai die Straße, um sich gegen kapitalistische Ausbeutung, gegen rassistische und sexistische Unterdrückung zu wehren. Menschen deren zu Hause durch kriegerischen aber auch wirtschaftlichen Imperialismus zerstört wird, Menschen wie wir, die wir tagtäglich unsere Arbeitskraft verkaufen müssen, um uns und unsere Familien zu ernähren, kämpfen für eine klassenlose und herrschaftsfreie Gesellschaft.


Der 1. Mai ist der Tag an dem sich die Beherrschten und von jedem Recht auf Selbstbestimmung ihres Lebens Abgeschnittenen, mit einer Stimme erheben. Wir schließen uns diesem internationalen Ausdruck der Kämpfe unserer Klasse an.

Als in der BRD lebende ProletInnen, also ArbeiterInnnen, SchülerInnen und StudentInnen, Arbeitslose, MigrantInnen, Punks, Knast- und HeiminsassInnen, sehen wir es auch in Magdeburg seit nunmehr 10 Jahren als unsere Pflicht, den öffentlichen Raum zu besetzen. Mit revolutionären Inhalten thematisieren wir den deutschen Imperialismus, seine Verstrickung in weltweiten Kriegen, der grenzenlosen Ausbeutung und Unterdrückung der sogenannten 3. Welt und die Abschottung vor den Verdammten dieser Erde.

Doch nicht nur in Afganistan, im Irak, in Syrien, am Horn von Afrika und anderen Kriegsgebieten setzen deutsche Kapitalisten ihre wirtschaftlichen Interessen militärisch durch, auch im Inland bereitet sich das Kapital auf eine härtere Gangart gegen alle Schichten des Proletariats vor.

Die nächste Krise weltweiten Ausmaßes wird nicht lange auf sich warten lassen. Um sich vor dem daraus entwickelnden Widerstand zu schützen und das kapitalistische System zu stabilisieren treibt das Kapital die Faschisierung der Gesellschaft in allen Bereichen voran. Juristisch folgt eine Gesetzesverschärfung der nächsten (z.B. Sicherheitsverwahrung, § 129 a und b, Fußfesseln und unbegrenzter Verhinderungsgewahrsam ohne gerichtliche Verurteilung bei sogenannten Gefährdern usw.). Der Ausbau der Repressionsbehörden und des Militärs wird massiv vorangetrieben. Die Bundeswehr wird mittlerweile auch im Inneren eingesetzt und führt mit der Polizei gemeinsame Aufstandsbekämpfungsübungen durch. Entsprechende Manöver werden unter anderem in der Übungsstadt Schnöggersburg (übrigens die einzige Stadt in Sachsen- Anhalt die über eine U- Bahn verfügt), im Gefechtsübungszentrum in der Altmark trainiert. Aber nicht nur in diesem “legalen“ Rahmen wird eine Aufrüstung nach innen forciert. Dass zunehmende “aus dem Boden schießen“ und Agieren von Rocker- und Nazibanden, welches unbehellicht von jeder Repression erfolgt lässt erahnen wo die Reise hingeht. Gemein haben viele diese Gruppen, dass sie von einem System aus V-Männern durchsetzt und gesteuert sind, so wie dass beim NSU und seinem Unterstützerumfeld der Fall gewesen ist. Aber auch das Schwimmen im Fahrwasser der, als parlamentarischer Ausdruck dieser Entwicklung geschaffenen, AFD und ihrer populistischen, rassistischen und zutiefst Klassenfeindlichen Positionen und Forderungen, ermöglicht ein Regieren mit harter Hand und eine ungestörte Vorbereitung auf einen Krieg gegen uns, die wir diese Zustände nicht mehr hinnehmen können und wollen.

Eins ist uns klar: es gibt keine Alternative zur sozialen Revolution und das Mittel sie herbeizuführen heißt...

 

 

Klassenkampf im Stadtteil ...

 

Überall auf der Welt sind die Viertel in denen wir leben Orte des Klassenkampfes, genau wie der Betrieb oder das „Amt“. Die Angriffe der herrscheneden Klasse auf unsere Lebensbedingungen, die Verdrängungsprozesse der proletarischen Bevölkerungsschichten aus den Vierteln der Innenstädte in die „Ghettos“ der Vorstädte sind globale Entwicklungen. Die sogenannte Gentrifizierung verläuft dabei nach dem immer gleichen Muster: Die Häuser werden saniert, die Reichen nennen dies Aufwertung, um anschließend Miethöhen zu erreichen, die durch uns Armen nicht mehr bezahlbar sind. Diese Entwicklung ist auch in Stadtfeld seit vielen Jahren Realität.

So werden die Viertel von Armut gesäubert und der Hegemonie der Reichen übergeben. Die Innenstädte sollen ausschliesslich dem Konsum und als Wohnstätte den Reichen und Wohlhabenden dienen. Hinzu kommt der massive Ausbau der Instrumente der sozialen Kontrolle, wie Sicherheitsdienste, Viodeoüberwachung des öffentlichen Raumes, verschärfe Ordnungs- und Sicherheitsgesetze usw., sowie die Verhängung des Notstandes als Normalzustand in besonderes rebellischen Viertel, in Deutschland „Gefahrengebiete“ genannt.

Doch wie der Klassenkampf von oben geführt wird, finden auch die proletarischen (Abwehr-) Kämpfe in Permanenz statt. Überall auf der Welt kämpft unsere Klasse gegen die beschriebene Verdrängung aus ihren Vierteln, kämpfen die Armen für menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum, besetzen ProletarierInnen leer stehende Häuser oder Land und errichten darauf ihre Hütten. Im Athener Stadtteil Exarchia zum Beispiel führt die rebellische Kiezbevölkerung Kämpfe gegen Aufwertung ihres Viertels. Regelmäßige Auseinandersetzungen mit der Polizei gehören ebenso so zum Kiezbild wie die Straßenversammlungen. Es existieren verschiedene Besetzungen von unterschiedlichen Kollektiven die vielfältige Bedürfnisse unserer Klasse erfüllen. Von kostenloser ärztlichen Hilfe über Besetzungen für obdachlose und geflüchtete Menschen bis zu Orten der Vorbereitung und Diskussion von Direkten Aktionen.

In den Großstädten der Türkei errichten die Armen ganze Viertel aus Hütten, die sogenannten Gecekondular, in denen die revolutionäre Linke fest verankert ist und dort „Widerstandshäuser“ aufbauen, in welchen soziale, politische und kulturelle Projekte für das ganze Viertel entwickelt und Klassenkämpfe organisiert werden.

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain kam es zu massiven Widerstand Teile der proletarischen BewohnerInnen und der dortigen Widerstandsbewegung gegen die Investoreninteressen der „Aufwertung“ und die permanente Aufstandsbekämpfung, was zur Ausrufung eines „Gefahrengebietes“ seitens der Herrschenden geführt hat.

Und auch in unserem Bezirk Stadtfeld gibt es vielfältige Widerstandsinitiativen gegen soziale Verdrängung und Ausverkauf, wie die Kampane „Mieten runter, Löhne rauf“, welche in verschiedensten Aktionsformen zum Ausdruck kommen, angefangen bei Demos und Kundgebungen, über (zeitweilige) Besetzungen, an die Wände gemalte Parolen, Volxküchen und unterschiedliche Informatiosveranstaltungen.

 

in der Schule und in der Universivät…

 

Die Schule im Kapitalismus ist nicht dafür da, freidenkende Menschen zu erziehen sondern dient zum einen uns eine bürgerliche Sicht auf die Welt einzutrichtern, die das kapitalistische System als die einzigst mögliche und erstrebenswerte Lebensweise zu verkaufen. Zum anderen dient sie dazu uns auf den sogenannten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Das heißt sie erziehen uns so, wie uns unsere Bosse morgen gern hätten. Wir werden also dazu herangezogen die Bedürfnisse des Kapital zu bedienen!
Es wird uns ein Gehorsam eingetrichtert, damit wir die Befehle von Vorgesetzten später befolgen ohne sie zu hinterfragen, egal wie dumm diese auch sind. Das Notensystem bringt uns dazu Leistungsorientiert zu denken, wir fahren schon in der Schule unsere Ellbogen aus um uns gegen andere durchzusetzen und lernen früh das es im Kapitalismus nur um Leistung und die eigene Verwertbarkeit geht. Wenn wir diesen Konkurrenzkampf verlieren, ist schon früh eine Karriere auf dem Arbeitsamt abzusehen. Für alle von uns die nicht aus wohlhabenden Familien stammen wird es eh sehr schwer in diesem Konkurrenzkampf zu bestehen, denn sind wir mal ehrlich wer kann sich mit leerem Magen schon aufs lernen konzentrieren.
Wer sich diesem System entziehen will und nicht zur Schule geht, wird sich schnell auf der Rückbank einer Bullenstreife wiederfinden. Und auch mit Geldstrafen, welche die meist finanziell schwach gestellten Eltern von sogenannten „Schulschwänzern“ stark treffen, geht der Staat gegen junge Leute vor welche keine Lust auf dieses Schulsystem haben.
Doch wir sollten nicht den Lehrkräften die Schuld an all dem geben, außer ein paar Ausnahmen welche ihre Macht über uns regelrecht genießen, arbeiten die meisten Lehrkräfte auch mit sehr schlechten Möglichkeiten und einem geringen Gehalt. Der Staat hingegen rettet binnen Stunden mit Hilfe von Milliarden Euro eine Bank, schließt aber gleichzeitig im ganzen Land Schulen weile diese wirtschaftlich nicht haltbar seien.
Das
Ganze findet auf den Universitäten seine Fortsetzung. Da die meisten Kinder und Jugendlichen unserer Klasse, aus eben genannten Gründen meist erst gar keine Zugangsberichtigung für eine Hochschule erhalten, dienen die Unis heute hauptsächlich als Ausbildungsstätten der Reichen und Eliten. In Studiengängen wie Wirtschaft werden die Studenten auf ihr Leben als herrschende Klasse im Kapitalismus vorbereitet. Selbst wenn jemand aus unserer Klasse eine Berichtigung für eine Hochschule erhält, so werden ihn die steigenden Studiengebühren, die hohen Mieten in Großstädten und die fehlende finanzielle Unterstützung, doch irgendwann zum Verhängnis werden.
Doch es gibt Alternativen zu all dem, organisiert euch, bildet euch eigenständig und autonom,
macht aus Schule und Uni Keimzellen revolutionärer Politik!

 

...auf dem Amt und in der Betrieb …

 

In den Klassenkämpfen in den Betrieben und auf den diversen Ämtern wird tagtäglich um die ökonomische / finazielle Absicherung jedes einzelnen von uns gekämpft.

Jedem Menschen unserer Klasse ist klar das sich die Verhältnisse seit Jahren verschärfen. Lohnkürzungen, Sanktionierungen, Entlassungen immer weiter ansteigende Kosten für alles.

Diejenigen von uns die keiner Lohnarbeit nachgehen wollen oder können werden als Druckmittel auf diejenigen von uns genutzt die gezwungen sind einer Lohnarbeit nachzugehen. Den ArbeiterInnen wird permanent suggeriert das sie ersetzbar sind und wenn sie nicht nach der Pfeife des Bosses tanzen rausgeschmissen werden. Den AmtlerInnen wird permanent mit Sanktionierung gedroht wenn sie nicht nach der Pfeife des Jobcenters tanzen. Beiden ist also der permanente Druck gemeinsam, gehorchen zu sollen.

Doch wie können wir uns dagegen währen? Der erste Schritt ist sich selbst und anderen Bewusst zu machen das wir nicht alleine sind. Wir müssen den Egoismus und die Vereinzelung im Betrieb und auf dem Amt durchbrechen und beginnen uns gegenseitig zu unterstützen, also Solidarität untereinander aufbauen. Gemeinsam zu den Amtsterminen zu gehen, sich unter den KollegInnen decken und absprechen, sich gegen die Ausspähung durch das Amt erwehren, seine KollegInnen nicht ausnutzen und während der Arbeit oder Maßnahme durch das Amt bummeln sind mögliche Anfänge für selbstorganisierten Widerstand. In diesem Zusammenhang müssen wir auch erwähnen das wir uns gegen Verräter und Spitzel schützen müssen, also gegen Leute die andere bei dem Vorarbeiter/Boss oder dem Amt melden, die sich nicht an die Regeln des Betriebes oder Amtes halten.

Ein wichtiger Punkt ist auch das wir uns nicht auf die staatskonforme Gewerkschaften, parlamentarischen Parteien oder staatskonforme Arbeitsloseninitiativen verlassen dürfen, da sie keine klassenkämpferischen Standunkt mehr vertreten und nur im Zwecke des „sozialen Dialoges“ handeln sprich auf eine Befriedung unserer Auflehnung gegen die Unterdrückung aus sind. Jeder Erfolg in Arbeitskämpfen ist den verschiedenen Streiks und anderen Kampfformen zu verdanken und nicht dem „Verhandlungsgeschick“ der Gewerkschaftsfunktionären, Parlamentarier oder Sozialarbeitern. Wir müssen uns selbst organisieren und unseren Widerstand verkollektivieren, bilden wir Autonome Betriebsräte oder autonome Arbeitsloseninitiativen oder organisiert euch schon bestehenden klassenbewussten Organisationen oder Gewerkschaften wie der FAU (Freie Arbeiter Union) oder der IWW (Industrial Workers of the World) an.

 

im Knast…

 

 

Wer von uns kennt es nicht, es ist Mitte des Monats und du bist pleite. Du kannst dir die grundlegenden Bedürfnisse, wie Essen, öffentliche Verkehrsmittel oder Kleidung nicht mehr leisten. Du wirst gezwungen den „legalen“ Rahmen zu verlassen, fängst an zu klauen, fährst schwarz usw. Daraus resultieren soziale Gefangene. Und die Mehrheit der Gefangenen in den Knästen der BRD sitzen wegen sogenannten Eigentumsdelikten ein.

 

Justiz im Kapitalismus ist Klassenjustiz. Sie hat die Funktion der Abschreckung. Die Drohung mit Knast soll uns ProletInnen davon abhalten, uns einfach den von uns erzeugten Mehrwert anzueignen. Während von diesem System ständig neue (unnatürliche) Bedürfnisse geschaffen werden, bleibt die Befriedigung dieser einer kleinen Elite vorbehalten. Eigentum ist über Alles gestellt und die Aneignung des selbigen durch Enteignung kommt dem Überschreiten einer Grenze gleich und rechtfertigt den Entzug deiner Freiheit.

Und natürlich trifft der lange Arm des Gesetzes auch jene, die gegen dieses Ausbeutersystem kämpfen, trifft alle, die gegen diese weltweite Diktatur der Banken und Konzerne Widerstand leisten. So gibt es auch in deutschen Knästen dutzende politische Gefangene. In ihrer Mehrzahl sind dies Linke und Revolutionäre mit türkischen und kurdischen Wurzeln.

Der Knast ist also eine extreme Form des Klassenkampfes von oben. Und so endet dieser Kampf hinter jenen Mauern auch nicht. Die Herrschenden wollen die ProletInnen hinter Gitter zu systemkonformen Sklaven kapitalistischer Verwertungslogik formen, sowie die Identität unserer gefangenen KämpferInnen, den politischen Gefangenen brechen. Hinzu kommt die Mehrwertabpressung aller Gefangenen durch die in der Knastindustrie produzierenden Unternehmen, wie Enercon und anderen. Arbeitszwang und Löhne von einem Euro schaffen für die Ausbeuter optimale Bedingungen.

Die Interessen unserer Klasse hinter Gitter sind natürlich entgegengesetzt. Immer wieder kommt es zu Kämpfen der Gefangenen für bessere Lebensbedingungen, gegen Schikanen und das Knastsystem im Allgemeinen. Ein Beispiel für proletarische Organisierung und kollektive Kämpfe der Gefangenen sind die Gefangenengewerkschaft/ Bundesweite Organisation (GG/BO) und die diversen Hungerstreiks der politischen Gefangenen. Unsere Aufgabe draußen ist es die Kämpfe der Gefangenen sichtbar zu machen, sie zu unterstützen und mit unseren Klassenkämpfen zu verbinden.

 

...unsere Antwort auf ihre Politik

 

 

Den 1. Mai sollten wir nicht als Event betrachten sondern als einen der Kristallisationspunkte unserer Kämpfe die wir das gesamte Jahr lang führen. In diesem Kontext müssen wir auch den kommenden G20 – Gipfel im Juli in Hamburg sehen. Der Gipfel ist auch nur ein kommendes Event. Damit wollen wir nicht sagen, dass es nicht notwendig und wichtig wäre dagegen Widerstand zu leisten. Auch wir werden im Hamburg sein und Widerstand leisten, gegen ihren sichtbarsten Ausdruck von Arroganz der Herrschenden, auf die Straße gehen. Aber das ersetzt nicht unseren täglichen Kampf gegen Patriachat, Rassismus und Kapitalismus. Unsere Bestrebungen die proletarische Autonomie zu erkämpfen finden in unseren Vierteln und Straßen statt und unsere Gedanken sind mit allen WiderstandskämpferInnen auf dem gesamten Globus. Ob in Kurdistan, den Vierteln von Istanbul, Lateinamerika, Asien oder die indigenen Widerstandsbewegungen auf der Welt, für die soziale Revolution.

 

    1. Mai 2017, um 13 Uhr am Olvenstedter Platz- Heraus auf die Straße!

10 Jahre revolutionärer 1. Mai in Magdeburg!

G20- Gipfel in Hamburg sabotieren!

Klassenbewusstsein entwickeln,

Klassenkämpfe organisieren!

Proletarische Autonomie erkämpfen!

 

Revolutionäres 1. Mai- Bündnis Magdeburg

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Niemand muss klauen, ich habe selber einige Zeit auf der Straße gelebt und nie gestohlen. Gerade Diebstahl macht für mich Aufentalte in Obdachlosenunterkünften sehr unangenehm.

"arbeitslos" geworden, Kühlschrank leer und GEZ & Konsorten ballern den Briefkasten zu. Freilich muss niemand klauen, aber bissl was zum Leben braucht Mensch dann ja schon. Und dank Peter Hartz kann das ja auch mal bis auf Null gekürzt werden. Nicht jeder Mensch, der irgendwie in die Arbeitslosigkeit schlittert, hat die langjährige Erfahrung einer/s Obdachlosen, sich trotzdem irgendwie über Wasser zu halten. So traurig, so beschissen, so hunderttausendfacher Alltag.

 

Ist Lohnsteuer nicht auch eine Art Diebstahl ?

"Da die meisten Kinder und Jugendlichen unserer Klasse, aus eben genannten Gründen meist erst gar keine Zugangsberichtigung für eine Hochschule erhalten, dienen die Unis heute hauptsächlich als Ausbildungsstätten der Reichen und Eliten."

 

Was für ein Quatsch!

aber lass uns an Deinen Erfahrungen teilhaben, weshalb das nur Quatsch sein soll.  Andere Erfahrungen gemacht oder gar eine klare Aussage, was die Arbeiterklasse denn besser machen könnte, um die Unis zu bevölkern ?

 

Ja, ich habe gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Weder waren "Arbeiterkinder" noch "Chefkinder" in unserem Studiengang, ich möchte sagen an der ganzen Uni, über- oder unterrepräsentiert. Ich frage mich, welche Unis der Schreiber dort oben meint. Eton in England?

 

Man könnte ihm nur dann Recht geben, wenn er geschrieben hätte "Aufgrund der hohen Mieten kann nicht jeder dort studieren, wo er es eigentlich möchte." Aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

Jeder hat die Möglichkeit zu studieren? Wie verlogen ist das denn!

Ich persönlich bin 2012 als Sohn einer Langzeitarbeitslosen und eines Angestellten im SKET an die Uni gegangen und werde in den kommenden 6 Monaten meinen Master abschließen. Eine Uni zu besuchen ist auf jeden Fall an angepasste Genügsamkeit gebunden. Zumindest für Studenten kommend aus unteren Schichten. 

Eine Ausrichtung des Wirtschaftsstudiums auf den Kapitalismus in all seinen Formen kann ich zum Teil bestätigen.