Prolog
Das
ist eine Nachricht an alle. An alle, die uns kennen. Schon lange und
erst seit Kurzem. Von der Straße, von den Feldern, aus dem
Stadtteilladen in den Kiezen, den Orten der Umverteilungen, aus den
Betrieben, von den Bündnistischen. Eine Nachricht an alle, die uns
kennenlernen wollen. Eine Nachricht an alle, mit denen wir in Hamburg am
Ende die Straße entscheiden lassen werden. Eine Nachricht und eine
Einladung zugleich.
Wir sind Teil der radikalen Linken von
Heiligendamm 2007. Teil der radikalen Linken des widerständigen
Ungehorsams, der Mobilisierung der Vielen. Die radikale Linke der
gesellschaftlichen Interventionen.
Hamburg. 10 Jahre sind seit
unserem ersten Auftreten vergangen. 10 Jahre, in denen viel passiert
ist. Die Welt um uns herum hat sich rasant verändert. Wir haben uns
verändert. Die Welt ist eine andere und wir sind es heute auch. Noch
sind wir nicht das, was nötig ist, um im Wahnsinn der Welt eine echte
Rebellion zu entfachen, einen Aufbruch von links. Dazu brauchen wir
Euch. Wir können nicht alleine bleiben. Wir werden gemeinsam werden.
Hamburg also.
Im Wahnsinn der Welt
Es gibt
dieses Jahr etwas zu feiern! Während uns neoliberales Elend und rechter
Wahnsinn von allen Seiten angaffen, erinnern wir uns an die Revolution
vor 100 Jahren. An die Idee einer menschengemachten Zukunft ohne Not,
Ausbeutung und Krieg. 100 Jahre Oktoberrevolution stehen für die
Hoffnung auf eine Welt jenseits von autoritärem Kapitalismus. Mit der
Gewissheit, dass Rebellion möglich ist, werfen wir den Blick auf das
Aktuelle, auf den Wahnsinn der Gegenwart. Die gesellschaftliche
Situation spitzt sich zu: Spaltung statt solidarischem Zusammenhalt sind
alltäglich. Der neoliberale Konsens verliert an gesellschaftlicher
Legitimität, eine rechte Internationale hat ihre Kinderschuhe verlassen
und wächst heran.
Es ist die (Un-)Ordnung des Kapitalismus neoliberaler Ausprägung, die auf dem Spiel steht. Die Eliten empören sich weltweit über die Störung ihrer Ordnung und das Durchbrechen ihrer Spielregeln. Ein Grund zu feiern? Wohl kaum, denn: Die Globalisierung der Ungerechtigkeit führt ihren Zerstörungsfeldzug weiter fort und hinzu kommt die real herausfordernde Gefahr der rechten Reaktion in den kapitalistischen Zentren.
Ein weißer Sexist und Rassist sitzt im Weißen Haus und will die Gegenwart auf den Kopf stellen. Ein Quasi-Diktator ignoriert jedes Menschenrecht und sperrt die Rebellion weg – tausende Genoss*innen sitzen in den türkischen Knästen, während das türkische Parlament für seine eigene Abschaffung stimmen wird. Kurd*innen, die dem Elend der kapitalistischen Moderne eine basisdemokratische Moderne entgegnen, werden hingerichtet. In Russland wird häusliche Gewalt legalisiert und Homosexualität kriminalisiert, in Brasilien gelangt eine rechte Regierung durch einen Präsidialputsch an die Macht. Das Verschwindenlassen unzähliger Menschen in Mexiko ist genauso Realität wie eine der höchsten Quoten von Feminiziden weltweit. Und Madame Le Pen redet vom »Frexit«, der »muslimischen Gefahr« und irgendeiner Volkssouveränität, während weiße französische Cops wiederholt einen Jugendlichen aus den Banlieus misshandeln.
Der Defensive eine Absage erteilen...
Nun ist es mitnichten so, dass bei all den Le Pens, Putins und Trumps dieser Welt, die BRD der Hort des solidarischen Miteinanders ist. Es ist nicht so, dass soziale Gerechtigkeit, Bleiberecht, ökologische Nachhaltigkeit und ein klares »Nein zum Krieg« in Deutschland alltäglich wären. Vielmehr zeigt sich das große Aus-den-Fugen-Geraten der Gegenwart und die Erfolge der reaktionären Scheinalternative von rechts in ähnlicher Form auch hier:
Die Herrschenden versuchen
verzweifelt die imperiale Lebensweise durch sogenannte liberale
Demokratie zu verhüllen. Sie propagieren den Zuwachs sozialer
Ungerechtigkeit und Zumutungen auf den Ämtern als »Maßnahme zur
Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands«
und verkaufen Verschärfungen des Asylrechts, Massenabschiebungen in
vermeintlich sichere Herkunftsländer sowie die Installation
sicherheitspolitischer Präventivmaßnahmen – Stichwort Fußfessel – als
Notwendigkeit zur Verteidigung »westlicher Werte und Freiheiten«. Kurz:
Es scheint auch in der BRD so, als hätten die Menschen nur die Wahl
zwischen autoritär geschliffenem Neoliberalismus at it‘s best oder sich
den Lügenpresse-schreienden Fratzen von AfD, Pegida und Co.
anzuschließen. Oder irgendeiner kruden Mischung.
Der AfD kommt in
dieser gesellschaftlichen Situation eine besondere Rolle zu. Sie
repräsentiert den Kristallisationspunkt von ultraliberaler
Wirtschaftspolitik, reaktionären Geschlechter- und Familienbildern und
einer als seriöse Scheinalternative verpackten, offen rassistischen und
nationalistischen Schreihalspolitik.
Formal durch den Rahmen
liberaler Demokratien geschützt, versammeln sich dort »Abgehängte«,
»Wutbürger*innen«, Abtreibungsgegner*innen, fundamentale Christ*innen,
Neonazis und »Patriot*innen«. Kurz: Die AfD symbolisiert den
mehrheitsfähigen Schulterschluss zwischen völkischer Deutschtümelei mit
anderen rückwärtsgewandten Strömungen und ist damit im
gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Gleichzeitig gelingt es ihr,
das faschistoide Weltbild als Alternative zum globalisierten
Neoliberalismus zu verkaufen. Die AfD ist die hiesige Erscheinung der
rechten Internationalen.
Nachdem wir nun u.a. mit Blockupy jahrelang
gegen die Errichtung und Etablierung eines Europas der Herrschenden
gekämpft haben, sind wir jetzt mit einer Situation konfrontiert, dass
Europa von rechts gesprengt wird. Europa zerfällt, die Lösung der Krise
scheint aber nicht links zu liegen. Welch besseren Zeitpunkt kann man
sich vorstellen, die Staatschef*innen der 19 »wichtigsten«
Industrienationen nach Hamburg, dem Symbol »Deutscher Gastfreundschaft«
und dem »Tor zur Welt«, einzuladen?
Eins steht jetzt schon fest: Wir
werden nicht stillschweigen, während sich die Vertreter*innen der G20
beim Festbankett darüber die Köpfe zerbrechen wollen, wie sie den
Gesamtladen trotz Krise in Permanenz, blutigen Kriegen, Zerstörung der
natürlichen Lebensgrundlagen und faschistoiden Entwicklungen in
unzähligen Teilen der Welt zusammenhalten wollen. Nein, wir werden das
Richtige tun.
...das Richtige tun
Wir sehen vor uns also ein Orchester des Chaos. – Hurra, diese Welt geht unter? Aber es ist nicht nur ihre Welt. Es ist auch unsere. Das hat Bedeutung. Für uns und für Euch.
Denn ist nicht eigentlich die Zerstörung der
herrschenden Ordnung unser Plan? Ist es nicht eigentlich unser Ziel, die
Herrschenden in permanente Unruhe zu versetzen, die Verhältnisse zum
Tanzen zu bringen, dem tristen kapitalistischen Alltag freudige
Gefühlsausbrüche kollektiven Lebens entgegenzusetzen? Heißt: Auf den
Trümmern des Bestehenden das zu bestimmende Neue aufzubauen? Angetrieben
durch die Gewissheit, dass der Status Quo nicht aufrecht zu erhalten
ist, dass das Unmögliche realistisch sein muss, dass die Rebellion
möglich ist?
Let´s act now! Lasst uns gemeinsam entscheidende Brüche
in der wankenden Ordnung der autoritär-kapitalistischen Gegenwart
produzieren. Also – in Anschluss an Tiqqun – die Leere, die die
herrschende Ordnung zwischen den individuellen Atomen aufrecht erhält,
durch volle Aufmerksamkeit füreinander, durch eine beispiellose
Aufmerksamkeit für die gemeinsame Welt, überwinden.
Und dabei müssen wir viel mehr tun als den Status Quo zu erhalten oder zurückzufordern. Es muss uns gelingen, die falsche Gegenüberstellung von neoliberaler »Vernunft« und rechter »Unvernunft« zu durchbrechen und ihr unser Utopie von einem guten Leben für alle offensiv entgegenstellen. Dies schaffen wir nur gemeinsam, mit all jenen, die für Solidarität und Gerechtigkeit einstehen. Dieser Prozess wird kollektiv sein, oder er ist bereits jetzt zum Scheitern verurteilt. Nur gemeinsam, zusammen mit den vielen Verschiedenen, den Unsichtbaren, den Dissident*innen, den Ungehorsamen, den Empörten, den Wütenden, den Rebellierenden, das heißt: gemeinsam mit allen kann uns dies gelingen. Es ist Zeit, dass wir unsere Beziehungen aus den Stadtteilen, aus den Bündnissen, von der gemeinsamen Ermächtigung auf der Straße, bündeln und kollektiv einen Sprung nach vorne wagen – aus dem Wahnsinn in das Richtige: Die Zukunft wird eine solidarische sein, oder sie wird für uns nicht sein!
Hoffnung entsteht aus Rebellion
Auf
diesem Weg sind wir nicht alleine. Ganz im Gegenteil. Im Sturm der
Ereignisse, in dem das Schlechte auf das Schlechte folgt, ist das Gefühl
der Hilflosigkeit, der Ratlosigkeit, der Frage, was getan werden kann,
allgegenwärtig und überkommt uns nicht selten. Genauso gegenwärtig sind
aber auch die Hoffnungsschimmer, die Ermutigungen, die unsere
Freund*innen von überall her überall hin senden:
Die Zapatistas in
Chiapas geben nicht auf und kämpfen seit der Revolution 1994 um ihre
autonomen Gebiete, indem sie in Schneckenhäusern eine solidarische und
gerechte Gesellschaft aufbauen. Trotz staatlicher Repression, Druck von
Multis und Bedrohungen durch Paramilitärs und Narcos, ist ihr Leben
tägliche Rebellion. La lucha sigue! Der Kampf geht weiter!
Die
kurdischen Genoss*innen kämpfen im nordsyrischen Rojava, Nordkurdistan
und darüber hinaus für ihre Autonomie, geben die Hoffnung nach einer
befreiten Gesellschaft jenseits von kapitalistischer Moderne,
Patriarchat und ökologischer Verwüstung nicht auf. Den Bedrohungen durch
IS-Banden, Schergen des Assad-Regimes und den türkischen
Sicherheitsapparat zum Trotz. Berxwedan Jiyan e! Widerstand heißt Leben!
Und erst kürzlich waren es die women marches und die globale Erhebung hunderttausender Frauen zum global women strike
zum Frauenkampftag am 8. März, die mit Mut und Hoffnung rebelliert und
eine andere Welt gezeichnet haben– eine feministische, antirassistische
und antikapitalistische Alternative von unten. #nonunadimeno
#nosotrosparamos #WomensStrike.
Und es sind nicht nur die großen
Rebellionen. Kollektive Akte des täglichen Widerstandes an den
verschiedensten Orten zeugen von Hoffnung: Das Willkommen für die
ankommenden Menschen auf der Flucht vor Krieg und Elend hat eine Welle
von Solidarität und Gemeinschaftlichkeit entstehen lassen! Die
gemeinsamen Kämpfe in solidarischer Bezugnahme um Aufenthalt, Wohnung,
einen Job, die Familienzusammenführung, den Deutschkurs oder einfach nur
der Austausch unter Freund*innen, haben unsere Beziehungen gestärkt.
Die kollektiven Aufbegehren im Pflegestreik, langsam erstarkende
Arbeitskämpfe, eine neue Klimabewegung, das gemeinsame Verhindern von
Zwangsräumungen, Stadt-für-alle-Bündnisse und der gemeinsame Widerstand
gegen nationalistische Kackscheiße – auch im Herzen der Bestie ist etwas
entstanden, was die Hoffnung auf ein Leben jenseits von neoliberaler
Verwertungslogik oder rechtem Backlash real spürbar macht. Das
verbindende Moment heißt Solidarität. Solidarität gibt uns Hoffnung.
Hoffnung, dass unsere Rebellion zu etwas besserem führen wird als der
gegenwärtigen Traurigkeit. Es ist an der Zeit, der kapitalistischen
Verwertungslogik und dem Aufbäumen einer rechten Internationalen etwas
entgegenzusetzen. Es ist die Zeit der Internationalen der Solidarität.
Rebellion entsteht aus Hoffnung
Der
G20-Gipfel in Hamburg gibt uns die Chance, diese bestehenden Elemente
einer besseren Zukunft und den gesellschaftlichen Kitt der Solidarität
sichtbar und spürbar zu machen. Die Herrschenden treffen sich dieses Mal
nicht abgelegen auf grünen Feldern oder in unzugänglichen Bergen,
sondern in einer Stadt mit linker Geschichte, mit einer Vielzahl
politischer und aktionistischer Praxen und pluralistischer
Lebensentwürfe. Diese Ignoranz und Arroganz der Macht auf unsere
Errungenschaften, verstehen wir als Kampfansage. Sie wird sich in jedem
Fall als Fehler herausstellen, denn die Mächtigen werden merken, dass
diese Stadt sich entschieden hat, G20 nicht willkommen zu heißen.
Wir werden aus allen Winkeln der Welt in Hamburg zusammenkommen, die Plätze, die Flüsse, die Straßen und die Häuser werden uns gehören. Hamburg wird zum Treffpunkt der praktischen Gegenentwürfe. Wir werden nicht zu übersehen sein.
Unser Nein zum neoliberalen Elend und der
faschisierenden Reaktion wird nicht nur in Hamburg zu hören sein. Wir
werden ein Signal in die Welt senden. An unsere Freund*innen aus den
Bergen Kurdistans über die Minen Südafrikas, in den lakandonischen
Urwald. An die Kolleg*innen in Textilfabriken des Globalen Südens
senden wir ein Zeichen der Solidarität in Rebellion. Auch unsere
Verbündeten von Schweden über Italien bis Griechenland werden unsere
Zeichen der Solidarität vernehmen. Mit unserer
Nachricht-und-Einladung-zugleich wollen wir die widerständigen
Genoss*innen von Brasilien bis Kanada weltweit erreichen und ermutigen,
ihre Kämpfe weiterzuführen. Wir kommen nach Hamburg mit Ideen, mit
Hoffnung, mit Wut und der Gewissheit, dass ein anderes Leben nicht nur
nötig, sondern auch möglich ist. Hamburg wird in diesen Tage zur Stadt für alle
werden. – Alle werden unseren rebellischen Willen zur Demokratie von
unten spüren. Im Juli wird Hamburg zu unserer Stadt. Zur rebellischen
Stadt. Im Juli werden wir den Funken Hoffnung entfachen, das Ausmaß der
Rebellion wird durch uns alle bestimmt.
100 Jahre sind vorbei. Die Revolution ist aufs Neue zu erfinden. Das ist alles.
Epilog
Eine
Einladung also. Eine Einladung an alle, die mit uns Kämpfen wollen.
Sich mit uns verbünden wollen. Wir laden Euch ein, Euch, die wir seit
langer Zeit kennen und genauso Euch, die wir erst kennenlernen werden,
gemeinsam mit uns die Welt von morgen auszumalen. Wir sind das triste
Weiter-So unserer Gesellschaft, das Gefühl der Belanglosigkeit der
Dinge, leid. Wir haben keine Kraft mehr dazu, lediglich auf die uns
äußeren Entwicklungen zu reagieren. Ziellos. Lasst uns gemeinsam an
einer Vorstellung basteln was es heißt, wieder gewinnen zu wollen.
Gemeinsam – durch unsere Handlungen und Diskussionen – das Leben in den
Mittelpunkt stellen. Leidenschaftlich. Lebendig.
Ihr werden von uns hören. Lesen. Uns sehen. In naher Zukunft. In ferner Zukunft. Wahrnehmbar. Bis zum Gipfel. Und darüber hinaus. Wir haben gerade erst begonnen. Frei nach Ernst Bloch enden wir die erste Mitteilung. Seid euch gewiss: Wir scheitern nicht. Wir sind ins Gelingen verliebt.
Sehr gelungen
Ich lese gerne Texte aus Frankreich. Und dieser Text erinnert mich daran. Schön gemacht, ist sehr gelungen, finde ich. Besonders gefällt mir zum Beispiel "Im Juli wird Hamburg zu unserer Stadt. Zur rebellischen Stadt. Im Juli werden wir den Funken Hoffnung entfachen, das Ausmaß der Rebellion wird durch uns alle bestimmt."
Ja, guter Text, aber ...
Beim Anzünden von Bullenwagen ist die IL miserabel, aber Texteschreiben können sie.
Kampf und Rebellion, Gerechtigkeit und Hoffnung
Ein Essay zu G-20, das ermunternd ist und gute Laune macht. Es sollte viel mehr solcher ansprechender Aufsätze geben. Das würde mehr Menschen auf die Straße bringen.
Was in so wenigen Worten aufgegriffen, analysiert und teils kritisiert wird, hat was: 100 Jahre Oktoberrevolution, der Despot Trump, der aktuelle Rechtsruck, Widerstand und Solidarität hier und in anderen Teilen der Welt sowie eine ausdrückliche Wertschätzung lokaler Basisarbeit in den Städten und Stadtteilen. Und das alles gehört natürlich zu den Protesten gegen den G-20-Gipfel. Das Essay ist insofern umfassend, aber auch lebendig und am Zahn der Zeit. Aber ein bisschen mehr marxistische Theorie täte den Autor_innen gut...
Unternehmensberater?
Der Text trieft von Pathos, und den Unterschied von Rebellion und Revolution scheint ihr nicht wirklich begriffen zu haben...
100 Jahre Oktoberrevolution
100 Jahre Oktoberrevolution stehen nicht für einen Aufbruch, sondern für das Ende der Hoffnung auf eine libertäre und radikaldemokratisch revolutionäre Gesellschaft. Es war kein Anfang, sondern das Ende des revolutionären Experiments, Partei statt Arbeiter- und Soldatenräte, Kronstadt, Staatsterror, Repression und der Aufstieg des Massenmörders Stalin. Dem durch seine Säuberungswellen größten Kommunistenschlächter aller Zeiten.
Wer an diese Geschichte anknüpfen will, hat schon verloren.
Bester Aufruf für G20!
Ich finde den Text sowohl analytisch, wie auch in der Form der Sprache sehr, sehr schön. Der beste Aufruf zu G20 bisher! Der Bezug auf die Oktoberrevolution soll meines Erachtens in keinem Falle irgendetwas rechtfertigen was später im Namen der großen Idee an Verbrechen begangen wurde. Bezug genommen wird lediglich auf die Idee, Möglichkeit und Durchsetzung einer anderen Welt, wie sie in den Tagen der Revolution gelebt und gekämpft wurde. Mit ist ja der Begriff der Revolte viel lieber als der der Revolution. Und er ist viel mehr geeignet die heutige Realität zu beschreiben, die nämlich von den Revolten der Vielen gekennzeichnet ist, divers, unmittelbar im Ausdruck und sehr konkret. Das klassische Bild der Revolution ist veraltet und hat sich tatsächlich nicht selten blamiert. Revolution, Machtübernahme, Aufbau eines neuen Staates. Sehr statisch und geschichtlich nicht selten gescheitert und ins Gegenteil umgekehrt.
die üblichen folgenlosen worte
ihr seid autoritäre kommunisten, die ein teil der macht werden wollen. hier schreibt ihr von revolution, wenns kracht distanziert ihr euch, schon vergessen?: http://www.spiegel.de/international/germany/reaction-to-rostock-riots-po...
an eurer art der vereinnahmung von protesten gabs schon häufig kritik - auf nichts seid ihr eingegangen.
Richtigstellung
Bitte sei fair! Wir alle, und auch die IL-Organisation, wachsen mit unseren Aufgaben. Die parteiähnliche IL hat, das müssen sogar wir eingestehen, so einen Fehler wie 2007 nicht wiederholt.
Man kann zurecht Kritik an der IL äußern, aber ein SPIEGEL-Artikel von 2007 würdigt nicht, was die IL seitdem alles getan hat. Z.B.: Blockupy 2015 in Frankfurt. Das war viel geiler als Rostock und vor allem die IL hat gut gesprochen. Daran erinneren wir uns beispielsweise. Wir freuen uns auf Hamburg. Mit allen, die kommen werden. Mit wirklich allen.
100 Jahre
100 Jahre Oktoberrevolution stehen für die Hoffnung auf eine Welt jenseits von autoritärem Kapitalismus.
Aber, dass die deutsche Oberste Heeresleitung nicht nur die Fahrt Lenins sondern auch die Oktoberrevolution gegen das republikanisch-revolutionäre Russland mit Millionen finanziert hat, wisst ihr schon?