"How do you spell murder? SFPD!" - Demo gegen Polizeigewalt in San Francisco, US-Kalifornien

Justice and Honor for Lúis Góngora Pat!

Am Jahrestag der Ermordung von Luis Góngora Pat am 7. April demonstrierten zeitweise um die 150 Menschen in San Francisco zu seinem Gedenken, jedoch auch um eine konsequente Aufklärung und die juristische Verfolgung der Verantwortlichen vom San Francisco Police Department (SFPD) zu fordern. Zahlreiche Parolen wurden gerufen, darunter etwa: „How do you spell murder? SFPD!“ oder „No justice! No peace! No racist police!“, aber auch die spanische Version dieses Slogans: „Sin justicia, no hay paz!“

 

In vielen Redebeiträgen dieses Tages zeigte sich, was in vielen Bereichen San Franciscos Alltag ist. Intersektionalität ist hier kein akademischer Begriff, sondern Alltag in der Beschreibung der Lebensumstände vieler Menschen. (1) Intersektionalität fasst das Ineinandergreifen verschiedener Mechanismen in einem Schicksal. Luis Góngora Pat war ein sogenannter „illegaler Immigrant“, eine undocumented person. Er hatte somit nur zu bestimmten Berufen Zugriff – zu solchen, die ohne Papiere zu haben zu verrichten möglich ist. Als er aus seiner Wohnung im Mission District San Franciscos geräumt wurde beeinflusste der Mechanismus der Gentrifizierung Luis' Leben unmittelbar, die Aufwertung und damit einhergende Verdrängung der langjährigen Bevölkerung eines Stadtteils. Als nun Obdachloser wurde Luis schließlich am 7. April 2016 Opfer, der in den USA durchaus üblichen Anwendung von Schusswaffen durch Polizeibeamte. Die Verkettung dieser Umstände, ein illegaler Mexikaner, der in den USA nur schlecht bezahlte Jobs verrichten kann, landet auf der Straße, da er sich die steigenden Mieten in San Francisco nicht mehr leisten kann und wird dort Opfer einer völlig unverhältnismäßigen Polizeimaßnahme im Laufe derer er von Gummigeschossen sowie von scharfer Monition in Kopf, Brust und Rücken getroffen wird, zeigt beispielhaft wie Menschen intersektional Opfer verschiedener Mechanismen werden können.(2)

 

Die Demoroute verlief durch das Mission-Viertel, über die Market Street, bis in das Zentrum San Franciscos vor die City Hall, wo zum Abschluss eine öffentliche Pressekonferenz abgehalten wurde auf der auch Vertreter*innen aus dem Stadtrat, der Anwalt der Angehörigen Luis Góngora Pats' sowie Freund*innen zu Wort kamen.

 

  1. „In life and death, Gongora Pat teetered on the intersection of San Francisco’s most pressing social injustices – police violence, the criminalization of the homeless and a housing crisis that has uprooted many lives, including that of Gongora Pat.“ (https://missionlocal.org/2017/04/protesters-call-for-justice-on-anniversary-of-homeless-residents-shooting/).

  2. “There’s such intersectionality [with this case], it’s incredible,” said Tommi Avicolli Mecca, an advocate with the Housing Rights Committee. “We have a person who gets evicted and can’t afford to stay in this city and to rent, and ends up homeless and then gets killed by a police officer. It shows that the whole system is against us.” (https://missionlocal.org/2017/04/protesters-call-for-justice-on-anniversary-of-homeless-residents-shooting/).

 

Artikel dazu:

 

Protestors mark anniversary of Luis Gongora's death by SFPD, http://www.ktvu.com/news/247313087-story.

 

Protesters call for justice on anniversary of homeless resident’s shooting, https://missionlocal.org/2017/04/protesters-call-for-justice-on-anniversary-of-homeless-residents-shooting/.

 

Fotos:

 

https://usfoerster.tumblr.com/post/159317037332/protest-march-in-remembr....

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Hier der Link zum Blog der Aktiven, Angehörigen, Freund*innen: https://justice4luis.org/. Sind auch auf Facebook zu finden...