Fabrikool ist und bleibt ein Freiraum

Fabrikool Bern

Die Fabrikstrasse 16 ist seit Sonntag, dem 19. Februar, besetzt. Bereits am ersten Tag wurden die Türen geöffnet, Ideen wurden gesammelt und der Vorplatz rege belebt. Der Zustand des Gebäudes wurde als Vorwand genutzt, um dem Kollektiv ein Ultimatum bis Donnerstag Mittag zu stellen. Statt das Haus zu räumen, improvisierten wir einen Pizzaofen für den Mittagstisch. Viele Menschen kamen zum gemütlichen Nachmittag, um zu essen, etwas vorbeizubringen, zu diskutieren, mit anzupacken und ihre Unterstützung zu zeigen.


Am Freitag blieb die erwartete Räumung aus, das AGG (Amt für Grundstück und Gebäude) nahm erneut Kontakt mit uns auf. Der Kanton war nun einverstanden mit unserem Vorhaben, die nötigen Massnahmen anzugehen, um das Erdgeschoss sicher nutzbar zu machen. Bei einer Verhandlung bezüglich Gebäudesicherheit wollten die Vertreter der AGG auch über ein Nutzungskonzept diskutieren. Der Kanton versucht anscheinend, seine Verhandlungsposition auszunutzen, um beim gesamten Projekt Fabrikool Überblick und Kontrolle zu erhalten.

 

Das werden wir nicht zulassen!

 

Wir haben besetzt, um einen Freiraum zu schaffen und ihn mit interessierten Menschen zusammen zu gestalten und beleben. Die positiven Reaktionen und die Unterstützung von Freund*innen, Nachbar*innen und Passant*innen haben uns Mut und Kraft gegeben, das Projekt Fabrikool so weiterzuführen, wie es angefangen hat: wild, selbstbestimmt und frei von Hierarchien, Konsumzwang und unnötiger Bürokratie.

 

Dies ist ein Freiraumprojekt.

 

Wir solidarisieren uns mit den anderen Besetzungen und allen, die sich für Freiräume und ein selbstbestimmtes Leben einsetzen.

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Das sagt ihr auch nur solang bis euch die Bude überm Kopf zamkracht oder sich jemand n Elektroschock an ner offenen Leitung holt. Im Ernst, manche Regeln haben durchaus Sinn, schon im Interesse Eurer eigenen Sicherheit und der eurer Gäste/Besucher!

Mein Tipp, lasst euch von den Behörden helfen was es die Bausicherheit angeht, das gibt auch Euch einen besseren Verhandlungsspielraum (ihr könnt euch als Instandbesetzer beweisen im Vergleich zum Vorbesitzer). Für einen Strom-, Wasser- oder Gasanschluss ist nachgewiesene Bausicherheit Grundvoraussetzung!

Und denkt dran, als BesetzerInnen tragt Ihr die Verantwortung was in Eurem Haus passiert - ihr könnt wie so manch gescheitertes Projekt vor euch den ganzen Tag Vokü und Kiffen machen und am Ende is die Bude unbewohnbar / nach ner Zeit ziehen alle aus weil keiner Bock aufn Haus ohne Wasser, Strom und Heizung hat, oder Ihr machts was Vorzeigbares draus.

...Das genau Nutzungskonzept muss man nicht wissen, um die Sicherheit eines Gebäudes zu garantieren. Es reichen einige Eckdaten wie Bodenlast und Anschlußwert aller Elektrogeräte. Und solche Sachen wie wo die Steckdosen sind.

Gerade bei besetzten Häusern ist eine Nutzung als Veranstaltungsraum, Küfa/Vokü oder Werkstätte üblich. Und da kommen dann so Sachen wie Brandschutz oder maximale Personenzahl ins Spiel - von den Bildern her scheint das ein Fachwerkhaus zu sein. Wenns da mal bei voller Bude brennt, dann gute Nacht...

Wie gesagt, die meisten Regeln im Baurecht haben ihren Sinn, das jetzt als "unnötige Bürokratie" abzutun spricht nicht gerade für ein hohes Verantwortungsbewusstsein.

Super Sache.

Nehmt Euch die Häuser,die Ihr wollt !

Besetzt bleibt besetzt !!!

Hallo,

gibt es seit dem März ev Neuigkeiten zu Fabrikool, das ihr gerne dem Länggassblatt berichten würdet? Die nächste Ausgabe erscheint am 1. September, Redaktionsschluss wäre am 14. August. Falls ihr Interesse habt, bitte gerne an die Redaktionsadresse schreiben: redaktion@laenggassblatt.ch 

Herzliche Grüsse, Regine