Kein Hörspiel für Mädchen. Drei Ausrufezeichen

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Die heute 30- bis 40-jährigen Frauen und Männer sind mit den „Drei Fragezeichen” aufgewachsen. Gemeinsam oder beim Zu-Bett-Gehen hat man die Cassetten von Justus, Peter und Bob gehört: Die flüsternde Mumie oder der seltsame Wecker. Inzwischen gibt es auch eine Kopie der ???-Serie. Zielgruppe sind Mädchen.


Ein rosa Cover hat die siebte und derzeit aktuellste CD-Ausgabe der „Drei Ausrufezeichen” unter dem Titel „Skaterfieber”. Und kommerz-rosa ist auch der Inhalt: Die drei Detektivinnen sind als Mädchen überzeichnet, reden von Schminke, Klamotten, Pferden und besuchen Aerobic-Stunden. Ihren Blick werfen sie auf ältere Jungs und verbringen vor einem Date auch mal zwei Stunden im Bad, um von einem Typen das Lob „du siehst gut aus” zu erhalten.

Justus, Bob und Peter waren kluge reflektierte Jungs, jeder ein Experte auf seinem Gebiet. Die !!! sind aber keine drei taffen, junge Frauen. Nein, sie kommen als einfältige Schrapnellen rüber. Und ohne Männer kommen Franzi, Marie und Kim auch nicht aus: Männer sind die zu entlarvenden Verbrecher, der große Bruder von einer der dreien fährt sie in seinem Auto und würde im Notfall auch mal zur Befreiung der drei eingreifen, und auch der (männliche) Kommisar kommt zur Hilfe.

Die Geschichten der drei Ausrufezeichen bleiben also in herkömmlichen Geschlechterrollen hängen, nur die Protagonistinnen sind weiblich und zwar so, dass sie unter emanzipatorischen Gesichtspunkten keine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche haben. Die von Frauen geschriebenen Bücher vermitteln traditionelle, heteronormierte Frauenrollen und identitäre Scheiße. Zudem spielt die Serie im imperialistischen Deutschland und nicht, wie die Drei Fragezeichen, in den imperialistischen USA. Das alles sollte man seinen eigenen Kindern nicht antun.

Die Storys sind nicht rätselhaft und regen auch nicht zum mitraten an, was ein zentraler Moment der Drei-Fragezeichen-Bücher war (wir erinnern uns beispielsweise an den Superpapagei), sondern sind simpel, profillos, gradlinig und dumm. ???-Autor Robert Arthur und sein Freund Alfred Hitchcock würden sich im Grab umdrehen.

Auch das technische Equipment der drei Mädchen ist etwas überkandidelt: Sie nehmen DNA-Proben und nutzen Aufnahmegeräte mit Richtmikrophonen. Sie verwenden Gegenstände und Hilfsmittel, die bei den ??? in den aktuellen der bisher erschienen 139 Folgen inzwischen leider auch Einzug erhalten haben. Mit Richtmikrophon und DNA-Proben sind die drei Mädels technisch auf einem Stand mit dem BKA. Dafür mangelt es - ebenfalls wie beim BKA - an anderer, intellektueller Recherchetätigkeit und richtigen Analysen. In der Geschichte „Skaterfieber” kommen die Mädchen noch nicht einmal auf die Idee in ein Zeitungsarchiv zu gehen, als die Erscheinung eines Zeitungsartikels angezweifelt wurde. Justus Jonas hätte heute sofort im Internet recherchiert.

Das Sony-Music-eigene „Europa”-Hörspiellabel, das neben den ??? seit 2009 nun auch die !!!-CDs herstellen lässt und vertreibt, investiert in die neue Mädchenserie nicht viel Kosten und Mühe. Regie führen auch bei dieser „Europa”-Serie Männer. Die engagierten Sprecherinnen sind nur von der zweiten bzw. dritten Garde und unterscheiden sich gar nicht voneinander. Auf eine Erzählerin wird ganz verzichtet, was die Dialoge künstlich erscheinen lässt. Phänomene wie die, dass man in einem synchronisierten Film plötzlich Bob Andrews (Andreas Fröhlich) sprechen hört, wird es also nicht geben.

Die Serie sollte in der bisherigen Form umgehend eingestellt und von Feministen und Feministinnen übernommen werden.

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danke daß auch mal so ein artikel hier gepostet wird.

auch wenn er sich auf "kosmos" bezieht. die ohnehin von linken gemieden werden sollten da sie fast nur biologistische  und technokratische denkweisen verbreiten.