Seit heute ist der Onlineshop haftsache.de online. Damit wird der Markt an Produkten aus der Knastproduktion für Konsumentinnen geöffnet und bleibt nicht nur der Automobil- und Rüstungsindustie vorbehalten. Bayern hat eines der repressivsten Strafvollzusgesetze des Bundes und wurde erst kürzlich vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechtsverletzungen geahndet, weil es Suchtkranken die Methadonbehandlung verweigert. (faz.net/aktuell/menschenrechtsverstoss-in-gefaengnis-in-bayern-14415541.html)
Die JVA Aichach
fällt nicht nur durch elegante Taschen im neuen Onlineshop
haftsache.de auf, sondern auch durch rassistisch motivierte
Übergriffe von Schließerinnen.
(haftsache.de/search?sSearch=aichach)
In der
JVA Würzburg kam es am 11. Juli 2016 zu einem, von der Knastleitung
zerschlagenen, Hungerstreik. Thema waren Menschenrechtsverletzungen
und der, selbst für Bayern, extrem häufige Gebrauch von
Isolationshaft.
(ggbo.de/bayrische-staatsregierung-auf-konfrontationskurs/)
Nun sollen von hier aus Haushaltsartikel an die Verbraucherin
gebracht werden. (haftsache.de/search?sSearch=würzburg)
Die zwei
Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs. Zudem bleibt, grade im
bayrischen Strafvollzug, vieles verborgen.
Dass wir
bundesweit die „Arbeit Hinter Gittern für 1,50 Euro die Stunde“
erdulden müssen sollte genug sein. Dass diese nun ausgerechnet aus
Bayern den Weg auf den Markt finden soll, darf nicht widerspruchslos
hingenommen werden.
(dradiowissen.de/beitrag/knastshops-arbeit-hinter-gittern)
Wir
rufen dazu auf, sich kritisch mit dem Shop auf shopware-Basis
auseinander zu setzen. Ebenso mit der Nürnberger Firma „Neuland
Communication GmbH“, die diesen realisiert hat und letztendlich
betreibt.
Da die „Neuland Communication GmbH“ im Falle
eines Widerrufs die Rücksendekosten übernimmt
(haftsache.de/widerrufsbelehrung), plädieren wir für
die intensive Nutzung des Shops. Ebenso sollte sich die social Media
Anbindung, bei entsprechendem Kommentarverhalten, als nützlich
erweisen. (facebook.com/haftsache/)
Wir wollen
keine Produkte aus Zwangsarbeit!
Und keine Rentenansprüche
Nicht zu vergessen, daß die Gefangenen für ihre Arbeit nicht mal Rentenansprüche erwerben. Das Gelaber von Resozialisierung ist besonders in diesem Punkt bekotzenswerte Heuchelei.