Antifa ruft zu Gewalt gegen Polizei auf - Weimarer Linke distanzieren sich

Der Graffito-Tags in der Nordwestvorstadt. Er wurde inzwischen übermalt. Foto: Leserfoto
Erstveröffentlicht: 
27.01.2017

Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt wegen des Aufrufs zu Gewalt und Sachbeschädigung. Anlass ist ein Graffiti-Tag in der Otto-Braun-Straße.

 

Weimar. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt wegen des Aufrufs zu Gewalt und Sachbeschädigung. Anlass ist ein Graffiti-Tag in der Otto-Braun-Straße, mit dem gestern zu Gewalt gegen die Polizei allgemein und persönlich gegen Weimars Polizeichef aufgerufen wurde.

 

Die Schriftzüge verweisen dabei auf eine Demonstration, zu der die "Antifa Koordination Weimar" (akweimar) derzeit im Internet aufruft. Sie soll unter dem Titel "Organize!" am Freitag vor den Weimarer Protesten gegen einen für Sonnabend, 11. Februar, angemeldeten Neonazi-Marsch stattfinden.

 

Mit dieser Kundgebung sucht Weimars Antifa gezielt eine separate Bühne. Sie ist unzufrieden mit dem Verlauf der Proteste in den vergangenen Jahren, weil keine Blockaden von Neonazi-Demos gelungen seien und die Polizei gegen solche Versuche auch konsequent vorging.

 

"In diesem Jahr wollen wir unserer Kritik eine Plattformen geben, mit der wir mehr Menschen erreichen wollen", heißt es in dem Aufruf und: "Wir wollen brechen mit dem Kult vom ,bunten Weimar‘, wollen Probleme am ,nur gegen Nazis‘ sein benennen und unseren eigenen Standpunkt offensiv darlegen", heißt es dazu im Netz.

 

Die Linke Apolda/Weimar hat sich von dem Graffiti-Tag gestern mit einer Erklärung distanziert. Im Namen des Vorstandes erklärte Frank Lange, die Linke sehe die "von einem antifaschistischen Bündnis organisierte Demonstration . . . sehr zwiespältig". Schon die Werbung für diese Demonstration auf Gebäudefassaden sei fragwürdige und nicht zielführende Eigenwerbung. Zudem werde "auch dafür geworben Polizisten anzugreifen und konkret zu Angriffen auf den Weimarer Polizei-Chef aufgefordert. Wörtlich: "Sollten keine Vertreter der Weimarer Antifa Autor dieses Aufrufes sein, sind sie dringend aufgefordert, sich davon zu distanzieren. Für den Fall, dass Menschen, die sich selbst als Antifaschisten bezeichnen diese Aufrufe verfasst haben, sollten sie sich selbst prüfen. – Nichts an Aufrufen zu Gewalt gegen Menschen ist antifaschistisch!"

 

Die Linke begrüßte derweil die Gegenaktionen des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus. Sie werde sich daran beteiligen und diese auch mit vorbereiten.

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die PM der akweimar ist hier zu finden