Aufruf zur Solidarität - Die anarchistischen Kamerad*innen, die beschuldigt werden im November 2014 an der Entgeignung einer Bankfiliale in Aachen teilgenommen zu haben, sind weiterhin inhaftiert. Der Prozess-Beginn zu dem zahlreiche Unterstützer*innen gekommen waren, war am Montag, 23. Januar 2017. Hier wurde lediglich die Anklageschrift verlesen und Formalien abgeklärt. Ausserdem wurde über fehlende Ordner gesprochen, die der Verteidigung nicht ausgehändigt worden waren und die nächsten Termine aktualisiert.
Der für Donnerstag, 26. Februar
angesetzte Verhandlungstag entfällt, somit geht es zwei Wochen später,
am Donnerstag, 09. Februar weiter, Beginn ist dann um 9.00 Uhr
Die niederländische
Kameradin wurde derweil im Dezember 2016 vor Gericht von den Vorwürfen
(vorerst) freigesprochen und befindet sich derzeit auf freiem Fuß.
Jedoch hat die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel gegen das Urteil
eingelegt, sodass dieses nun von einem höheren Gericht überprüft werden
muss. Wenn dieses Gericht Verfahrensfehler "findet", wird der gesamte
Prozess neu aufgerollt, wenn es dazu nicht kommt wird die Akte endgültig
geschlossen.
Wir
wollen den eingesperrten Kamerad*innen Stärke und Mut senden, auf dass
sie unsere Solidarität durch die Betonmauern und Eisenstäbe fühlen.
Es
ist für uns nicht von Belang, ob die Beschuldigten "schuldig" im Sinne
der Anklage oder nicht sind. Wir zeigen uns solidarisch mit unseren
Mitstreiter*innen, denn es ist offensichtlich, dass die
Staatsanwaltschaft Aachen hier als Handlanger*in dieses ekelhaften und
von Profitgier triefenden Systems agiert, um Menschen und antiautoritäre
Bewegungen zu kriminalisieren und anzugreifen.
Wer den
Kapitalismus mit all seinen Ausgrenzungsmechanismen, mit all seinen
Widerwärtigkeiten und all seiner Brutalität im Ganzen angreifen will,
muss kämpfen. Wer für eine solidarische Gesellschaft kämpft, hat unsere
uneingeschränkte Solidarität! Und wer nicht kämpft, hat bereits
verloren.
Am Montag wird also in Aachen ein weiterer Schau-Prozess
beginnen, der einzig und allein zum Ziel hat unsere Freund*innen für
lange Zeit in den Knast zu stecken, den Widerstand zu brechen und
Menschen die nach Freiheit und Selbstbestimmheit streben eben dafür zu
sanktionieren. Lasst uns nicht damit abfinden, dass die Herrschenden
jene Widerständige einsperren, die ihre Kraft in die Hoffnung auf ein
besseres Leben für alle stecken. Die daran glauben, dass eine andere
Gesellschaft möglich ist und dafür kämpfen. Die uns Hoffnung geben, in
diesen düsteren Zeiten voller Hass und Profitgier.
Wir werden uns
nicht damit abfinden. Wir rufen alle dazu auf, diesen weiteren
Schau-Prozess zum Anlass zu nehmen wütend zu sein, aber nicht sprachlos,
sondern kraftvoll. Lasst uns nicht vergessen wofür es sich zu kämpfen
lohnt, nämlich für die befreite Gesellschaft. Nur die Auflehnung gegen
Autorität und die Aberkennung dessen was uns von Kindheit her gelehrt
wird, nämlich zu dienen und zu gehorchen, kann auf Dauer Freiheit
bedeuten. Und solange uns geliebte Menschen gestohlen und weggesperrt
werden, solange ist niemand frei - weder innerhalb noch ausserhalb der
Mauern die so viele von uns umgeben.
Seit der Entführung unserer
Kamerad*innen gab es bereits viele Aktionen der Solidarität in
verschiedenen Städten, grenz- und spektrenübergreifend. Was anfangs
lediglich ein kleiner Funke der Hoffenden sein mag, kann sich in
windeseile zu einem Flächenbrand der Kämpfenden entwickeln. Solange
dieses System der Ausbeutung und Gier, der Freiheit in Ketten jeder
Einzelnen und der Verzweiflung der Menschen weiterbesteht, solange
Menschliches Streben nach Individueller Gerechtigkeit hinter Gittern
zerstört werden soll werden wir uns dem entgegenstellen.
Solange die
Bullen, die Profitierenden und der Staat dazu fähig sind uns zu
schikanieren und zu bekämpfen, werden wir den Funken der Hoffnung mit
allen Mitteln aufrechterhalten.
Denn wir wissen, warum diese uns bekämpfen.
Die
Sprengung der Ketten eines jeden Individuums bedeutet das Ende der
Herrschaft von Kapital und Unterdrückung. Die brutale Verfolgung derer,
die die Ketten sprengen wollen führt uns klar vor Augen, welche Angst
die Herrschenden vor der Idee der Befreiung haben. Den Samen dieser Idee
werden wir überall dort pflanzen, wo wir ihn wachsen und gedeihen sehen
wollen.
Werdet aktiv! Schreibt es an jede Häuserwand, nehmt
euch die Straßen, greift jene an, die uns angreifen! Kommt zu den
Prozess-Terminen und zeigt euch solidarisch!
Die Gefangenen sind nicht allein.
Für die soziale Revolution, für ein Ende der Unterdrückung. Für die Freiheit.
Einige Anarchist*innen
Bleibt informiert: https://solidaritatrebel.noblogs.org/ und https://solidariteit.noblogs.org/
Die Prozess-Termine sind bislang wie folgt datiert, es wird vermutlich jedoch noch Änderungen geben:
Montag, 23. Januar
Donnerstag, 26. Januar (entfällt)
Donnerstag, 9. Februar - 9.00 Uhr
Montag, 13. Februar
Dienstag, 14. Februar
Donnerstag, 16. Februar
Donnerstag, 2. März
Montag, 6. März
Donnerstag, 9. März
Freitag, 10. März
Montag, 13. März
Montag, 20. März
Donnerstag, 23. März
Montag, 27. März
Dienstag, 28. März
Freitag, 31. März
Montag, 3. April
Freitag, 7. April
Montag, 24. April
Dienstag, 25. April
Freitag, 28. April
Freitag, 5. Mai
Freitag, 12. Mai
Donnerstag, 18. Mai
Montag, 22. Mai
Der Repression ins Gesicht spucken!
Der Repression ins Gesicht spucken
Ein Abend in Solidarität mit den wegen Banküberfällen in Aachen angeklagten Gefährt_innen.
Im Angesicht eines Repressionsapparats, der im Kontext des technokratisch-wissenschaftlichen Wahns dieser Tage immer beklemmendere Züge annimmt scheint es leicht, in Lethargie zu verfallen.
Das ist so gewollt - durch technologische Aufrüstung, immer weiter reichende Forschung z.B. im Bereich der DNA-Analyse, der Auswertung von Videos und dem Zugriff auf Daten soll der Eindruck entstehen, dass es unmöglich ist sich der Überwachung, Erfassung und Speicherung zu entziehen.
Um dieser vermeintlichen Totalität etwas entgegenzusetzen, müssen wir die Situation, in der wir kämpfen, einer ständigen Analyse unterziehen. Wir müssen uns über Wege austauschen, diesen Entwicklungen auf Ebenen des Angriffs, der Solidarität und der Selbstorganisation zu begegnen.
Uns geht es um Fragen, die Anarchist*innen im Kampf seit jeher beschäftigen, und die keineswegs an Aktualität verloren haben, Fragen bezüglich des Aktes der Enteignung, der Repression und der Solidarität.
Am Samstag, den 11. Februar 2017 um 19 Uhr laden wir in den Infoladen Aachen in der Bismarckstraße 37 ein, um Erfahrungen und Einschätzungen bezüglich dieser Fragen auszutauschen, insbesondere im Hinblick auf aktuelle Schläge der Repression gegen Gefährt_innen, denen Banküberfälle in Aachen vorgeworfen werden.
Für mehr Information zu den Verfahren und Initiativen der Solidarität schaut auf
http://solidariteit.noblogs.org
https://solidaritatrebel.noblogs.org/
https://lalime.noblogs.org/
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