Gedenken an Rassistische Morde: Oury Jalloh-Demobeobachtung 2017

Gedenken an Oury Jalloh

Am 7. Januar 2017 fand in Dessau die Demonstration in Gedenken an Oury Jalloh statt, die dieses Jahr sehr großen Zulauf hatte. Es nahmen nach Angaben der Veranstalter*Innen ca. 2000 Personen teil. Oury Jalloh verbrannte vor 12 Jahren in der Dessauer Polizeizelle 5. Anerkennung und Ermittlung der Verantwortung der staatlichen Akteur*Innen am Tod Oury Jalloh's sind bis heute ausgeblieben. 


Dieses Jahr führten die Kritischen Jurist*Innen der HU und der FU aus Berlin und die Demobeobachtung Leipzig gemeinsam die Demonstrationsbeobachtung durch. Demonstrationsbeobachtungen rühren aus der Erfahrung her, dass es bei vergleichbaren Versammlungen immer wieder zu Beschränkungen der Demonstrationsfreiheit aus Art. 8 GG und zu Übergriffen von Seiten der Polizei kommt.


Der Demozug setzte sich gegen 15.00h laut und kraftvoll in Bewegung und informierte das verschneite Dessau mit Kundgebungen vor dem Amtsgericht, dem Landgericht, dem Stadtpark, dem Rathaus und dem Polizeirevier, in dem Oury Jalloh verbrannte, über ihr Anliegen: Oury Jalloh, das war Mord!  

Die Zugspitze der Demo wurde von 30-40 Polizist*Innen begleitet, von denen einige Einschränkungen der Demonstrationsfreiheit ausgingen. Mit dem vereinzelten unnötigen Einsatz von Handkameras wurde in Grundrechte der Versammlungsteilnehmer*Innen eingegriffen.  Auch die vereinzelt angefertigten Übersichtsaufnahmen waren überflüssig, da die Demonstration zu jeder Zeit übersichtlich war.

Ebenso schränkte die Platzierung der Polizist*innen an Demospitze, zT mit nur wenigen Metern Abstand, die Sichtbarkeit der Fronttranspis erheblich ein und suggerierte eine Gefährlichkeit der friedlichen Demonstrierenden.

Kristina Tiek, Pressesprecher*In der Beobachtungsgruppe bemerkte abschließend: "Diese kraftvolle Demo hat im eisigen Dessau ein unverzichtbares und starkes Zeichen gegen institutionellen Rassismus und rassistische Gewalt gesetzt. Umso wichtiger ist es, dass in Zukunft Maßnahmen wie das überflüssige Filmen und die aufdringliche Polizeipräsenz an der Demospitze unterbleiben. Dies kann die Öffentlichkeitswirksamkeit des wichtigen Anliegens beeinträchtigen."

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Ihr macht eine (leider) notwendige Arbeit, danke dafür. Wenn auf der Demo nur 200 Leute gewesen wären, dann hättet ihr auch ne Menge zu tun bekommen. 2000 Leute auf ner Demo, und die Eingriffe der Bullen reduzieren sich auf ein Minimum und die Anwälte und Juristen sind "überflüssig" (nicht negativ oder abwertent gemeint, sondern im besten kommunistischem Sinne ;-) )

Kraftvolle und entschlossene Demo, es war richtig gut.

Paar Meter gehen, lange in der Kälte stehen und zu keinem Publikum in doofer Stadt reden, wieder paar Meter laufen ....

 

Immer so weiter. Das war eine Schnarchveranstaltung mit doofer Orga.

 

Nächstes Jahr ohne uns da das dann wieder genauso ablaufen wird und wir den Fall Oury eh schon kennen.

 

Die Stadt zerlegen hätte mehr Sinn gemacht als Reden ohne Publikum in blöder Stadt zu halten. 

Warst anscheinend das erste Mal in Dessau...ein bisschen frieren und schon ist alles doof? Auf dich können wir verzichten, denk ich mal. ;)

auf hoffentlich nimmer wiedersehen. Kritik sieht anders aus du Depp

Oury Jalloh das war Mord! - Gedenken am 12. Todestag in Dessau-Roßlau

https://vimeo.com/198743066