G20 in HH: Die Logistik des Kapitals lahmlegen

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Linksradikale Gruppen rufen dazu auf, den G20-Gipfel und die internationale Mobilisierung dagegen zu nutzen, um dort anzusetzen, wo es einer Welt, in der Waren frei über die Weltmeere schippern, während zugleich tausendfach Migrant_innen ertrinken, wirklich wehtun kann. Die Chance, die in Hamburg vor uns liegt, ist, gemeinsam mit unseren Freund*innen aus ganz Europe und beyond, die G20-Bühne zu nutzen, um mit der Logistik einen Angriffspunkt aufzuzeigen, der über politische Symbolik und das übliche Gipfelritual hinausgeht.

 

 

Es geht dabei darum, einen Ausweg zu finden, dem Kapitalismus Leben abzutrotzen und sich dem Drift in die völkische wie religiöse Barbarei zu verweigern. Ohne schon zu viel zu verraten: Dieser Weg beginnt nicht mit Appellen an den Staat, sondern mit der grenzübergreifenden Unterbrechung der Logistik des Kapitals selbst. Denn das ist die einzige Sprache, die es versteht.

 

Don’t fight the players, fight the game: Zum G20 die Logistik des Kapitals lahmlegen!

 

Hamburg ist ja immer eine Reise wert. Im Juli 2017 gilt das gleich doppelt. Zum einen findet dort als Höhepunkt und Abschluss der deutschen G20-Präsdentschaft der G20-Gipfel statt. Mit Medienrummel, Polizeiparade und allem Drum und Dran. Zum anderen ist Hamburg mit seinem Hafen auch eine wichtige Drehscheibe der deutsche Exportwirtschaft und des globalen Warenverkehrs – und damit die passende Bühne, um Staat und Kapital einen Strich durch die Rechnung zu machen. Denn ein besseres Leben für alle ist von beiden ganz sicher nicht zu erwarten. Wir rufen dazu auf, den G20-Gipfel und die internationale Mobilisierung dagegen zu nutzen, um dort anzusetzen, wo es einer Welt, in der Waren frei über die Weltmeere schippern, während zugleich tausendfach Migrant_innen ertrinken, wirklich wehtun kann.

 

Bereits jetzt ist klar: Es wird mit den Staats- und Regierungschef*innen der 19 größten Industrienationen und Europa eine Show der Superlative – und von den hochtrabenden Versprechen einer „gerechten Gestaltung der Globalisierung“ wird jedes einzelne gebrochen werden. Mal wieder. Denn der G20-Gipfel ist ein zentraler Ausdruck des politischen Dilemmas des Kapitalismus: Seine Widersprüche werden von der Politik und ihrem Personal nicht wie behauptet gelöst, sondern bloß verwaltet. Das G20-Treffen ist eher kein kollektiver Akteur, sondern ein Spielfeld der Staatenkonkurrenz zwischen den westlichen Nato-Staaten und Russland, zwischen der südeuropäischen Peripherie, die im Rahmen der EU-Mitgliedschaft im G20 auch ein bisschen mitspielen darf, und einem Deutschland, das auch über die Ebene der G20 versucht, die eigene wirtschaftliche und politische Dominanz auszubauen. Und auch die anderen Teilnehmerstaaten sind selbstverständlicher Teil dieser schlechten Gesellschaft: die Türkei, die gerade den Übergang zur offenen Diktatur vollzieht, tausende Menschen mit Repression bedroht oder einkerkert und Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt, Brasilien mit seiner neuen ultraneoliberalen und technokratischen Regierung, das Schreckgespenst Trump, das in seinem Wahn selbst noch die neoliberalen Eliten das Fürchten lehrt etc.

Doch je weniger die Politik und ihr Personal den Menschen in Bezug auf die Lösung der großen Krisen unserer Zeit anzubieten hat, sondern im Gegenteil die Barbarisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse weltweit vorantreibt, desto geschäftiger wird politische Handlungsfähigkeit simuliert. Der G20 ist daher – nicht zuletzt auch vor der Bundestagswahl 2017 – vor allem ein Repräsentationsevent, das Legitimation durch Spektakel erzeugen soll. Der massive Versuch einer Einbindung von NGOs und Initiativen im Rahmen des Civic-Prozesses ist Ausdruck davon. Ebenso der Plan, das Gipfel-Programm in der Innenstadt durchzuziehen, um Nähe zu Bürger*innen, Dialog und Interesse an zivilgesellschaftlichen Forderungen zu simulieren. Die Wahl Hamburgs ist kein Zufall, sondern der ideologische Versuch, um den G20-Gipfel mit neuer Legitimität zu versehen. Damit alles so bleibt, wie es ist.

 

Zugleich eskalieren die zahlreichen, systemisch bedingten Krisen des globalen Kapitalismus munter weiter: Der technologische Fortschritt macht – unter Bedingungen kapitalistischer Produktions- und Eigentumsverhältnisse – nicht die Armut, sondern die Menschen überflüssig. Die Politik verwaltet diesen Krisenprozess, diszipliniert die Über-flüssigen und stellt sich gleichzeitig als Teil einer Lösung dar, die sie aus strukturellen Gründen gar nicht sein kann. Das führt zu Frustration, die sich immer öfter in Rechtsruck, nationalen Abschottungsphantasien, vor denen selbst die Linke nicht gefeit ist, und einer wachsenden reaktionären Opposition zur Globalisierung ausdrückt – was wiederum die Krisenfolgen nur veschärft und emanzipatorische Auswege aus der Krise verstellt. Denn politische Handlungsfähigkeit können die Rechten im globalen Kapitalismus nur im negativen Sinne beweisen – indem sie noch mehr Menschen von fundamentalen Rechten und gesellschaftlichem Reichtum ausschließen, als es der hochtechnisierte Kapitalismus schon aus seiner ökonomischen Dynamik heraus tut.

 

Die breiten zivilgesellschaftlichen Proteste gegen den Gipfel, die bereits jetzt in ganz Europa geplant werden, stellen die Legitimität der herrschenden Politik zu Recht in Frage. Dafür gebührt ihnen Respekt. Doch in den Appellen für eine „echte Problemlösung, Demokratie und Gerechtigkeit“ verkennen die zivilgesellschaftlichen Proteste oftmals den systemischen Charakter und die strukturellen Grenzen von Politik im globalen Kapitalismus. Damit laufen sie Gefahr, die Illusion einer politischen Handlungsfähigkeit der Nationalstaaten erneut von Links zu befeuern. Auf kurz oder lang gibt es keine emanzipatorische Perspektive innerhalb der Ordnung von Kapital und Nationalstaat. Erst im Moment ihrer Überwindung öffnet sich eine gesellschaftliche Perspektive, die nicht Organisation des Mangels, sondern solidarische Verfügung über den gesellschaftlichen Reichtum ist.

 

Dagegen ist festzuhalten: Die Selbstorganisierung der Gesellschaft durch die Menschen ist mit der bestehenden Ordnung nicht zu haben. Das geht nur, wenn die Schranken der Nationalstaaten, die Zwänge des kapitalistischen Weltmarkts, des Privateigentums an Produktionsmitteln und das Regime der Reproduktion überwunden werden.

 

Auch wenn der Plan waghalsig erscheint, die technischen Voraussetzungen dafür sind heute so gut wie nie. Anstatt also weiter auf ein paar mehr Krümel für die zahllosen Überflüssigen des Hightech-Kapitalismus zu hoffen, geht es vielmehr um eine Perspektive jenseits der Bäckerei. Und die werden wir nur erreichen, wenn wir beginnen, sie heute zu entwickeln und grenzübergreifend aufzubauen. Gegen eine Ordnung, in der Krise Normalität und Normalität Krise bedeutet.

 

Die Chance, die in Hamburg vor uns liegt, ist daher, gemeinsam mit unseren Freund*innen aus ganz Europe und beyond, die G20-Bühne zu nutzen, um mit der Logistik einen Angriffspunkt aufzuzeigen, der über politische Symbolik hinausgeht. Es geht dabei darum, einen Ausweg zu finden, dem Kapitalismus Leben abzutrotzen und sich dem Drift in die völkische wie religiöse Barbarei zu verweigern. Ohne schon zu viel zu verraten: Dieser Weg beginnt nicht mit Appellen an den Staat, sondern mit der grenzübergreifenden Unterbrechung der Logistik des Kapitals selbst. Denn das ist die einzige Sprache, die es versteht. Für etwas Besseres als die Gegenwart.

 

… ums Ganze!
feat. grow
November 2016


https://umsganze.org/die-logistik-des-kapitals-lahmlegen/

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Zwei aktuelle Beispiele aus BRD und UK zeigen die fortschreitende Totalüberwachung:

 

Der Bundesnachrichtendienst will 150 Millionen Euro ausgeben, um die Verschlüsselung von Instant-Messengern zu knacken. Das geht aus geheimen Haushaltsunterlagen hervor, die wir veröffentlichen. Der Geheimdienst will auch offensive IT-Operationen durchführen – also Rechner hacken.

 

Großbritannien verschärft seine Überwachung massiv: Die Provider des Landes werden bald die Online-Aktivität aller Bürger aufzeichnen. Kritiker warnen vor Diktaturmethoden.

 

Hinter den Strukturen der totalen Kontrolle stehen keine abstrakten Diskurse, sondern konkrete Personen. Die Strukturen und das "Spiel" wird erst aufhören wenn die Personen davon ablassen. Dieses wird freiwillig nicht passieren.  Daher müssen konkrete Personen konfrontiert werden.

This is not a game. This is upcoming facism made by certain people.

Dabei geht es nicht um eine Revolution - es geht darum, die wichtigen und richtigen Veränderungen real zu tun. Was dieses ist, was Sie tun werden, um das gute Zusammenspiel einen Schritt weiter zu entwickeln, können wir nur im Zusammenspiel entwickeln.

Wir gehen davon aus, dass Sie am besten wissen, was Die brauchen. Wenn Sie mit dem Fokus kommen, an diesem Tag dafür zu sorgen, dass Sie bekommen, was Sie brauchen, dann tun wir unser Bestes, einen Tag zu schaffen, der ein Vorgeschmack ist darauf, wie die Zusammenarbeit aussehen könnte.

Ernst gemeinte Frage: Wie genau greift man jetzt die Logistik an?

 

Ich verstehe den Aufruf so, dass man Warenwege sabotieren muss: also Stromkabel oder Eisenbahnlinien durch Anschläge oder Blockaden zu unterbrechen. Dadurch kann die kapitalistische Gesellschaft zum erliegen gebracht werden.

 

Als Anregung an den Autor/die Autorin: Indymedia speichert keine IP-Adressen und mit Tor ist es möglich, bestmöglichst anonym hier Texte hochzuladen. Also warum macht man sich die Mühe, etwas so verschwurbelt zu umschreiben, wenn man es auch einfach auf den Punkt bringen könnte?

heisst euer "dont fight te players - fight the game" so viel wie: "dont fight fascists - fight fascism" oder "dont fight racists - fight racism" oder "dont fight capitalists - fight capitalism" ??? was soll das überhaupt heissen? habt ihr zu viel Antilopen-gang gehört?

weil niemensch außerhalb des kapitalismus steht. willst du dich selber bekämpfen du schlaukopf?

ahhh! da muss jemensch auch erstmal drauf kommen. Danke für die Erklärung!

ist ja, dass gerade sich besonders volksnah gebende genoss_innen gerne die chefs der großen banken und industrikonzerne an der nächsten laterne hängen sehen würden. nur ändert sich dadurch: nichts. deshalb: ideologie und logisitik bekämpfen.

Der Kapitalismus ist das Problem also die Idiologie und diese muss mit Marxistischer Kritik als das Problem Bennant werden. Personen sind ersetzbar und deshalb nicht kritisierbar weil diese als humankapital jederzeit ersertzt werden können. Wichtig ist dabei die Probleme der Abhängig beschäftigten ernst zunehmen und diese dabei mit einzubeziehen. Aktionen gegen den G20 Gipfel sollten immer auch unter dem Gesichtspunkt der Finanzkriese gesehen werden Beispiel die derivate Blase der Deutschen Bank beleuft sich derzeit auf 60 Billionen US Dollar ein vielfaches des Bundeshaushaltes WEN diese Spekulationsblase platz ist alles vorbei in Europa. Die Deutsche Bank ist eine Systhem Relevante Bank. Wichtig ist es auch verständliche Verständliche Flugblätter rauszugeben die Abhängig Beschäftigte Facharbeiter nachvilziehen können. Vorallem sopllten auf das Gewerkschaftsspekzrum zugegangen werden die hoffe ich sind noch ansprechbar. Schön wäre es das ist aber warschheinlich nicht möglich wenn die Ausser Parlamentarische Linke unter einem Gemeinsamen Motto aufsteht. Beispiel Gegen Krise Krieg und Kapital für eine solidarische Klassenlose Gesellschaft. Also dann lasst uns gemeinsam das systhem angreifen.