[D] 500 gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Afghan Outcry

500 Menschen sind nach Angaben des Bündnisses "Nedaje Afghan" (Afghanischer Aufschrei/Afghan Outcry) dessen Aufruf zu einer NRW-weiten Demonstration in Düsseldorf gefolgt.

 

In Redebeiträgen wurde der Abschluss des sogenannten "Rückführungsabkommens" der Bundesregierung und der EU mit der afghanischen Regierung und die daran anschließenden Planungen von Abschiebungen von 40000 Afghan*innen allein aus Deutschland kritisiert. Afghanistan, so das Bündnis, ist keineswegs ein sicheres Herkunftsland. In einer Pressemitteilung hieß es hierzu: 

 

"Eine Rednerin des Bündnisses „Nedaje Afghan – Afghanischer Aufschrei“ klagte an, dass in Afghanisten allein im ersten Halbjahr diesen Jahres über 1.600 Zivilist_innen getötet und mehr als 3.500 verletzt wurden. Erst in den letzten Tagen habe es unter anderem in den als sicher erklärten Regionen z.B. um Mazar-i-Sharif und Kabul mehrere blutige Anschläge mit etlichen Toten gegeben. Sie forderte die Verantwortlichen in der Bundesregierung auf, diese Realität nicht weiter zu leugnen."

 

Einzig ein Vertreter der IG-Bau fiel mit seinen Auslassungen zu den vermeintlichen Machenschaften der "Damen und Herren des internationalen Finanzkapitals" negativ auf. Dieser Kreis von Personen  sei sowohl für die Verarmung der Bevölkerung hierzulande wie auch für den Krieg in Afghanistan verantwortlich. Hier zeigte sich einmal mehr, dass einige Menschen noch immer keine Form der Politik ohne Personalisierungen gefunden haben. Zudem wurde die Konfliktsituation in Afghanistan völlig unzulässig vereinfacht.

 

Die erfolgreiche Demo des Bündnisses zeigte jedoch auch, wie dringend eine breite Vernetzung in Kämpfen gegen Abschiebungen von Nöten ist. Das Bündnis wird seine Bemühungen fortsetzen und ist nicht gewillt die Abschiebungen stattfinden zu lassen.

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http://www.afghanischer-aufschrei.de/

 

Homepage des Bündnisses.

Einzig ein Vertreter der IG-Bau fiel mit seinen Auslassungen zu den vermeintlichen Machenschaften der "Damen und Herren des internationalen Finanzkapitals" negativ auf. Dieser Kreis von Personen  sei sowohl für die Verarmung der Bevölkerung hierzulande wie auch für den Krieg in Afghanistan verantwortlich. 

Und wer finanziert die ganzen Kriegs- und Zerstörungsorgien bitte sonst, wenn nicht die Top Ten der Großbanken?

Ich darf in diesem Zusammenhang z.B. nochmal an die Anfänge der griechischen Finanzkrise erinnern - man wollte dort 'ne Ladung sinnfrei georderter Boote stornieren. Kaum war das Rettungspaket geschnürt (von dem die Banken dank Wucherzinsen profitieren wie nix), wurde die Stornierung storniert.

Übrigens: Nicht alles, was Bankenkritik ist, hat antisemitischen Hintergrund - ich vermute, dass diese Vermutung der Hintergrund des zitierten Kommentars war. Können hier nichtmal mehr Banken und Kapitalismus kritisert werden ohne dass jemand die Antisemiten-Keule zieht?

Alerta, alerta, Anti-Capitalista.

Es sind nicht immer dieselben Leute, die für Verarmung hierzulande wie für Waffenexporte in die ganze Welt und die kriegerische Eskalation in Afghanistan veranwtortlich sind. Sorry, aber das verkennt die Komplexität der Verhältnisse und Zusammenhänge.

 

Aber hey, der linke Beißreflex funktioniert: Hat nicht lange gedauert bis das Wort "Keule" unter dem Artikel auftaucht. So macht linke Medien-Arbeit so richtig Spaß!