(B) Go-In bei Eigentümer der Cuvrybrache

Wohnraum statt Investorentraum

+ + + 22.11.2016 Go-In im Hotel Amano + + + Eigentümer ist auch Eigentümer der Cuvrybrache + + + lautstarker Protest gegen eine Bebauung der Cuvrybrache mit Büros + + + Berliner Mieter*innen brauchen preiswerte Wohnungen, keine Büros + + +

 

Am Dienstag, den 22.11.2016, besuchten um 17 Uhr ca. 20 Aktivist*innen das Hotel Amano in der Auguststraße in Berlin Mitte. Mittels Flyern, Sprechchören und Megafon brachten sie lautstark ihren Protest gegen die Bebauungspläne der Cuvrybrache im Berliner Wrangelkiez zum Ausdruck.

 

Der Miteigentümer des Hotels, Artur Süßkind, ist auch Eigentümer der Terra-Contor. Diesem Firmengeflecht mit mehr als 30 Einzelfirmen gehört auch die Cuvrybrache. Diese will er mit ca. 40.000 qm Bürofläche nach einem Bebauungsplan aus dem Jahre 2002 bebauen. Seine Idee die Cuvrybrache mit Luxuswohnungen zu bebauen zog er zurück, da er die, vom Senat im Gegenzug geforderten, 25 % bezahlbaren Wohnungen nicht bauen wollte.

 

„Wir sind sowohl gegen die Bebauung mit Büros wie auch mit Luxuswohnungen“, sagt Sara Walther vom Bündnis Zwangsräumung verhindern. „Im Wrangelkiez, wie auch in anderen Berliner Innenstadtbezirken, braucht es Wohnungen, die sich Hartz IV Bezieher*innen und Menschen mit niedrigem Einkommen leisten können. Denn diese sind besonders von Verdrängung bedroht.“

 

Sowohl Büroflächen wie auch Luxuswohnungen werden die Mieten und damit den Verdrängungsdruck im Wrangelkiez weiter erhöhen. Bei Neuvermietungen gehört der Wrangelkiez bereits zu den teuersten Bezirken Berlins, sowohl bei Wohnungs- wie auch bei Gewerbemieten.

 

„Ich möchte nicht mehr zusehen wie in meinem Kiez nur noch Büros, schicke Cafés und Ferienwohnungen entstehen, während meine Nachbarn verdrängt werden“, so Jakob L., Bewohner der Wrangelstraße.

 

Aber mit zunehmendem Druck steigt auch der Widerstand. Das zeigte im Sommer die breite Mobilisierung beim Kampf des Gemüseladens „Bizim Bakkal“ gegen seine Kündigung. Aber auch die Cuvrybrache hat eine jahrzehntelange Geschichte des Widerstandes. Dort wurde bereits ein Einkaufscenter und das BMW-Guggenheim-Lab verhindert, Veranstaltungen der Eigentümer gestört und eine mehrmonatige Besetzung durchgesetzt.

 

„Der Eigentümer muss wissen, der Kampf um die Cuvrybrache ist noch nicht vorbei,“ so Sara Walter weiter,“ aber es geht nicht nur um die Cuvrybrache. Billige und gute Wohnungen für Alle wird es erst geben, wenn Wohnungen keine Ware mehr sind.“

 

Bündnis Zwangsräumung Verhindern


 


 
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 BZ

 

Wir haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag den Bohrbagger auf der Cuvry-Brache mittels vier Litern Benzin in Brand gesetzt.

 

In weniger als einem Jahr versammeln sich viele Clowns, neue und alte, in Hamburg um den G20 Gipfel zu veranstalten. Es werden Bilder gemacht von lächelnden Staatschefs, es wird sich gegenseitig gelobt, doch nun endlich etwas gegen Krieg, Flucht oder Klimaerwärmung getan zu haben – gleichzeitig werden an den Zäunen einige Bewegungsmanager*innen rütteln und Widerstand simulieren – aber im Grunde, alles Teil des selben Spektakels.

 

Kein Gegen-Gipfel mit eigenen Bildern kann auf dieses Spiel die Antwort sein, kein Themen-Marathon mit Partei-Programm ähnlichen Antworten, keine inhaltliche Leere...

 

Ein Weg – keine Antwort - ist die Eskalation und Entwicklung unserer Konflikte in den Stadtteilen und Kiezen. Überall in Europa gibt es Widerständige-Orte an denen sich die Themen der Globalen Ebene in unseren Alltags-Kämpfen widerspiegeln, sich Menschen wehren und neue solidarische Orte entstehen. Wenn wir nun also an einem Konfliktreichen Ort wie der Cuvry-Brache ein Feuer gegen einen unnötigen Neubau entfachen, dann genau um diese Konflikte zu stärken und in globalen Bezug zusetzen. Gentrification, Kapital-Investment in Form von Neubauten, Gefahrengebiete und vermeintliche Bürgerbeteiligung sind überall präsent - egal ob in Barcelona bei der Räumung des Can Vies, in Exarchia die Kunst als neuer hipper Scheiß oder in der Rigaer Straße der CG-Gruppen Neubau.

 

In Hamburg und auf dem Weg dort hin, wollen wir genau über diese Fragen und Konflikte auf globaler Ebene in Austausch und Diskussion kommen. Denn so wie Gentrification nicht an einer Landesgrenze endet, sollte unser Widerstand nicht an einem Ort enden, sondern vielmehr gemeinsam mit vielen Orten und Konflikten pulsieren. Auf das wir eine Gemeinsame taktung finden und ein staccato des Angriffes entsteht...

 

 

Konflikte verbinden, Kiez-Kämpfe nach Hamburg zum

G20-Gipfel tragen – Heute lokal morgen global!

Am 7 & 8 Juli in Hamburg und darüber hinaus...

 

 

Autonome Gruppen

 

 

PS: Und eines sollte klar sein: falls weiter gebaut wird – wir kommen wieder!

Und wer weiß, vielleicht wird der Investor auch mal direkt in München angegriffen...

der kommentar ist eine kopie von hier.

Die Mitarbeiter des Hotels sahen die Aktion weniger entspannt und riefen die Polizei. Die war in dem aufgewerteten Mittebezirk innerhalb von 8 Minuten vor Ort. Einige Sekunden zu spät. Denn da waren die Aktivist*innen bereits wieder in alle Winde verweht.

 

großartig! lasst die repressionsorgane ins leere laufen! sehr schnell hin und wieder weg ist ein großartiges konzept, welches viel öfter und geplant gefahren werden sollte. also zusätzlich zu den auch leider notwendigen aktionen wo man sich mit hohem risiko den bullen aussetzt.