Am 7. und 8. Juli 2017 soll in Hamburg der G20-Gipfel stattfinden. Die Regierungschefs und –chefinnen der 19 reichsten und mächtigsten Staaten der Erde, begleitet von 6.000 Delegationsmitgliedern, umschwärmt und dauerfotografiert von erwarteten 3.000 Journalist_innen und natürlich abgeriegelt und geschützt von einer Polizei- und Geheimdienstarmee von mindestens 10.000 Einsatzkräften.
All dies soll mitten in Hamburg stattfinden: in den Messehallen, im Rathaus, in der Elbphilharmonie. Weiträumige, mehrstufige Absperrungen, Ausweiskontrollen, evakuierte Wohnungen – die hauptsächlichen Leidtragenden werden die Menschen im Karoviertel und den anderen umliegenden Stadtteilen sein, besonders jene, die wegen ihrer Herkunft, ihres Aufenthaltsstatus, ihrer prekären sozialen Situation oder aus irgendeinem anderen Grund ohnehin schon häufigen Kontrollen und Schikanen ausgesetzt sind.
Aktionskonferenz am 3./4.12.2016 in Hamburg. Bringt Eure Ideen und Fragen mit, dann werden die Bilder, die im Juli 2017 um die Welt gehen, ganz andere sein, als sich die Gipfelstrategen dies wünschen. Die Aktionskonferenz findet in der "Hochschule für Angewandte Wissenschaften", HAW statt (Alexanderstr. 1, 20099 Hamburg, 15 min Fußweg von Hamburg-HBF oder U-Lohmühlenstr.)
Die Bewohner_innen sollen weichen für eine Inszenierung der Macht, aus einer lebendigen Stadt wird eine tote Kulisse. Aufgeführt wird vor allem die Illusion, dass die politischen Eliten des globalen Kapitalismus die Dinge im Griff hätten, dass sie irgendwie in der Lage seien, den Menschen Sicherheit, Frieden, Auskommen, eine reale Zukunftsperspektive zu verschaffen. Dabei vollzieht sich vor unser aller Augen das genaue Gegenteil: Die herrschende Weltordnung ist eine täglich weiter eskalierende Welt-un-ordnung von brutaler sozialer Ungleichheit, strukturell verankertem Sexismus und Rassismus, ökologischer Verwüstung und sich ausbreitenden Kriegen. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Milliarden kämpfen ums bloße Überleben und stetig mehr Menschen sind weltweit, auch hier in Deutschland, von Prekarisierung betroffen. Zugleich wird eine kleine globale Oberschicht fortwährend reicher und reicher.
Die politischen Repräsentanten dieser Weltunordnung wollen also nach Hamburg kommen: Erdogan aus der Türkei, Putin aus Russland, Brasiliens kalter Putschist Temer, wenn wir Pech haben noch Donald Trump. Auch über die Regierungen Chinas oder Indiens lässt sich nicht viel Gutes berichten. Und die auch so demokratischen Regierungen Westeuropas? Sie sind es, die Mauern und Zäune errichten und Menschen auf der Flucht eiskalt ertrinken lassen. Wir werden ihnen zeigen, dass sie in Hamburg nicht willkommen sind!
In vielen politischen Gruppen und Spektren haben die Überlegungen, wie die notwendigen Proteste und Aktionen gegen den G20-Gipfel organisiert werden können, bereits begonnen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Ansatzpunkte: Den einen geht es um das Recht auf Stadt, anderen um Klimapolitik, wieder anderen um Flucht und Migration oder um den Kapitalismus als Ganzes. Es gibt Ideen von einem Gegengipfel, einer Großdemonstration, von ungehorsamen Aktionen rund um den Tagungsort oder in der ganzen Stadt.
Aber egal wie die Kritik am G20-Gipfel genau begründet wird, egal welche Aktions- und Ausdrucksformen bevorzugt werden, die Proteste können nur dann ein Erfolg werden, sie können nur dann die Möglichkeit einer anderen, solidarischen und gerechten Welt aufscheinen lassen, wenn sie nicht gegeneinander gestellt werden, sondern sich ergänzen. Das braucht vor allem Absprachen und viel Kommunikation zwischen den Gipfelgegner_innen.
Wir wollen den Raum schaffen für diese Kommunikation, für gemeinsame Planungen und für Verabredungen, wie sich unterschiedliche Vorstellungen ergänzen können. Deswegen laden wir ein zu einer Aktionskonferenz, bei der alle Aktivist_innen und Interessierten willkommen sind, die sich in einen linken, emanzipatorischen Gipfelprotest einbringen wollen. (Dass wir einen klaren Trennungsstrich gegen alle rechten, rassistischen oder antisemitischen Standpunkte ziehen, versteht sich von selbst.)
Kommt zahlreich am 3./4.12. nach Hamburg und bringt Eure Ideen und Fragen mit, dann werden die Bilder, die im Juli 2017 um die Welt gehen, ganz andere sein, als sich die Gipfelstrategen dies wünschen.
Die Aktionskonferenz findet statt:
HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg)
Alexanderstraße 1, 20099 Hamburg
Anfahrt: 15 min Fußweg von Hamburg-HBF oder U-Lohmühlenstraße (U1)
Infos: www.g20hamburg.org
Zur Konferenz laden ein:
- Gegenstrom/Ende Gelände Hamburg
- Gruppe für den organisierten Widerspruch (Grow), Hamburg
- Interventionistische Linke Hamburg
- JXK Hamburg - Studierende Frauen aus Kurdistan
- Netzwerk „Recht auf Stadt“ Hamburg
- PRP-Projekt Revolutionäre Perspektive Hamburg
- YXK Hamburg (link is external) – Verband der Studierenden aus Kurdistan
- Recht auf Stadt - never mind the papers!
gegen den g20-gipfel
aber nicht mit der IL.
dogmatische/autoritäre bewegungsansätze waren und sind immer scheiß und damit ihr auch!
auf das sich nie wieder christoph kleine vor die presse stellt und militante politik diskreditiert.
und jetzt los husch zu eurem neuen syzia-verschnitt alias diem25 kacke - ihr braucht echt n partei als führer, oder? warum werdet ihr nicht selbst eine?
stimmt
klar ist die il scheiße, aber auf der anderen seite sieht es halt nicht besser aus.
überall nur verrückte beim G20
Boah
Bei so ner großen Sache ist es fast unmöglich, NICHT als Bündnis zu arbeiten (außer natürlich man demonstriert auf dezentral-autonome Art). Mir taugen z.B. AntiD's auf Demos auch nicht, aber die Sache ist wichtiger als bescheuerte Sandkastenspiele.
Kritik an der Interventionistischen Linken (IL)
Die Interventionistische Linke (IL) wirkt oft unklar oder widersprüchlich. Ihre Veröffentlichungen und die Aussagen Einzelner zeugen auch von Zweifeln, Selbstkritik und einem ständigen Abwägen. Aber es wäre vermessen, der IL das vorzuwerfen, sind wir doch selbst Freundinnen und Freunde emanzipatorischer Schrittversuche mit dem Anspruch aus unseren Fehlern zu Lernen.
Die IL scheint dennoch nicht in sich zerrissen und von Spaltung bedroht zu sein. Sie findet stattdessen oft deutliche Worte und trägt Kampagnen, an der sich alle Strömungen der Linken beteiligen. Die IL hat Ereignisse wie am 18. März 2015 in Frankfurt (Blockupy und Destroika) erst möglich gemacht. Und sie haben sich nicht distanziert, sondern im Gegenteil vor den brennenden Bullenautos in die Fernsehkameras gesprochen.
Die IL macht heute etwa das, was im vergangenen Jahrhundert Befreiungsbewegungen taten, als sie sich konstituierten: Sie sprechen mit allen, um sie für den gemeinsamen Kampf zu gewinnen. Vielen erfolgreichen antikolonialen Bewegungen war es damit gelungen, unterschiedliche politische Gruppen und Organisationen zusammenzubringen, darunter auch religiöse und legalistische Reformisten, die sich vormals noch vehement gegen einen bewaffneten Kampf aussprachen. Sie beteiligten sich dann am Kampf für die Unabhängigkeit, teilweise auch in neu entstandenen Bewegungen, die zu jeder Art von Widerstand bereit waren. In Deutschland hätte derzeit nur die IL das Zeug zu einer Unidad Popular (und würde damit ebenso scheitern).
Die IL verfolgt eine Strategie und wenn sie damit erfolgreich ist, ist das auch gut für andere Strömungen der Linken. Insofern sollten wir ehrlicherweise wenigstens folgendes eingestehen: Die Welt und unsere Möglichkeiten des Kampfes wären ohne die IL nicht besser.
hahahaa
war das jetzt das standartisierte antwortschreiben der il für linksunten?
wo bitte ist denn die il kritik fähig und reflektiert? lies dir mal die kritik zum ende im gelände camp oder der ko-kreis orga bei 18m letztes jahr durch!
ohne die il sehe die welt sicher besser aus und kein arsch würde auf euch hereinfallen...
Woher nur dieser Hass auf die IL? Ist sie so bedeutsam?
Verlass du mal die virtuelle Welt, lies nicht nur Indymedia und Facebook, sondern sei ein Aktivist der Straße. Und sprich mal direkt mit Menschen, die politisch aktiv sind, das erweitert den eigenen Horizont ungemein.
Selbstkritik und Selbstironie kann man der IL nicht absprechen
Siehe diesen Kommentar von @inter_linke auf Twitter:
https://twitter.com/inter_linke/status/828314547152896000
Ob die interventionistische Linke damit die Debatte auf Indymedia Linksunten aufgreift?
Fihgt G20
Gegen den G20 Gipfel im Juli alle auf nach Hamburg und den G20 Gipfel sabotieren! Mehr Infos unter:
www.g20-entern.org
www.tschuess.noblogs.org
www.g20hamburg.org
www.g20-hamburg.mobi
www.g20welcometohell.blogsport.eu
www.antig20berlin.noblogs.org
Jetzt erst recht: Auf zur Aktionskonferenz nach Hamburg!
Eine "fristlose Kündigung" erreichte den AStA am Dienstag in Hamburg, vier Tage bevor in den Räumen der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) die Aktionskonferenz gegen den G-20 Gipfel starten soll. Die Begründung ist derart an den Haaren herbeigezogen, dass der politische Charakter dieses Versuchs, Beratungen über Proteste und Aktionen gegen den G-20 Gipfel zu verhindern, offensichtlich ist. Der mitveranstaltende AStA der HAW sei nur ein "Strohmann" für gefährliche linksradikale Gruppen, darunter die Interventionistische Linke. Da diese vom Inlandsgeheimdienst als "gewaltbereit" bezeichnet werden, seien auch "Schäden" an den Räumen der Hochschule nicht auszuschließen, schreibt Prof. Dr. Claus-Dieter Wacker, geschäftsführender Präsident der HAW allen Ernstes.
Wir glauben keine Minute, dass sich das Hochschulpräsidium diese Kündigung allein ausgedacht hat. Es waren die Senatskanzlei des Möchtgern-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und die Hamburger Polizei, die hier den Stift geführt haben. Es sind Scholz und Merkel, die die Parade der Monster, von Erdogan über Putin bis Trump, für den kommenden Juli nach Hamburg eingeladen haben. Mit dem geplanten Tagungsort in den Messehallen, mitten in der Hamburger City, wollen sie auch gleich beweisen, dass sie den Pöbel nicht fürchten und die Proteste im Griff haben.
Dazu passt auch die Ernennung von Hartmut Dudde zum Gesamteinsatzleiter, einem noch vom Rechtspopulisten und Roland Schill eingesetzten Polizeioffizier, der eine beeindruckende Liste von gerichtlich als rechtswidrig festgestellten Einsätzen gegen Protestaktionen vorzuweisen hat. (Näheres hierzu in der aktuellen Erklärung vom Komitee für Grundrechte und Demokratie: http://www.grundrechtekomitee.de/node/824)
Um es unmissverständlich klarzustellen: Die Aktionskonferenz gegen den G20-Gipfel am 3. und 4. Dezember in Hamburg wird stattfinden. Entweder in den Räumen der HAW, weil eine Mischung aus öffentlichem Druck, Sorge vor den juristischen Konsequenzen und Scham über die Lächerlichkeit der eigenen Erklärung die Hochschule noch zum Einlenken bringt – oder in anderen Räumen, die uns schon jetzt von Stadtteilinitiativen und Kulturbetrieben angeboten werden.
Bereits mit seiner Olympia-Bewerbung hatte sich der rot-grüne Senat gnadenlos verspekuliert. Die Hamburger_innen sagen auch "Nein" zur feudalen Machtinszenierung eines G-20-Gipfels, der auf dem Rücken und auf Kosten der Bewohner_innen ausgetragen wird. Es gibt viele Menschen und Initiativen in Hamburg, die die Proteste unterstützen und die auch die Aktionskonferenz möglich machen werden.
Solche Versuche, Proteste zu behindern und einzuschüchtern, sind immer eine Probe auf die Solidarität der Bewegung und den Zusammenhalt eines entstehenden Bündnisses. Meistens gehen sie für die Sicherheitsbehörden und andere staatliche Stellen nach hinten los. Wir erinnern an die Hausdurchsuchungen (u.a. in Hamburg) kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm 2007, die erst den entscheidenden Schub in die Mobilisierung gebracht haben. Aber natürlich ist dieser mobilisierende Effekt kein Automatismus, sondern kommt nur durch die Positionierung und das konkrete Handeln von Aktivist_innen und politischen Akteuren zustande, die sich äußern und praktisch solidarisieren.
In diesem Fall bedeutet das: Kommt alle zur Aktionskonferenz an diesem Wochenende nach Hamburg! Vielleicht wird es ein bisschen eng und die Räume sind nicht optimal. Aber gemeinsam werden wir beraten, wie wir der Parade der Monster eine Parade des Widerstandes und der Solidarität entgegen setzen. Gemeinsam werden wir unsere Aktionen planen: Gegen die Diktatoren und Reaktionäre wie Erdogan, Putin und Trump ebenso wie gegen die Sachwalter_innen eines kalten und traurigen Neoliberalismus wie Renzi oder Merkel. Für eine Welt des guten Lebens für alle, der offenen Grenzen und der grenzenlosen Solidarität!
Mehr und weiter hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/197929
Wohin morgen?
Wo sollen wir denn nun morgen bitteschön auflaufen? Könnt' ihr nicht ein bischen mehr kommunizieren, auch für den Fall das das noch nicht komplett klar ist!
Wir haben kein Bock ganz bis nach Hamburg zu fahren und dann nicht zu wissen wohin!