Am 15.9. war in Frankreich Aktionstag gegen das neue Arbeitsgesetz (loi travail), welches massive Verschlechterungen für die Lohnarbeitenden in Frankreich mit sich bringt.
Mittels dieses neuen Gesetz können unter anderem betriebliche Regelungen Flächentarifverträge aushebeln, Entlassungen werden vereinfacht und die Ruhezeit zwischen zwei Arbeitseinsätzen wird abgesenkt. In vielerelei Hinsicht ist dieses Gesetz mit der Agenda 2010 in Deutschland vergleichbar.
Seit mehreren Monaten gibt es nun schon in ganz Frankreich starke Proteste gegen diese neoliberale Gesetzesreform.
Mittels zweier Transparente, die wir am Morgen gut sichtbar für den Berufsverkehr aufhingen gaben wir auch in Kaiserslautern dieser Thematik einen Raum und drückten unsere Solidarität aus.
Außerdem unterstützten wir unsere Genoss*innen der anarchosyndikalistischen CNT Moselle in ihrem Block auf der von unterschiedlichen Gewerkschaften organisierten Demonstration in Metz. Mehrere hundert Menschen nahmen an der lautstarken Demo durch die Innenstadt von Metz teil.
Wir erachten es als wichtig zu zeigen, dass solche vermeintlich nationalen Kämpfe (wie die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in Frankreich) uns alle angehen, da der globale Kapitalismus die Lebensverhältnisse von Menschen überall verschlechtert.
Dem setzten wir unsere Solidarität entgegen, die wir als Waffe gegen Unterdrückung und Ausbeutung verstehen, über Staaten und ihre Grenzen hinaus.
https://anarchistische-initiative-kl.blogspot.com/
...
Warum solidarisiert ihr euch nicht mit den Arbeiternehmern aus Kaiserslautern, die für ihre Rechte kämpfen? Es ist richtig, die Arbeiternehmer in Frankreich zu unterstützen, aber zusammenhängend ist es lächerlich, dass ihr ewig nach Metz fahrt, aber mehr oder weniger auf die Gewerkschaftler in eurer eigenen Stadt scheißt.
Ganz nebenbei finde ich es falsch, an starkbefahrenen Straßen irgendwas aufzuhängen. Ablenkung im Berufsverkehr ist nicht gerade vorteilhaft...
P.S.: Meine Kritik ist übrigens auf den Großteil der deutschen Linken anzuwenden: man solidarisiert sich lieber mit Projekt X, in Land Y, anstatt sich mit den Arbeiternehmern in der eigenen Stadt zu solidarisieren. Bspw. Rojava ist wichtig, aber es ist nicht die Zukunft für Mitteleuropa, also wieso machen viele deutsche Linke sich nun Rojava zum Hauptthema?