[HH] 309-News (Juli 2016)

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309-News (Juli 2016)

Wir, die Antifa 22309, berichten mit dem Format „309-News“ regelmäßig über antifaschistische Aktivitäten in Hamburg-Nord-Ost. In diesem Rahmen finden wir es auch notwendig rechte Aktivitäten, die hier auf der Ecke beobachtet werden zu benennen. Natürlich bekommen wir lange nicht alles mit, was in Hamburg-Nord-Ost passiert und würden uns über Ergänzungen freuen. Wenn ihr in Zukunft Dinge beobachtet, könnt ihr uns gerne eine Mail an antifa309@riseup.net schicken!

 

11.06.2016 → Der Neonazi Torben Klebe aus Bramfeld beteiligte sich an einem Neonazikonzert in Schleswig Holstein.

 

 

12.06.2016 → 309 – Cafe Juni 2016

In unserem 309 – Cafe zeigten wir im Juni das Musical „Goodbye Barcelona“:

Am 12. Juni findet das vierte 309-Café statt.

Wie immer gibt es von uns präsentierte 309-News, in denen wir über rechte Aktivitäten im Viertel und hier auf der Ecke aufklären aber auch über antifaschistische Aktionen berichten.

Im Anschluss zeigen wir das verfilmte Musical "Goodbye Barcelona". Es begleitet Antifaschist_innen aus London, die während des spanischen Bürgerkrieges nach Spanien gingen um dort gegen den Faschismus zu kämpfen.

Auch wenn es ein Musical ist, schreibt der Film einen Teil der antifaschistischen Geschichte, ist unterhaltsam und geht unter Haut.

Wir zeigen den Film auch, weil der Spanische Bürgerkrieg vor 80 Jahren begann und wir an diejenigen erinnern wollen, die sich dem Faschismus entgegengestellt haben.

Zum Film wird Popcorn gereicht, auch etwas Pikantes gegen den Hunger gibt es. Ansonsten wie immer günstige alkoholfreie Getränke.

Kommt vorbei und sagt gerne auch Anderen bescheid!

Wir freuen uns auf euch, eure Antifa 22309“

(Text von unserer Facebookseite)



12.06.2016 → Erneut tauchen Hakenkreuze am U-Bahnhof Straßburger Straße auf.



13.06.2016 → Mitglieder der Identitären Bewegung Hamburg hängten zwei Transparente an der Autobahn in Jenfeld auf.



15.06.2016 → Die AfD führte einen Infostand vor dem Einkaufscenter in Rahlstedt durch.



15.06.2016 → Bei einem kleinen Stadtteilrundgang wurden in Farmsen, Berne und Bramfeld rechte Aufkleber, Hakenkreuze und SS-Runen beseitigt.



16.06.2016 → Wir veröffentlichten ein kurzes Mobivideo auf unserer Facebookseite für die Demo in Gedenken an Jaja Diabi:

+++ Jaja wurde ermordet! Rassismus tötet! Demo am 18.06.! +++

Am 19.02.2016 ist Jaja Diabi im Knast Hahnhöfersand gestorben nachdem er ca. einen Monat zuvor im Zuge einer rassistischen Kontrolle festgenommen wurde.

"Wir sehen die Verantwortung für seinen Tod bei diesem System und seinen Vertreter_innen, denn er starb zumindest unter Beihilfe der Polizei und in den Mauern der deutschen Justiz. Es kann nicht sein, dass massenhaft rassistische Kontollen durchgeführt werden, Menschen in Gefängisse gebracht werden und gar dort sterben." (Zitat aus dem Demoaufruf)

Am kommenden Samstag gibt es eine Demonstration in Gedenken an Jaja!
Diese startet um 13 Uhr im Park Fiction (Hafenstraße).

GENUG IST GENUG!
Gegen Polizeigewalt, rassistische Behandlung, Kontrollen und Inhaftierung!
Nein zu Diskriminierung und Kriminalisierung!

https://deadbylaw.blackblogs.org/

(Text von unserer Facebookseite)



20.06.2016 → Es wurden in Rahlstedt Hakenkreuze und SS-Runen übersprüht. Zudem wurden antisexistische Plakate verklebt! Wir finden das super und bedanken uns für das zuschicken![Foto 2, 3]



21.06.2016 → Schüler_innen des Gymnasium Rahlstedt hängen ein Transparent mit der Aufschrift „Rassisten müssen draußen bleiben! No AfD!“ an ihrer Schule auf um gegen die Veranstaltung der AfD am darauffolgenden Tag in dem Gebäude zu protestieren.



22.06.2016 → Die Gegend um das Gymnasium Rahlstedt wurde mit Slogans und Plakaten gegen die AfD verschönert. Wir dokumentieren hier den bei Indymedia veröffentlichten Text:

„Die geplante AfD-Veranstaltung im Gymnasium Rahlstedt wurde von dortigen Antirassist*Innen zum Anlass genommen, die Straßen und Schuhhof neu zu dekorieren. Mit Flyern, Stickern, Plakaten und Kreide wurden das Gebiet verschönert um die rassistische und nationalistische Hetze der AfD nicht unwidersprochen zu lassen.

 

Nationalismus ist keine Alternative!

 

Hintergrund: Die AfD hat für den 22. Juni im Gymnasium Rahlstedt (Scharbeutzer Str. 36) die Veranstaltung „Fraktion im Dialog: Folgen der Flüchtlingskrise in Hamburg am Beispiel Wandsbek“ angekündigt. Den Veranstaltungstext findet ihr hier:

Anders als der rot-grüne Senat oder die schwarz-rote Bundesregierung glauben machen wollen, ist die Flüchtlingskrise weder in Hamburg noch sonstwo in Deutschland bewältigt – im Gegenteil. Es treten jetzt immer mehr die mittel- und langfristigen Folgen einer völlig undurchdachten „Willkommenskultur“ zutage. Die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft zeigt dies anhand lokaler Beispiele etwa in Rahlstedt, Jenfeld und Hummelsbüttel (alle Bezirk Wandsbek) mit deren neuen Zentralen Ankunftszentren auf. Wandsbek ist ein in Hamburg von der Flüchtlingskrise massiv betroffener Bezirk. Darüber will die AfD-Fraktion mit Anwohnern und interessierten Bürgern diskutieren.

Die Veranstaltung findet am

Mittwoch, 22. Juni 2016, ab 19.00 Uhr,
im Gymnasium Rahlstedt (Scharbeutzer Str. 36)
Veranstaltungsort: Atrium (Eingang Heestweg)

statt. Die AfD-Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Bernd Baumann, Andrea Oelschläger und Dr. Dr. Joachim Körner stehen Rede und Antwort.

Zu dieser öffentlichen Diskussions- und Informationsveranstaltung sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Die AfD bittet alle Interessierten, sich unter 040/42831-2518 oder per E-Mail unter veranstaltungen@afd-fraktion.hamburg.de anzumelden.

Pressevertreter melden sich bitte unter presse@afd-fraktion.hamburg.de an.“



22.06.2016 → Auf der rechten Facebookseite „Gegen Flüchtlinge im Jenfelder Moorpark“ wird der Aufruf zu der Veranstaltung der AfD in Rahlstedt geteilt.



22.06.2016 → Nachdem die AfD in ganz Hamburg für die Veranstaltung in Rahlstedt geworben hatte beteiligten sich maximal 50 Menschen an der rechten Veranstaltung. Gleichzeitig versuchten ca. 100 Personen die AfD-Veranstaltung zu blockieren. Letztlich wurde die Veranstaltung in dem Gymnasium durch ein großes Polizeiaufgebot durchgesetzt.



22.06.2016 → Nach die AfD eine kleine Anfrage an den Senat bezüglich unserer Arbeit gestellt hat solidarisierte sich unter anderem auch Christiane Schneider von der Linkspartei welche dafür von der AfD massiv angegangen wurde.



27.06.2016 → Blumenniederlegung in Gedenken an Süleyman Taşköprü [Foto 4]

 

15. Todestag von - Süleyman Taşköprü ermordet durch den NSU

In Gedenken an Süleyman Taşköprü, der heute vor 15 Jahren von den Nazis des NSU ermordet wurde haben wir heute in der Bahrenfelder Schützenstraße, am Tatort, 100 rote Rosen niedergelegt.
Es ist bezeichnend, dass der Mord an Süleyman Taşköprü genaus wenig wie die anderen rassistischen Anschläge und Morde des NSU sowie die Verstrickung der Behörden in diese aufgeklärt wurde.
Schon im vergangenen November veröffentlichten wir ein Video in Gedenken an die Opfer des NSU: https://www.youtube.com/watch?v=Tf2XlK8mhCM
Wir finden es wichtig an diesem Tag noch einmal die Schwester von Süleyman, Aysen Tasköprü zu Wort kommen zu lassen, welche 2013 die Einladung des Bundespräsidenten Gauck ablehnte:

"Sehr geehrter Herr Bundespräsident Gauck,

vielen Dank für die Einladung.

Ich habe über meine Anwältin gehört, dass Sie nicht wünschen, dass die Rechtsbeistände der Nebenkläger bei dieser Einladung dabei ist. Sie möchten nur ihre Empathie ausdrücken, aber keine Anwälte auf diesem Treffen sehen. Es wäre emphatisch von Ihnen gewesen, nicht darauf zu bestehen, dass ich alleine ins Präsidialamt komme. Ich fühle mich dem nicht gewachsen und werde daher Ihre Einladung nicht annehmen können. Da Sie ja aber so daran interessiert sind, wie es uns geht, werde ich Ihnen gerne schildern, wie es uns geht.

Im Sommer 2001 töteten die Neonazis meinen Bruder. Im Spätsommer 2011 – 10 Jahre später – klingelte die Kripo bei mir. Sie brachten mir die persönlichen Gegenstände meines Bruders. Ich fragte die Beamtin, warum jetzt die Sachen kämen; ob es etwas Neues gibt. Sie sagte nur, man habe nur vergessen mir die Sachen zurückzugeben. Dann ging sie wieder.

Ich habe stundenlang vor den Sachen meines toten Bruders gesessen; ich habe tagelang gebraucht, um mich zu überwinden meinen Eltern davon zu erzählen, dass seine Sachen wieder da sind. Ich war völlig am Ende.

Anfang November flog mein Vater in die Türkei, weil die Mutter meines Vaters im Sterbebett lag. Wenige Tage später klingelte das Telefon. Ein Arbeitskollege war dran und sagte mir: „Aysen, mach sofort den Fernseher an“. Dann klingelte das Telefon wieder und der Kripobeamte, der den Fall bearbeitet hatte, war dran und sagte mir, die Mörder meines Bruders hätten sich umgebracht. Und dann rief meine Mutter mich an und teilte mir mit, dass meine Oma gerade gestorben war.

Ich habe in dieser Nacht nicht geschlafen, ich musste mich ständig übergeben. Am nächsten Tag hätte ich Frühdienst gehabt, ich konnte nicht zur Arbeit gehen. Das Telefon klingelte ununterbrochen, Presse und Fernsehen wollten Interviews, ich wollte nur meine Ruhe. In der Zeitung habe ich dann gelesen, dass mein Vater in der Türkei ist, weil meine Mutter verstorben sei. In dieser Zeit hatte ich noch öfter als sonst an meinen Bruder gedacht und daran, wie ich ihn zum letzten Mal gesehen habe. Das war in der Türkei, kurz vor seiner Beisetzung. Er war in weiße Tücher eingewickelt. Er war bleich und so kalt, aber sein Mund sah aus, als ob er lächeln würde. Ich durfte ihn nicht berühren – der Hoça hatte es verboten – aber ich habe ihm trotzdem zum Abschied einen Kuss gegeben.

Und dann kam der Abend, an dem ich vor dem Fernseher saß und auf einmal das Bekennervideo der NSU gezeigt wurde. Ich habe angefangen zu schreien und konnte nicht wieder aufhören. Da lag mein Bruder in seinem eigenen Blut auf den rotweißen Fliesen, die ich so gut kannte. Ich sehe seine zierlichen Hände und ich erkenne seine Armbanduhr. Und kein Lächeln auf seinen Lippen; er ist ermordet worden und liegt auf den kalten Kacheln in seinem eigenen Blut.

Mein kleiner Sohn wacht von meinen Schreien auf; ich muss mich zusammenreißen um ihn zu trösten und wieder schlafen zu legen. An diesem Tag ist mein Bruder ein zweites Mal gestorben und etwas in mir ist zerbrochen. Körper und Geist gehen ihre eigenen Wege. Mein Leben entgleitet mir.

Ich wurde 1974 in der Türkei geboren; seit 1979 lebe ich in Deutschland. Ich bin hier zur Schule gegangen, habe meine Ausbildung gemacht und gearbeitet. Mein Sohn wurde hier geboren und ich fühlte mich als Deutsche mit türkischen Wurzeln. Noch im März 2011 konnte ich darüber lachen, als eine Sachbearbeiterin im Rathaus zu meinem Sohn sagte, er sei kein Deutscher. Der Kleine war ganz erstaunt und erklärte ihr sehr ernsthaft, dass er sehr wohl Deutscher sei, er habe schließlich einen deutschen Pass. Wie gesagt, ich lachte und sagte meinem Sohn, ich würde ihm das zu Hause erklären.

Heute kann ich darüber gar nicht mehr lachen. Ich hatte mal ein Leben und eine Heimat. Ich habe kein Leben mehr. Ich bin nur noch eine leere Hülle, die versucht, so gut wie möglich zu funktionieren. Ich bin nur noch unendlich traurig und fühle mich wie betäubt.

Ich habe auch keine Heimat mehr, denn Heimat bedeutet Sicherheit. Seitdem wir wissen, dass mein Bruder ermordet wurde, nur weil er Türke war, haben wir Angst. Was ist das für eine Heimat, in der du erschossen wirst, weil deine Wurzeln woanders waren? Alle Menschen kommen irgendwo her. Auch die Neonazis haben irgendwann als erste Menschen in Afrika angefangen. Wir haben eine Telefonkette und wenn jemand aus der Familie sich nicht meldet, sind wir alarmiert. Meine Mutter verlässt das Haus nur noch, wenn es überhaupt nicht zu vermeiden ist. Und nie allein. Mein Vater möchte die Familie am liebsten sofort in die Türkei bringen. Mein Vater und meine Schwester sind schon zusammengebrochen und mussten mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Ich wurde drei Wochen auf eine Kur geschickt. Aber auch danach war in noch in so schlechter Verfassung, dass ich nicht auf meiner alten Arbeitsstelle arbeiten konnte. Mein Arzt hat festgestellt, dass ich so nicht arbeitsfähig bin. Die Krankenkasse hatte mich einbestellt und mir gesagt, ich soll meine Krankmeldung zurücknehmen; ich soll Urlaub einreichen. Als ich mich weigerte, bekam ich ein Schreiben, ich sei überhaupt nicht krank, der sozialmedizinische Dienst hätte mich als arbeitsfähig eingestuft. Allerdings haben die mich nie gesehen, geschweige denn mit mir gesprochen. Seitdem werde ich zwischen meinem Arbeitgeber, der auf einen Aufhebungsvertrag drängt, der Krankenkasse, die bezweifelt dass ich krank bin und der Arge, die meinen Aufenthaltsstatus wissen will, hin- und hergeschubst. Ich fühle mich unerwünscht.

Alles was ich noch möchte, sind Antworten. Wer sind die Leute hinter der NSU? Warum ausgerechnet mein Bruder? Was hatte der deutsche Staat damit zu tun? Wer hat die Akten vernichtet und warum?

Und noch eins zum Schluss: die Menschen, die sich jetzt mit einem Bild von meinem Bruder zeigen, die behaupten uns zu kennen und in unserem Namen zu sprechen: wo wart ihr 2001? Meine Nichte ist nicht erst seit 2011 Halbwaise, mein Bruder ist nicht durch seine Ermordung zu einem anderen Menschen geworden. Für uns klingt das wie Hohn. Damals hat niemand um meinen Bruder getrauert. Heute ist er Euch auf einmal so wichtig.

Und auch Ihnen, Herr Bundespräsident Gauck, ist mein Bruder doch nur wichtig, weil die NSU ein politisches Thema in Deutschland ist. Was wollen Sie an unserem Leid ändern? Glauben Sie, es hilft mir, wenn Sie betroffen sind?

Ich würde mir wünschen, dass Sie als erster Mann im Staat mir helfen könnten, meine Antworten zu finden. Da helfen aber keine emphatischen Einladungen, da würden nur Taten helfen. Können Sie mir helfen? Wir werden sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Aysen Tasköprü"

(Text von unserer Facebookseite)



29.06.2016 → Die Burschenschaft Germania in der Sierichstraße wurde erneut mit Farbe beworfen.



05.07.2016 → In den Stadtteilen Bramfeld, Berne und Oldenfelde werden bei einem kleinen Stadtteilrundgang rechte Aufkleber und Hakenkreuze beseitigt.



13.07.2016 → In Bramfeld findet eine Hausdurchsuchung bezüglich rassistischer Postings im Internet statt.



16.07.2016 → Antifa 22309 Infostand auf dem Stadtteilfest in Barmbek-Nord [Foto 5,6,7,8]:

Heute fand das Stadtteilfest des Bürgerhauses in Barmbek-Nord statt.
Auch wir waren mit einem Stand vertreten und haben uns im Stadtteil vorgestellt. Dafür hatten wir nochmal einen kleinen Flyer vorbereitet, der unsere Ziele und Inhalte zusammenfasst. Außerdem haben wir auf einigen Fotos unsere vergangenen Aktionen präsentiert, damit unsere Nachbar_innen sich ein Bild von unserer Arbeit machen können.

Danke an alle Gesprächspartner_innen für das rege Interesse und ein großes Dankeschön an alle, die etwas in unsere Spendendose geworfen haben! Besonders hat uns gefreut, dass unsere Aufkleber und Buttons gern genommen wurden.

Wir hatten auf jeden Fall einen schönen Tag auf dem Fest, wir sehen uns auf der Straße!

Antifa 22309


Inhalt des Vorstellungsflyers:


Liebe Nachbar_innen,

wir sind die Antifa 22309. Vielleicht habt ihr unsere Aufkleber im Straßenbild gesehen, vielleicht habt ihr sogar schon mal einen Blick auf unsere Facebookseite geworfen. Wir wollen das Stadtteilfest nutzen, um uns vorzustellen und eure Fragen zu beantworten.

Wir sind Antifaschist_innen. Was heißt das?

Uns als Antifaschist_innen ist es wichtig einen positiven, solidarischen und respektvollen Umgang mit unseren Mitmenschen zu leben.

Doch siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Herrschaft der Nationalsozialisten erleben wir in Deutschland und Europa einen starken Rechtsruck.
In Deutschland zeigte sich dies 2015 an Pegida, am Erstarken der AfD und an den über 1000 Angriffen und Anschlägen durch Neonazis und andere Rassistinnen und Rassisten. CDU/CSU und SPD verschärfen mit dem sogenannten „Asylpaket II“ nochmals das de facto bereits abgeschaffte Grundrecht auf Asyl und gießen so weiter Öl ins Feuer.

Weil Nazis und ihre Freund_innen also unsere Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft bedrohen, stellen wir uns ihnen entgegen.

Faschismus und Kapitalismus sind dabei untrennbar verbunden. Beide schaffen Gesellschaften, die auf Ungleichheit und Konkurrenz basieren. Für uns als Antifa bedeutet das: revolutionäre Politik, die zum Ziel hat, Alternativen zur kapitalistischen Gesellschaft zu finden.

Konkrete Entwürfe und neue Perspektiven zu entwickeln sehen wir dabei als wichtig an. Unsere Arbeit soll darin bestehen, diese zu verbreiten, zugänglich zu machen und weiterzudenken. Wir wollen Neues schaffen und damit andere Menschen erreichen und inspirieren.
Dazu gehört, dass wir uns immer wieder hinterfragen, kritisieren, diskutieren, weiterdenken.

Warum organisieren wir uns in Barmbek-Nord?

Die Stadtteile mit den Postleitzahlen 22307 und 22309 sind unser Zuhause. Daraus entsteht der praktische Nutzen, direkt hier vor Ort politisch aktiv zu sein.
Diese Stadtteile sind unser Kernbereich. Wir fühlen uns aber auch für die Nachbarstadtteile mitverantwortlich und suchen den Austausch mit Genoss_innen aus diesen Gebieten.
Darüber hinaus sind Barmbek und Steilshoop nicht nur historisch, sondern bis heute Viertel, in denen größtenteils Arbeiterinnen und Arbeiter leben. In der Tradition der Arbeiter_innenbewegung der vergangenen und heutigen Zeit wollen wir revolutionäre Politik und linke Inhalte vermitteln.

Für uns heißt das konkret: antifaschistische Ideen und Kultur zu vermitteln sowie ein Klassenbewusstsein zu schaffen.
Dafür wollen wir verschiedene Menschen und Aktivist_innen im Viertel zusammenbringen, vernetzen und uns austauschen.

Wenn ihr Interesse, Fragen oder Kritik habt oder selber aktiv werden wollt, schreibt uns gerne an unter: antifa309@riseup.net

(Text von unserer Facebookseite)

16.07.2016 → Die NPD führte in Bramfeld einen Infotisch durch.



26.07.2016 → Am Bahnhof Farmsen bewegten sich mehrere Gruppen von Nazis, welche dort regelmäßig anzutreffen sind. Zum einen stand eine größere Gruppe an dem Ort wo die Busse in Richtung Bramfeld abfahren und trank Bier. Eine weitere Gruppe stand vor der Kneipe „Zaubermaus“ direkt am Bahnhof Farmsen. Eine dritte Gruppe aus eher jüngeren und durch Übergriffe bekannte Neonazis trank auf dem Parkplatz des Rewe am Bahnhof Farmsen Bier. Auf dem Parkplatz tauchen immer wieder rechte Jugendliche auf, welche dort Naziaufkleber hinterlassen.



Undatierte Vorfälle in Hamburg-Nord-Ost:

- In Barmbek-Nord, der City-Nord und in Ohlsdorf tauchen „Ausgemerkelt“ Schriftzüge auf.

- In Barmbek-Nord werden immer wieder selbstgedruckte „Anti-Antifa“ und „Fuck Islam“ Aufkleber verklebt.

- In Winterhude werden regelmäßig Aufkleber der Identitären Bewegung verklebt.



Kommende Termine:

- 04.09.16: Im 309-Café im September informieren wir euch über den Naziaufmarsch in Stade und geplante Gegenaktivitäten. Der Aufmarsch findet am 10.09. statt.
Natürlich wird es wieder Essen und alkoholfreie Getränke zu günstigen Preisen geben. Wir freuen uns auf euch!

- 10.09.16: Auf die Straße gegen die Nazis in Stade!

 

Aktuelle Infos auf Twitter unter #nonazishh oder https://twitter.com/Antifa309

 

Unvollständige Liste zum Naziproblem in Hamburg-Nord-Ost:

 

06.11.14 Hamburger Abendblatt – Nazidemo angegriffen: http://www.abendblatt.de/hamburg/wandsbek/article134079031/Rechter-Aktiv...

02.12.14 Antifa 22309 – Rechte Umtriebe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/128706

08.12.14 Antifa 22309 – Drohungen gegen Antifas: https://linksunten.indymedia.org/de/node/129231

13.02.15 Antifa Recherche – Naziouting: https://linksunten.indymedia.org/de/node/134863

23.04.15 Antifa 22309 – Update Naziaktivitäten: https://linksunten.indymedia.org/de/node/141266

10.06.15 Antifa Stadtteilrungang: https://linksunten.indymedia.org/de/node/145673

29.08.15 Antifa Infostand Farmsen/Berne : https://linksunten.indymedia.org/de/node/151724

23.09.15 Antifa 22309 – Farmsen/Berne Naziaktivitäten: https://linksunten.indymedia.org/de/node/153957

29.10.15 Hamburger Morgenpost: http://www.mopo.de/hamburg/in-hamburg-und-umgebung-unbekannte-schmieren-...

07.11.15 Hamburger Morgenpost: http://www.mopo.de/hamburg/steilshoop-unbekannte-schaenden-gedenkstaette...

10.11.15 Antifa 22309 - Nazis zerstören Gedenkorte : https://linksunten.indymedia.org/de/node/158783

03.03.16 Antifa 22309 – Nazipropaganda in Hamburg-Nord-Ost entfernt: https://linksunten.indymedia.org/de/node/171186

20.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage + Antwort : https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/52525/straf-und-gewalttaten-mit-rassistischem-rechtsextremistischem-und-oder-ausl%C3%A4nderfeindlichem-hintergrund-in-hamburg-1-quartal-2016-.pdf

27.04.16 Hamburger Wochenblatt: http://www.hamburgerwochenblatt.de/fileadmin/SystemOrdner/Ausgaben/Barmb...

07.05.16 Die Welt – Achtung Triggerwarnung! : http://www.welt.de/regionales/hamburg/article155123354/So-alltaeglich-ist-Fremdenhass-in-Hamburg.html

11.05.16 Antifa 22309 – 309 News Mai 2016: https://linksunten.indymedia.org/de/node/178639

12.05.16 Hamburger Morgenpost – Brand Duvenstedt: http://www.mopo.de/hamburg/polizei/hier-sollten-fluechtlinge-einziehen--...

11.06.16 Recherche-Nord – Rechtsrock in SH: http://www.recherche-nord.com/archiv/2016.06.11.html

22.06.16 Antifa Rahlstedt: https://linksunten.indymedia.org/de/node/182728

27.06.16 Antifa 22309 – 309 News Juni 2016: https://linksunten.indymedia.org/de/node/183286

29.06.16 Focus – Angriff auf die Burschenschaft Germania: http://www.focus.de/regional/hamburg/kriminalitaet-farbbeutel-gegen-burschenschaftshaus_id_5682588.html

13.07.16 Hamburger Abendblatt – Bramfeld Hausdurchsuchung: http://www.abendblatt.de/hamburg/article207830945/Hass-Postings-BKA-durchsucht-Wohnung-in-Hamburg.html

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Ich les mir jeden Monat eure 309-News durch und bin echt begeistert davon, wie kontiniuerlich ihr arbeitet und wie viel Aufwand damit verbunden sein muss die ganze Zeit die Augen offen zu halten nach rechten Schmierereien, Nazis im Auge zu behalten und Widerstand zu dokumentieren - Respekt! Ich find eure 309 News sind sehr ausführlich und übersichtlich strukturiert. Es ist cool zu sehen, dass eine Antifa Gruppe so kontinuierliche Arbeit leistet, die von vielen als Drecksarbeit oder unwichtig abgetan wird. Macht weiter so! :)

Eher wahrscheinlich das die wenigsten Leute jeden Aufkleber dokumentieren den sie abreißen. Rechte Propaganda zu entfernen und zu überkleben ist eine selbstverständliche Sache die von den wenigsten Leuten als Drecksarbeit oder unwichtig abgetan wird.

ich glaube nicht dass es den leuten von antifa 309 darum geht zu dokumentieren dass sie rechte aufkleber abreißen, sondern darum andere darüber zu informieren wo rechte aufkleber vorzufinden sind, um rechte aktivitäten im stadtbild besser einschätzen zu können und so auch gezielter aktionen durchführen zu können.

es ist ja schön, dass du hier anscheinend eine objektive wahrheit aussprechen kannst bezüglich des status von stickerabreißen als aktionsform (was übrigens eine patriarchale und koloniale praxis ist). ich habe häufig erfahrungen damit gemacht, dass bewusstes stickern und beobachten des stadtbildes (genauso wie du es in deinem post gemacht hast) als selbstverständlichkeit abgetan wird, statt als wichtige aktionsform und raumnahme anerkannt zu werden.

ich bin froh dass es wenigstens ein paar leute gibt, die mit dieser mackerhaften aktions-hierarchie brechen.