Die Polizei hat in der Nacht zu Dienstag an dem linksautonomen Kulturzentrum Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel ein Plakat mit Bildern von vier enttarnten verdeckten Ermittlern übermalt. Wie die Polizei am Dienstag bestätigte, machten die Beamten die Gesichter und die Namen ihrer Kollegen sowie das Polizeiwappen unkenntlich. Wie NDR 90,3 berichtete, waren insgesamt 50 Beamte im Einsatz.
Aktivisten kritisieren fehlende Aufarbeitung
Das Plakat hing seit Sonnabend an der Hausfassade. Der Schriftzug "Gefunden" spielte auf eine PR-Kampagne der Polizei an, in der sie auf Plakaten mit dem Slogan "Gesucht" um Nachwuchs wirbt. "Wir Betroffenen wollten mit der Aktion daran erinnern, dass nichts aufgearbeitet ist", sagte Rotfloristen-Sprecher Andreas Blechschmidt. Nach Angaben der Rotfloristen sind es enttarnte Ermittler der Polzei, die im Umfeld der Autonomen tätig waren.
Polizisten klagen gegen Darstellung
Zwei der gezeigten Beamten haben inzwischen Anzeige erstattet. Sie sehen laut Angaben der Polizei ihr Recht am eigenen Bild verletzt. Diese Anzeigen hätten die Aktion erst möglich gemacht, sagte Polizeipressesprecher Jörg Schröder im Gespräch mit NDR 90,3. Er gehe davon aus, dass keine weiteren Plakate aufgehängt werden, so Schröder. Man habe Kontakt zur Lawetz-Stiftung aufgenommen, der die Rote Flora inzwischen gehöre. Die Autonomen haben allerdings das Recht die Außenwände selbst zu gestalten. Dazu gehören auch Parolen. Dieses Plakat sei aber eine Straftat, meinte Schröder.
Die Schweine haben Namen
Sie heißen Kristian Krumbeck, Iris Plate, Maria Böhmichen und Astrid Oppermann.
Das Plakat unzensiert: